Kupper Ku 7 – Fliegendes Kunstwerk in Holz und Stoff

Markus Frey hat mit seiner Ku 4 Austria den Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde für das weltweit größte ferngesteuerte Modell geschafft. Aber nicht nur das – sein Oldie-Segler ist zudem ein modellbauerisches Meisterstück. Nun hat er einen weiteren Segler nachgebaut, der wiederum unverkennbar die Handschrift des Konstrukteurs Dr. Kupper erkennen lässt. Bei der Ku 7 war aber das erklärte Ziel, gewichtmäßig unter der zulassungspflichtigen 25-Kilogramm-Marke zu bleiben!

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Modellbauer favorisieren häufig eine bestimmte Epoche der Luftfahrtgeschichte, manche konzentrieren sich darüber hinaus auf bestimmte Konstrukteure oder berühmte Piloten. So auch Markus Frey, der sich in den vergangenen Jahren bei seinen überregional bekannten 1 : 2-Projekten ganz auf Robert Kronfeld konzentriert hat. Das Riesenmodell Ku 4 Austria hält mit sagenhaften 15 Metern Spannweite immer noch den Weltrekord und beeindruckt jetzt im Segelflugmuseum auf der Wasserkuppe. Die Wien hingegen wird weiterhin regelmäßig eingesetzt.

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Zu Kronfelds Flugzirkus zählte allerdings auch noch die weniger bekannte Kupper Ku 7 mit »nur« 20 Metern Spannweite und bot sich wegen ihrer verdrehbaren Außenfläche an Stelle der üblichen Querruder zum Nachbau an. Markus Frey hatte schon immer ein Faible für außergewöhnliche Konstruktionen und nahm 2014 das neue Bauprojekt in Angriff. Ziel war ein 50 %-Oldie unter 25 kg. Alle zuvor erwähnten Modelle hatten ihre luftfahrtrechtliche Zulassung mit Bravour bestanden, konnten aber im Ausland häufig nur nach Nerven aufreibenden Sondergenehmigungen eingesetzt werden; die zuständigen Behörden machten Probleme bei der Anerkennung der schweizer Zulassung.

02_ku-7-2cVergleicht man die Originale der Typen Ku 4 und Ku 7, fällt sofort die Handschrift des Konstrukteurs Dr. Kupper auf, besonders beim Cockpit, der mit Leder verkleideten Kufe, der hoch positionierten Tragfläche und der schlanken Sperrholzröhre zum Leitwerk hin. Im Juli 1933 wurde der Erstflug erfolgreich absolviert, aber schon drei Monate später machte Robert Konfeld auf einem Flugtag bei Wien Bruch und wandte sich anderen Projekten zu; deshalb ist die Ku 7 kaum bekannt. Dies wird dem 1:2-Nachbau sicher nicht passieren, denn Markus ist kein Hasardeur: Seine Supermodelle bleiben bei grenzwertigem Wetter am Boden.

Die Projektplanung und Konstruktion führte Markus wieder zusammen mit Rolf Fritschi am Computer durch (Bild 1). Nach Fertigstellung der Dateien und Fräsen aller Spanten und Rippen begann die Werkstattarbeit traditionell mit dem Aufbau des Seitenruders, das vor der GfK-Beschichtung und Bespannung gerade mal 160 g wog (Bilder 2 bis 4). Wohlgemerkt: in halber Originalgröße!

03_ku-7-2fIn die rohbaufertige Seitenruder-Dämpfungsfläche wurden zunächst Hitec HS 5955 Höhen- und Seitenruderservos sowie die Kugellagerung des Pendelhöhenleitwerks eingepasst (Bild 5). Nach eingehender Funktionsprüfung beplankte Markus mit 0,4 mm starkem Sperrholz, selbstverständlich originalgetreu verschäftet (Bild 6).

Die Rippen des Pendelhöhenleitwerks sitzen auf einem Holmkasten (Bilder 7 und 8). Dieser wird auf ein quadratisches CfK-Rohr geschoben, dessen Hülle mit dem Innenring der zwei Kugellager und dem Ruderhebel verklebt ist (ebenfalls Bild 5). Zum Transport zieht man beide Höhenruderhälften vom Kohlerohr und letzteres aus den Kugellagern.

Zur Vermeidung statischer Risiken wurde der schlanke Rumpfkonus um ein 60-mm-Kohlerohr herum kreiert und mit 0,6-mm-Birkensperrholz beplankt. Der CfK-Tubus reicht bis unter den Tragflächenbaldachin und stabilisiert die Verbindung zu Fläche und Cockpit (Bilder 9 und 10). Wirklich gut ausgetüftelt.

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Keine besonderen Vorkommnisse gab es beim Aufbau des Kabinenbereichs. Auch hier sind filigrane Spanten mit geschäftetem Flugzeugsperrholz stabilisiert (Bilder 11 und 12); die Rumpfspitze besteht aus GfK-Laminat (Bild 13). Der insgesamt 205 cm lange Rumpf wog fertig beplankt inklusive Leitwerk nur etwa 5 kg, und Markus war nun voller Zuversicht, diesmal unter dem 25 kg-Limit bleiben zu können. Rumpf und Leitwerk erhielten noch ihre obligatorische GfK-Beschichtung. (Bild 14) Abschließend wurde die Eschenholzkufe montiert und mit Leder verkleidet.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 1/2016 des MFI Magazins.

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