6-Kanal-Anlage für Modellflieger – Aquila-6

Die Firma LRP ist seit einigen Jahren Vertriebspartner der Sanwa-Produkte. Besonders im Bereich Automodellsport dominiert Sanwa, und es kommt nicht selten vor, dass bei Rennveranstaltungen ausschließlich mit Sanwas Line-up gefahren wird. Seit kurzem tritt Sanwa auf dem sehr wichtigen 6-Kanal-Markt mit einem neuen Sender an, um auch bei uns Modellpiloten Marktanteile zu erobern.

01_2Zunächst fällt die tolle Optik des Senders auf. Die Aquila-6 hebt sich damit schon deutlich vom üblichen Silber oder Schwarz ab. Neben dem Farbdesign wissen auch die geschmeidig und präzise laufenden Knüppel und die ergonomisch positionierten Schalter zu gefallen. Die Federspannung der Knüppel kann ohne Öffnen des Gehäuses von außen mit einem Schraubendreher eingestellt werden. Geöffnet werden muss es jedoch, wenn man den linken Knüppel von Ratsche auf Reibung umstellen möchte.

Das Gehäuse überzeugt durch eine stabile und hochwertige Ausführung. Auf der Rückseite befinden sich Vertiefungen und Wülste, durch die sich die Aquila-6 sehr gut greifen lässt. Sie ist etwas kleiner als ihre Schwestern SD-5G und SD-10G und für mich persönlich damit handlicher. Weiterhin befindet sich auf der Rückseite eine Buchse für ein Lehrer-Schüler-Kabel. Damit lassen sich ihre Schwestern oder andere Aquila-6-Anlagen anschließen und entweder als Lehrer- oder Schüleranlage verwenden. Außerdem findet man noch das Batterie-/Akkufach und seitlich eine Ladebuchse.

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Blick auf die Elektronik und Steuermechanik – alles sehr aufgeräumt.

Eine gute Lösung ist der Batterie-/Akkuhalter, der in das Akkufach eingesetzt wird. Hier lassen sich AA-Batterien oder wiederaufladbare Einzelzellen dieser Baugröße einlegen. Damit spricht man auch den Einsteigermarkt an, auf dem die Modellpiloten meist noch keine aufwendige Werkstatt mit High-End-Ladeautomaten besitzen. Wer will, kann den Halter entfernen und fertig konfektionierte Sechszeller oder 2s-LiPos einsetzen. Sanwa bzw. LRP hat passende und fertig konfektionierte NiMH- und LiPo-Akkus im Programm. Ich habe einen 2s-LiPo mit 800 mAh eingesetzt. Damit ist die Anlage schön leicht, und man hat rund fünf Stunden Betriebszeit, bis sich der akustische Spannungsalarm bei 6,7 Volt meldet. Das reicht locker für einen Flugtag. Großes Plus also an dieser Stelle für die Auswahlmöglichkeiten.

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Das geöffnete Akkufach mit entnommem Batteriehalter; alternativ kann auch ein LiPo-Akku (hier ein 2s mit 800 mAh) zur Stromversorgung eingesetzt werden.

Aber die Anlage kann nicht nur hier punkten. Besonders die Software zeichnet die Aquila-6 aus. Die Eingabe erfolgt über Druckknöpfe. Als leidgeprüfter Touch-Phone-Besitzer, der schon manchen wichtigen Anruf nicht entgegennehmen konnte, weil das Herumwischen auf dem Bildschirm einfach nicht zuverlässig klappt, eine wohltuende Sache – Knöpfe zum Drücken, die auch ein mechanisches und akustisches Feedback geben. Das mag »antiquiert« klingen, aber mit diesen Knöpfen gelingen Eingabe und Navigation im System spielend leicht.

Auf dem sehr gut ablesbaren Display erscheint nach dem Einschalten der Hauptbildschirm. Der zeigt die Position der Trimmung, den Modellnamen, Spannung und Kapazität an. Darüber hinaus informiert ein kleines Logo, ob man im Hubschrauber- oder Flugzeugmodus ist. Besonders gut gefällt, dass eine sehr gut ablesbare und programmierbare Stoppuhr vorhanden ist. Es kann aufwärts und abwärts gezählt werden. Außerdem werden akustisch jede volle Minute und das Erreichen einer vorgegebenen Zeit gemeldet.

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Am Outfit der Anlage mögen sich die Geister scheiden; unserem Autor jedenfalls gefällt der Sender, und er hebt sich optisch von seinen Mitbewerbern ab

Das wichtigste Feature ist allerdings die Ausstattung mit drei Flugphasen! Das bieten viele Anlagen in höheren Preislagen nicht. Alle freien und vorgegebenen Mischer, Dual Rate, Expo und die Trimmung können für jede Flugphase eingestellt werden. Das ist besonders für Segler interessant: Hier können die Landeklappen und Querruder als Wölbklappen programmiert werden, und dank der für jede Flugphase separat einstellbaren Werte kann somit die Wölbung für Thermik, Standard und Landung mit den zwei Flugphasenschaltern bequem und mit allen zugehörenden Trimmwerten geschaltet werden. Beim Einschalten warnt die Anlage per akustischem Signal und sendet nicht, wenn die Flugphasen geschaltet sind. Somit ist ein versehentliches Starten mit einer geschalteten Flugphase nicht möglich!

Die Softwareausstattung zusammengefasst ließt sich so: zehn Modellspeicher, Modellname mit acht Zeichen, Modelltyp mit Auswahl Fläche als Delta oder Normal, ein Querruderkanal (Anschluss von zwei Querruderservos dann per Y-Kabel) mit Landeklappen (Anschluss von zwei Landeklappenservos per Y-Kabel), oder zwei Querruderkanäle mit Landeklappen und …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 7/2015 des MFI Magazins.

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