Da fliegt mir doch das Blech weg!
Allgemeines
Es gibt einige Flugzeuge, die eine Oberfläche aus Wellblech tragen. Schon mehrfach hatte ich über einen Nachbau im Flugzeugmodell nachgedacht, dies aber immer wieder verworfen, weil ich keine einfache Lösung für die Realisierung im Modellbaumaßstab finden konnte. Meine Anforderungen an das Verfahren sind vielschichtig:
• Ohne Sonderwerkzeuge herstellbar.
• Verschiedene Biegerichtungen und -radien realisierbar.
• Hinreichend stabil und druckfest.
• Das Gewicht darf nicht besonders hoch sein (sehr wichtig).
• Preislich in einem vernünftigen Rahmen.
Vieles wurde probiert und vieles auch wieder verworfen. Ich will deshalb die Irrungen und Wirrungen der Lösungssuche nicht beschreiben, sondern mich auf die letztlich realisierte Möglichkeit beschränken. Mit dem geschilderten Vorgehen konnte für das Großmodell der Ford Trimotor im Maßstab 1: 6 eine sehr realistische Oberfläche erreicht werden. Ich denke, dass dies auch für andere Modellbauer interessant ist, und will den von mir beschrittenen Weg deshalb beschreiben.
Meine Lösung basiert auf handelsüblicher Wellpappe (Schreibwarenladen) als Grundmaterial. Diese besteht aus einem glatten Trägermaterial, auf das die wellige Oberfläche einseitig aufgeklebt ist. Die einzelnen Wellen haben einen Abstand von 3,5 mm. Eigentlich ist das für die Ford Trimotor im angepeilten Maßstab zu fein. Eine Abschätzung auf der Grundlage diverser Bilder ergibt am Original einem Wellenabstand von 33 mm, also ein Soll von 5,5 mm für den Maßstab 1: 6. Hier musste also ein Kompromiss eingegangen werden, der aber – um es vorweg zu nehmen – am fertigen Flugzeug nicht auffällt. Im Gegensatz zur Ju 52 (an die man natürlich unwillkürlich denkt) ist die Ford Trimotor auf allen Oberflächen mit der gleichen Wellung versehen.
Beplankung gerader Flächen
Beginnen wir mit den einfachsten Oberflächen, den praktisch geraden Rumpfseitenwänden. Die Wellpappe wird mit Schere und Messer zugeschnitten und auf den hölzernen Unterbau aufgeklebt (Bild 1). Dabei können nicht unterlegte Flächen (Zwischenräume zwischen Spanten und Verstrebungen) ohne Weiteres überbrückt werden – es ist ja gerade die Eigenschaft welliger Oberflächen, eine gute Eigenstabilität zu besitzen. Wichtig ist dabei, dass die Anpresskräfte gleichmäßig verteilt werden, um Druckstellen zu vermeiden: Ein Fixieren mit Leimklammern oder Ähnlichem hinterlässt unweigerlich deutliche Spuren. Ganz gut geht es hingegen mit Gewichten, wie auf den Bildern gezeigt.
Geklebt habe ich durchgehend mit Weißleim, der durch die trockene Pappe ziemlich schnell aushärtet. Es besteht aber dennoch für kurze Zeit die Möglichkeit der Korrektur. Die Verwendung von Kontaktkleber ist sicherlich auch möglich, allerdings ohne Korrekturchance. …
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 10/2015 des MFI Magazins.