Die seit 2014 existierende Klasse F5J wird quasi mit elektrifizierten F3J-Modellen geflogen, wobei der Schwerpunkt beim Thermikfliegen liegt, Speed- oder Streckenflüge gibt es keine. Der Introduction F5J von Höllein ist sowohl ein Einführungsmodell für die Klasse F5J als auch ein reinrassiges Zweiachs-Thermikmodell mit Bremsklappen zum Spaßfliegen.
Bei den F5J-Wettbewerben wird ähnlich wie bei F3J oder F3B mit mindestens vier Vorrunden und zwei Endrunden gruppenbezogen geflogen. Die max. Flugzeit beträgt in den Vorrunden 10 Minuten = 600 Sekunden = 600 Punkte, in den Endrunden 900 Sekunden = 900 Punkte. Die max. Motorlaufzeit beträgt 30 Sekunden; die max. Höhe 200 Meter. Bei einer Höhe unter 200 Meter werden für jeden Meter Höhe 0,5 Punkte abgezogen. Steigt das Modell über 200 Meter, kostet jeder Meter 3 Punkte. Zu den Flugpunkten kommen noch die Landepunkte hinzu. Die Bauweise der Modelle ist offen. Ebenso ist die Motorleistung nicht reglementiert. Es sollte lediglich in 30 Sekunden eine Höhe von 200 Meter sicher erreicht werden. Beim Wettbewerb muss die Höhe nach jedem Flug von einem elektronischen Timer / Höhenmesser ausgelesen werden können. Unter www.modellflug-international. com/wp-content/uploads/2015/12/F5J-Klassenbestimmungen.pdf auf der MFI-Homepage findet man die F5J-Klassenvorschriften.
Zu den Modellen sollen hier nur die wichtigsten Punkte erwähnt werden: Die Spannweite darf maximal vier Meter betragen. Mit 2,92 Metern liegt der Introduction an der unteren Grenze. Das maximal erlaubte Abfluggewicht beträgt 5 kg, der Introduction wiegt 920 g. Die Flächenbelastung muss FAI-üblich zwischen 12 und 75 g/qdm liegen, der Introduction hat 14 g/qdm. Es darf jede Art von wiederaufladbaren Batterien verwendet werden. Ein E-Antrieb ist freigestellt, auch was Größe und Leistung betrifft.
Bedenkt man, dass F5J-Modelle üblicherweise über tausend Euro kosten, ist der Introduction mit einem Bausatzpreis von 159 Euro ein echtes Schnäppchen. Das von Hölleins Haushersteller Grüner entwickelte Modell ist klar und einfach aufgebaut. Als Flügelprofil wird das in der RES-Klasse oft verwendete, 8,5 % dicke, unterseitengerade AG 35 verwendet. Trotz der geringen Flächenbelastung lässt sich mit diesem Profil auch noch bei etwas Wind fliegen, und in der Thermik kann problemlos aus größerer Höhe sicher heruntergebremst werden.
Der Plan
Der mehrfarbige Plan ist sehr übersichtlich mit genauer Positionierung der Bauteile. Bei jedem Teil steht, auf welchem Balsa- oder Sperrholzbrett es zu finden ist. Die ebenfalls farbige Bauanleitung beschreibt sehr gut die Arbeitsschritte. Trotzdem lohnt es sich, den Plan vor dem Zusammenbau gelegentlich etwas länger zu studieren. In der Stückliste ist nochmals zu jedem Teil das entsprechende Balsa- oder- Sperrholzbrett benannt. Selbst der passende Kleber wird empfohlen.
Die Laserqualität ist erstklassig und extrem fein. Die Teile passen ohne Nacharbeit korrekt zusammen. Selten muss man mit erhöhtem Kraftaufwand zusammenfügen. Für einen schnellen Zugriff habe ich vor Baubeginn die einzelnen Brettchen der Reihenfolge nach geordnet, so dass ich sofort auf die passende Position zugreifen konnte. Ich habe immer nur die Teile vorbereitet, die aktuell benötigt wurden.
Auch wenn das Modell einfach aufgebaut ist, sind Grunderfahrungen im Umgang mit Holz und dem Aufbau von Frästeilsätzen hilfreich. Wer z. B. eine der ebenfalls aus dem Hause Grüner kommenden Libellen von Höllein gebaut hat, sollte keine Probleme haben.
Der Rohbau
Ich beginne meistens mit der aufwendigsten Baugruppe, auch wenn die Reihenfolge in der Bauanleitung anders ist. Hier ist das eindeutig der Flügel. Nicht, dass das Auffädeln der Rippen ein Problem wäre, doch die Verbindungselemente und die Anschlussrippen erfordern etwas Sorgfalt.
Zum Schutz der Auflagefläche habe ich auf der Unterseite die beiden mittleren Rippenfelder mit 0,4-mm-Sperrholz beplankt. So lassen sich auch die Servokabel besser durchführen. Die Endleisten der Außenflügel sind aus 1-mm-Sperrholz statt Balsa gefertigt. Eine gute Idee, da man diese am Profilaustritt exakt schleifen kann. Die Sperrholzleisten werden dazu mit zwei Schraubzwingen bündig zur Kante fixiert und mit einem Schleifklotz bis zum Markierungsstrich geschliffen. Die von mir verwendeten Schleifklötze sind mit Schleifleinen von Holz-Bandschleifbändern belegt. Etwas aufpassen muss man, wenn man die Rippen aus den Balsabrettern austrennt, da die Enden sehr leicht abbrechen. Deshalb sollte man die Enden sorgfältig abschneiden.
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 2/2016 des MFI Magazins.