VTOL-Feeling – Kippflügelflugzeug Canadair CL-84

Genau wie das kanadische Vorbild Canadair CL-84 Dynavert, das ab 1964 etliche erfolgreiche Testflüge durchgeführt hatte, ist auch das Modell der CL-84 des chinesischen Herstellers Shenzhen Unique Model mit einem voll funktionsfähigen Kippflügel ausgestattet. Ob das Modell genauso erfolgreich fliegt, wie sein ungewöhnliches Vorbild wollen wir im Folgenden herausfinden.

vorschau-kippfluegler

Eigentlich wollten wir ja keine Schaumwaffeln mehr bauen, aber von der CL-84 waren wir auf Anhieb fasziniert. Endlich Flächenfliegen ohne auf eine Start- und Landebahn angewiesen zu sein! Als das Modell Ende September 2015 endlich auch von Hobbico in Deutschland angeboten wurde, ist eine der ersten CL-84 auf unserer Werkbank gelandet. Die stabile Styropor-Packung beinhaltet elf fertig lackierte und dekorierte Schaumstoffteile aus EPO, die nur noch zusammengesetzt werden müssen, Motoren und Servos sind bereits werkseitig montiert und verkabelt. Auch die Ruderanlenkungen sind fix und fertig montiert und vorjustiert. Einzige Ausnahme: Die beiden Anlenkungen des Drehstabs zum Schwenken des Heckmotors sind zur Vermeidung von Transportschäden ausgehängt und müssen wieder eingehängt werden

Die Endmontage der CL-84 lässt sich dank der ausführlichen und sehr gut illustrierten, deutschsprachigen Anleitung sehr schnell und problemlos durchführen. Optional kann beim Bau das Bugrad angelenkt werden. Die dazu benötigten Teile sind enthalten und die Bauschritte ausführlich in der Anleitung beschrieben.

Nach dem Bau haben wir auch die CL-84 vermessen und gewogen und dabei eine Flächenbelastung von 117 g / qdm ermittelt. Gut, dass der Hersteller die Spannweite gegenüber dem Vorbild um rund ein Drittel vergrößert hat, denn sonst würde die Flächenbelastung sogar auf rund 160 g / qdm steigen. Unter diesem Aspekt nehmen wir den kleinen optischen Stilbruch gern in Kauf.

VTOL-Features
Genau wie sein Vorbild verfügt auch das Modell der CL-84 über zwei grundsätzlich verschiedene Flugkonfigurationen, nämlich den Helimodus mit vertikal stehender Tragfläche und den Flächenmodus mit horizontal nach vorn gekippter Fläche. Als Antrieb dienen dabei insgesamt drei Propeller. Im Helimodus wird die CL-84 ausschließlich mit ihren Propellern gesteuert, während Höhen- und Querruder in Neutralstellung stehen und inaktiv sind. Die Nick- und Rollsteuerung erfolgt im Helimodus durch Differentialgas und funktioniert dabei ganz ähnlich wie bei einem Multikopter. Da die CL-84 jedoch nur über drei statt der sonst üblichen vier oder mehr Propeller verfügt, kann die Giersteuerung nicht durch Drehmomentunterschiede realisiert werden, sondern erfolgt durch seitliches Kippen des hinteren Propellers.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 5/2016 des MFI Magazins.

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