… EMAscale 1800 und Störklappen von Schambeck
Um nicht immer auf Schleppmaschinen angewiesen zu sein, hat Wolfgang Mache seine ASK 21 von KD-Flugmodellbau mit dem Aufsatztriebwerk EMAscale 1800 von Schambeck Luftsporttechnik ausgerüstet. Und da das Finish der ASK ohnehin aufgefrischt werden sollte, wurden gleich neue Störklappen aus gleichem Hause eingebaut.
Kaum eine Modellkonstruktion eignet sich so sehr für ein Aufsatztriebwerk wie ein doppelsitziger Segler mit Haupt- und Frontrad. Die auftretenden Nicktendenzen beim Bodenstart auf eigenem Fahrwerk
sind dadurch zwar nicht beseitigt, das Modell wird aber beim Anrollen von den Rädern abgestützt und pflügt die ersten Meter nicht mit dem Bug durch den Rasen. Die ASK 21 von KD-Flugmodellbau ist solch ein Flugzeug. Sie sollte mit einem Aufsatztriebwerk EMAscale 1800 von Schambeck Luftsporttechnik eigenstartfähig gemacht werden und gleichzeitig auch noch wirkungsvolle Störklappen aus dem gleichen Haus erhalten.
Ein Modell nachträglich mit neuen Komponenten auszurüsten, hört sich zunächst einmal nicht nach einer großen Sache an. Bei näherer Betrachtung stellt man allerdings doch erheblichen Baubedarf fest. Das gilt im Besonderen für den Einbau neuer Störklappen. Die ASK 21 von KD-Flugmodellbau ist ein tolles Modell und der absolute Bestseller im Programm von Klaus Dräger. Im Maßstab 1 : 3 mit 5,6 Metern Spannweite kann man sie noch gut im Kombi transportieren, trotzdem bleibt der Großmodellanspruch unbestritten. Viele schöne Flüge wurden mit ihr schon absolviert; ruhig und entspannt in der Thermik oder nach entsprechender Fahrtaufnahme auch mit den klassischen Kunstflugfiguren. Eigentlich gab es überhaupt keinen Anlass, mit diesem Modell unzufrieden zu sein. Es fehlte aber die Eigenstartfähigkeit, wenn mal kein Schleppmodell auf dem Flugplatz war. Das sollte unbedingt geändert werden.
Nach einigen Recherchen im Netz boten sich grundsätzlich drei verschiedene Versionen eines E-Antriebs an. Die eleganteste Form, der Einbau einer Klapptriebwerksmechanik, schied aus Gründen des Umbauaufwands und des notwendigen Finanzvolumens aus. Mittlerweile sind die sogenannten FES-Antriebe (Front Electric Selflaunch/Sustainer) hoffähig geworden und werden auch in der manntragenden Segelfliegerei für viele moderne Segelflugzeuge als Zurüstsatz angeboten. Der Nachrüst-Aufwand ist gering, die benötigten Komponenten sind weder exotisch noch allzu teuer. Der E-Motor wird mit oder ohne Motor einfach in die Seglernase eingebaut. Aber Ästhetik liegt nun mal im Auge des Betrachters; für mich schied der Nasenantrieb aus. Obwohl bei Zweckmodellen optimal und mit dem richtigen Spinner auch elegant, mochte ich den Propeller in der Nase eines großen Scale-Modells einfach nicht leiden.
Also blieb nur noch der Steckaufsatz. Diesen gibt es auch in der manntragenden Fliegerei, ist dort aber gar nicht so beliebt. Wenn einen schon Mücken und ähnliche Verschmutzungen an der Flächenvorderkante stören, dann ist der erzeugte Widerstand durch den Aufsatz auf dem Rumpfrücken eines Hochleistungsseglers ein NoGo. Trotzdem ist dieser Aufsatz sehr praktisch und ebenso einfach zu montieren, zumindest beim Modell.
Für diese Art des Antriebs gibt es einige Anbieter, für die 16,5 kg schwere ASK 21 wählte ich den EMAscale 1800 von Schambeck Luftsporttechnik aus. Mit den Antrieben der sogenannten EMAscale-Reihe (EMA = Elektrischer Motor Aufsatz) können Modelle bis zu 18 kg Abfluggewicht bewegt werden. Die Antriebe werden in sechs verschiedenen Größen vorgehalten. Scale-Modelle, Oldtimer oder auch Zwecksegler können damit auf Höhe gebracht werden oder auch als Heimkehrhilfe beim Hangsegeln als ergänzendes Sicherheitselement eingesetzt werden. Im Lieferumfang sind das EMAscale 1800 mit 1.800 Watt Leistung, der 260 mm hohe Pylon inkl. Motor und Getriebe mit Getriebeuntersetzung 1 : 6,8 sowie ein dem System angepasster 19 x 8 CfK-Propeller von Freudenthaler.
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 7/2016 des MFI Magazins.