Flächenstabilisierungssystem von Bay-Tec Modelltechnik
Die Vertriebsfirma Bay-Tec Modelltechnik (www.bay-tec.de) hat eine ganze Reihe von Kreiselsystemen für den Flugmodellbau im Programm. Neben den bekannten Marken wie PowerBox, Yuki, Futaba u. a. sind es aber besonders die eigenen Bay-Tec Kreiselsysteme, die scheinbar bei einem relativ geringen Preisniveau besonders viel zu bieten haben. Das Topmodell einer ganzen Serie ist der A3X Pro Expert II-2 V2.2. Das System ist jetzt schon geraume Zeit auf dem Markt, hat nun aber ein deutliches Update erhalten. Schauen wir uns den Kreisel also etwas genauer an.
Die wesentlichen Änderungen des Flugstabilisierungssystems A3X Pro Expert II-2 V2.2 zur Vorgängerversion sind die neu gestaltete Software zur besseren Unterstützung bei individuellen Einstellungen, Erhöhung der Störsicherheit, Verringerung der Vibrationsempfindlichkeit und damit Verbesserung beim Einsatz in Verbindung mit großen Verbrennungsmotoren, und schließlich eine Automatisierung der Knüppelkalibrierung beim Einschalten des Systems. Damit soll das System noch sicherer sein, über mehr Einsatzoptionen verfügen und anwenderfreundlicher sein. Eines gleich vorweg: Die Besitzer der Vorgängerversion H2-V1 brauchen sich keine Sorgen zu machen. Mit dem von Bay-Tec angebotenen Firmware-Update kann auch die Vorgängerversion auf den neuesten Stand gebracht werden.
Kreiselsysteme gehören heute ja schon fast zur Grundausstattung im Modell, ihre Vorzüge sind unbestritten. So war kürzlich ein Modellflug-Neuling auf dem Platz. Er flog passabel, sogar einige Kunstflugmanöver klappten. Ein zweites Modell wurde flugklar gemacht, doch das drehte sich gleich nach dem Start auf den Rücken und zerschellte. Staunen an der Piste, er hatte es doch so gut drauf? »Nee, dieser Flieger hatte leider keinen Kreisel mit Sicherheitsfeature« bekamen die Kollegen als Antwort. Das war es also, er hatte einen Bay-Tec-Kreisel im ersten Modell, und immer wenn die Fluglage kritisch wurde, schaltete er einfach den »Auto Balance Mode« ein, der sein Modell rettete. Dieser Kreisel beeindruckte mich so, dass ich ihn mir bei Bay-Tec Modelltechnik zum Ausprobieren bestellt habe.
Die Ansprüche an einen Kreisel gehen weit auseinander. Der kleinste gemeinsame Nenner ist wohl die Möglichkeit, mittels Drei-Stufen-Schalter zwischen den Modi »eingenommene Fluglage halten«, »System aus« und »Windeinflüsse dämpfen« wählen zu können. Das kann natürlich auch der Bay-Tec Kreisel, er kann aber noch sehr viel mehr. Ich bin kein großer Freund von Anleitungen, bei denen man erst ein Informatikstudium absolvieren muss, und bevorzuge die »Plug and Play«-Variante. Hat man sich mit einigen Grundeinstellungen und Optionen vertraut gemacht, ist PnP bei diesem System durchaus möglich.
Im Lieferumfang befindet sich der A3X Pro Expert II Main Controller (Kreisel), eine Programmierbox, drei Empfängerkabel (15 cm), ein Datenkabel (40 cm), ein USB-Adapter, zwei 3M-Klebepads sowie neuerdings ein Pufferkondensator. Die beiliegende Anleitung ist offenbar mit einem Übersetzungsprogramm ins Deutsche übertragen worden und fordert in einzelnen Fällen die Interpretationsgabe des Anwenders. Insgesamt ist sie aber verständlich und gibt ausreichende Vorgaben zur Handhabung.
Der Kreisel kann an normale Standard-Empfänger angeschlossen werden. Zum Anschließen von je zwei Quer- und Höhenrudern sowie je einem Seitenruder, Gain-Regler und MOD(us)-Schalter benötigt man lediglich die beiliegenden drei Kabel. Dabei wird bei den Ruderservo-Anschlüssen nur die Impulsleitung vom Empfänger zum Kreisel geschlossen, der Gain-Regler verfügt ebenso nur über den Impulsstecker. Lediglich der Kanal zum Umschalten der unterschiedlichen Flugmodi ist mit einem dreiadrigen Kabel verbunden, das den Kreisel auch mit Strom versorgt. Weil diese Einkabellösung in der Anleitung mit keinem Wort erwähnt wird, ist der Anschluss der Kanäle die erste Herausforderung. Aus der Interpretation der Bebilderung ist es aber trotzdem abzuleiten. Der Rest geht eigentlich wie von selbst und kommt meinem bevorzugten PnP sehr nahe.
Noch einfacher geht es bei der Verwendung eines S-Bus-Empfängers. Hier wird nur ein normales Servokabel vom S-Bus / S-Bus2-Steckplatz des Empfängers zum Pendant im Kreisel eingesteckt, fertig. Beim Schäumling oder anderen eher harmlosen Modellen mit Standardservos, werden diese in die entsprechenden Ausgänge des Kreisels eingesteckt. Die Stromversorgung erfolgt dann über die Kreiselbox. Wer eine Akkuweiche einsetzt, sollte den Kreisel zwischen Empfänger und Akkuweiche platzieren. Nur so bleiben die ggf. vorhandenen Sicherheitsschaltungen der Akkuweiche funktionsfähig und die Servos werden mit der Spannung versorgt, die sie auch benötigen.
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 3/2017 des MFI Magazins.