Segler-Oldie Phoebus von aero-naut
Der Segler Phoebus von aero-naut hat bereits über 40 Jahre auf dem Buckel bzw. der Tragfläche. Dabei ist es bei weitem nicht das älteste Modell der Traditionsfirma, die auf eine 95-jährige Firmengeschichte zurückblicken kann. Zwar ist der Segler schon seit einiger Zeit aus dem Programm von aero-naut verschwunden, im Fachhandel sind die Baukästen aber noch problemlos zu finden. Marco Penk hat sich den gar nicht so unmodernen Oldtimer genauer angeschaut.
In der MFI 12/1979 wurde nicht nur erstmals das MSV-Bauplanmodell Knilch vorgestellt, sondern auch eine Statistik des Deutschen Aero-Clubs veröffentlicht. Damals zählte der Verband 13.100 Flugmodellbauer. Heute sind es sogar über 15.000, woran man erfreulicherweise erkennt, dass unser schönes Hobby eine hohe Akzeptanz besitzt. Laut der Statistik lag der Anteil an jugendlichen Modellbauern bei 56,7 % und man baute durchschnittlich ein Modell pro Jahr. Um den Absatz von Modellen etwas zu fördern, haben findige Unternehmer die Fertigflieger entwickelt, denn mit diesem konnte die Verkaufsrate deutlich erhöht werden. Auch für die Modellbauer hatte das Vorteile. Wer den Hauptaugenmerk auf den Bau der Modelle legte, hatte eine breite Palette an Modellbausätzen. Wer dagegen lieber flog, der hatte sein Modell innerhalb kurzer Zeit erstellt und konnte sich voll aufs Fliegen konzentrieren.
Die meisten Jugendlichen dürften über ein überschaubares Modellbau-Budget verfügen und nicht alle paar Wochen 400 Euro für ein neues Plug’n’Play-Modell zur Verfügung haben. Die Firma aero-naut aus Reutlingen bestimmt seit 1922 den Modellbau maßgeblich mit. Man feiert in diesem Jahr also das 95-jährige Firmenjubiläum! Mein in der MFI 10/2016 vorgestelltes Sommerprojekt Luxx hat gezeigt, dass man auch die jungen Kunden im Auge behalten hat.
Also habe ich mich auf die Spurensuche gemacht, welches Modell man im Jahr 1979 gebaut haben könnte. Ein Geheimtipp heißt Edi’s Modellbauparadies, dort fand ich mit dem Phoebus von aero-naut den richtigen Kandidaten für meine Zeitreise ins Jahr 1979, denn das Modell kam 1976 auf den Markt.
Als ich den Phoebus erhielt, war der Luxx noch nicht gebaut, und so konnte ich die beiden Modelle von heute und gestern sehr gut vergleichen. Beide Modelle verfügen über Rippenflächen wobei die Rippen jeweils aus Abachiholz bestehen. Beim Phoebus sind es gestanzte Rippen, beim Luxx sind sie mit dem Laser ausgeschnitten. Obwohl zwischen den beiden Bausätzen 40 Jahre liegen, merkt man beiden die hohe Qualität an. Zudem fällt auf, dass Holz fast unbegrenzt haltbar ist. Obwohl der Phoebus vor 40 Jahren hergestellt wurde, wirkt alles so, als hätte man den Bausatz erst neulich hergestellt. Der Phoebus hat einen GfK-Rumpf und wer meinen aero-naut CL-415-Bericht in der MFI 4/2016 gelesen hat, der wird sich nicht wundern, dass auch der Phoebus-Rumpf mit einer tollen Qualität aufwartet. Gestaunt habe ich über ein Sperrholzbrett, das die Bauteile für Rumpfbug-Verstärkungen und Haubenrahmen enthält und mit der Laubsäge ausgesägt werden müssen. Die Wurzelrippen aus Sperrholz sind hingegen wie alle Rippen gestanzt. Die Idee, Bauteile auf Holz zu drucken und vom Modellbauer selbst aussägen zu lassen, finde ich klasse. Wobei es nicht schaden kann, dass einem wiederkehrende Arbeiten wie beispielsweise das Ausschneiden der Rippen oder der Holmstege abgenommen werden.
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 5/2017 des MFI Magazins.