DHC-2 Beaver von FMS
Obwohl die DHC-2 Beaver seit 50 Jahren nicht mehr produziert wird, sind noch über 500 Maschinen im Einsatz und werden von ihren Haltern liebevoll gepflegt. Besonders bei den Buschpiloten steht die Beaver dank ihrer robusten Bauweise hoch im Kurs. Und was für die Originale recht ist, kann uns Modellpiloten nur billig sein. Detlef Esser hat sich den Busch-Bieber für uns angeschaut.
Das Original
Über die DHC-2 Beaver etwas Neues zu schreiben, hieße hier wirklich etwas neues über nach Athen getragene Eulen zu erzählen. Doch ist es hier durchaus interessant, auf die Vorlage einzugehen. Von den über 1.600 DHC-2, die bis 1967 produziert wurden, sind immer noch ca. 500 im Einsatz. Unsere Vorlage mit der Registrierung N1621 wurde am 5. Juli 1966 ausgeliefert, ist somit also auch bereits über fünfzig Jahre alt. Natürlich hatte dieses Flugzeug in dieser langen Zeit etliche Besitzer. In der jetzigen Ausführung fliegt N1621 seit 2014. Die Maschine wurde generalüberholt, aerodynamische Verbesserungen wie die Vortex-Generatoren angebracht und anderes, der Original Pratt & Whitney-Sternmotor wurde beibehalten.
Seit ca. 2008 werden etliche Beaver zur Turbo-Beaver umgerüstet. Das hat natürlich eine Menge Vorteile für die Betreiber, ein Turboprop-Triebwerk ist leichter, verbrauchsärmer, wesentlich wartungsfreundlicher als ein Stern und hat auch noch mehr »Bums«; und zwar so viel mehr, dass die Turboprops in der Regel gedrosselt werden müssen, um die Statik nicht zu gefährden. Dazu kommt noch die Verringerung des Stirnwiderstands, also in der Summe nur Vorteile. Zumindest sachlich-nüchtern betrachtet, denn ein Turboprop brabbelt eben nicht wie ein Stern.
Das Modell
FMS hat sich in der Vergangenheit bereits in Sachen EPO-Modelle einen guten Ruf erworben. Nur waren diese deutlich kleiner, 2.000 mm Spannweite sind schon andere Dimensionen. Mein Interesse wurde durch die Größe geweckt, das Design ist auch durchaus ansprechend, die 6s Konfiguration passte mir auch gut in den Plan – und auch die Schwimmer sind darüber hinaus auch preislich interessant.
Das Auspacken war die reine Freude, bestens verpackt und somit auch geschützt, entsteigen den beiden Paketen wenige, dafür umso edlere Teile. Bereits vorweg so viel, die Oberflächenqualität des EPO 52-Schaums ist überragend und bereits aus kurzer Distanz nicht mehr als Schaummodell erkennbar. Weitere bemerkenswerte Features sind die automatische Verbindung der Flächenservos am Rumpf, die Positionslichter und Landescheinwerfer sowie das stabile Metallfahrwerk mit den 110 mm großen Bush-Wheels, die auch für ungepflegte Startbahnen tauglich sind. Für Begeisterung sorgte bei mir auch die innenliegende Anlenkung der Querruder und Landeklappen, wobei die Ruder als echte Spaltklappen ausgelegt sind. Aerodynamisch betrachtet sind Spaltklappen sehr effektiv und ich war auf das Ergebnis gespannt. Die Tragfläche ist in einer neuartigen Hohlbauweise erstellt. Das Batteriefach ist sehr gut zu erreichen und üppig dimensioniert, um lange Flugzeiten mit »dicken« Akkus zu erreichen. Daneben befindet sich auf dem Rumpfrücken eine optionale Vorrichtung für Banner- oder F-Schlepp.
Die Schwimmer
An den relevanten Stellen sind die Schwimmer mit ABS-Verstärkungen versehen, das Servo für das Wasserruder ist bereits eingebaut und auch abgedichtet, ein entsprechendes Verlängerungskabel zur Koppelung mit dem Seitenruder ist ebenfalls vorhanden. Die Schwimmer sind mit exakt 1.000 mm Länge und einer Breite von 500 mm schon mächtige Teile.
Die Montage
Hier gibt es wirklich nicht viel zu erzählen, alles passte wie die berühmte Faust aufs Auge, es machte einfach nur Spaß, die Teile zu montieren. Einige Innovationen seien trotzdem erwähnt: Mit dem Aufsetzen der Seitenleitwerkseinheit wird automatisch die Spornradanlenkung mit angeschlossen, zwei Schrauben gesetzt und fertig ist das Seitenleitwerk. Die Höhenleitwerkshälften werden seitlich in Formteilen eingeschoben, hierbei erfolgt die Koppelung der Höhenruderklappen, je Höhenruderhälfte zwei Schrauben in die Formteile hineingeschraubt und schon können die Höhenruderklappen mit dem Servo verbunden werden.
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 5/2017 des MFI Magazins.