SHK von aero-naut Teil 1
Die SHK von aero-naut ist ein sehr beliebter, eleganter Klassiker mit vier Metern Spannweite und nicht umsonst ein Bestseller. Das Modell wurde nun nochmals überarbeitet, dabei wurden einige Details verbessert und der Moderne angepasst. Um sich etwas vom Mainstream abzusetzen, hat man sich von den bislang verfügbaren Styro-Abachi-Flächen und Leitwerken getrennt und bietet das gesamte Tragwerk nur noch in Holzbauweise an. Damit bleibt aero-naut seiner Firmenphilosophie treu, bei der der klassische Modellbau groß geschrieben wird. Trotzdem geht man in Reutlingen mit der Zeit und fertigt mit einem hochmodernen Maschinenpark, um einen hohen Vorfertigungsgrad und Präzision bei der SHK zu erreichen. Auch gibt es einige sehr innovative Detaillösungen. Wolfgang Mache hat sich die SHK ganz genau angeschaut.
Das Original
1958 konstruierte R. Kunz mit der Standard-Austria ein erfolgreiches Nachkriegsflugzeug. Nach einigen in Österreich gebauten Exemplaren schloss Schempp-Hirth 1961 einen Lizenzvertrag ab und baute von diesem Typ insgesamt 30 Stück. Fast alle wurden ins Ausland verkauft, die meisten in die USA. Nur zwei verblieben in Deutschland. Die Standard-Austria hatte das NACA 652-415, ein recht schnelles Profil mit einer besten Gleitzahl von 34 bei 105 km / h. Damit waren ausgedehnte Flüge in nördlicheren Breiten mitunter nicht ganz einfach. Der Konstrukteur der Lo 100, Alfred Vogt, war zu jener Zeit bei Schempp-Hirth beschäftigt. Er erhielt den Auftrag, die Flugleistungen der Maschine zu verbessern. Unter Verwendung des Eppler-Profils Nr. 266 wurde eine neue Tragfläche gebaut, die wesentlich bessere Kreisflugeigenschaften erbrachte. Die Maschine erhielt nun die Bezeichnung Standard-Austria SH und hatte ihren Erstflug im Dezember 1963.
Ein Jahr später wurde Klaus Holighaus mit der weiteren Leistungsverbesserung der Maschine beauftragt. Der Rumpf wurde beibehalten, die Spannweite jedoch auf 17 Meter vergrößert. Die Flügelfläche wuchs von 13,5 auf 14,65 qm und die Streckung von 16,67 auf 19,73. Die Leitwerke wurden vergrößert und der Öffnungswinkel von 100 auf 92 Grad zurückgenommen. Durch die verringerte Flächenbelastung erreichte man deutlich verbesserte Langsamflug- und Thermikeigenschaften, durch die Änderungen am V-Leitwerk eine bessere Seitenruderwirkung. Der Prototyp der nun SHK (Schempp Hirth Kirchheim) bezeichneten Maschine hatte ihren Erstflug im April 1965. Bis 1969 wurden insgesamt 59 SHK gebaut, einige Exemplare dieses eleganten Seglers fliegen noch heute in Deutschland.
Das Modell
Das schwäbische Traditionsunternehmen aero-naut beschäftigt sich als eine der wenigen Firmen noch mit »echtem« Modellbau. Und das erkennt man auch in der neuen Auflage des Klassikers der SHK. Sie ist im Maßstab 1 : 4,25 konstruiert und basiert auf Originalplänen der Firma Schempp-Hirth. Mit vier Metern Spannweite ist die SHK ein ansehnliches Modell. Für die neue Serienfertigung ist sie nochmals überarbeitet und im Detail verbessert worden. Zum einfacheren Rumpfanschluss der Flächen sind Wurzelrippen am Rumpf angeformt. Als Profil wird ein in der Wölbung auf 12,5 % verringertes Selig 4233 verwandt, ein Allroundprofil, jedoch mit deutlichem Hang zum Thermikfliegen. Das Profil ist nochmal in der Dicke über die gesamte Spannweite verändert und zusätzlich geometrisch geschränkt. Ein bisschen »oldschool«, aber hier sind die Konstrukteure ganz auf Nummer Sicher gegangen. Die Kreisflugeigenschaften sollen so in der Thermik verbessert und die Stabilität insgesamt erhöht werden.
Die SHK verfügt über ein außergewöhnliches Erscheinungsbild. Der elegant gestreckte Rumpf, die Flächen mit großer Spannweite und das große Pendel-V-Leitwerk machen sie zu einem echten Hingucker. Trotzdem sieht man sie nicht allzu häufig auf den Modellflugplätzen, das mag vielleicht auch am Pendel-V-Leitwerk liegen. Dabei ist dieses Scale-Teil bei aero-naut wirklich durchdacht, praxisgerecht robust aufgebaut und absolut funktionsfähig. Ängste sind hier völlig fehl am Platz!
Geliefert wird ein weißer GfK-Rumpf mit Wurzelrippen-Anformungen für Flächen und Leitwerke sowie eine zugehörige GfK-Abdeckung für das Rumpfheck. Die klare Kabinenhaube aus Vivak soll auf einen ABS-Kabinenrahmen aufgebracht werden. Zum Ausbau des Cockpits liegen einige ABS-Tiefziehteile für das Instrumentenpanel, die Sitzwanne und die Rückenlehne bei. Sämtliche Holzteile zum Aufbau der Flächen und Leitwerke liegen entweder gebündelt (Holme) oder als Holzplatten in denen die Teile ausgelasert sind, bei. Auch die feine Ahornbeplankung ist fertig gelasert und als Besonderheit an ihrer Unterseite mit einem reißfesten Gewebestoff belegt. Die Kleinteile sind umfangreich, Alu-Störklappen, Anlenkdrähte, Gabelköpfe, Pendelmechanismus für die Leitwerke, Kohleschubstangen, etc. liegen bei. Ein 1 : 2- Bauplan und eine gut bebilderte Bauanleitung ergänzen den Lieferumfang. Der absolute Hit ist aber die beiliegende Helling aus 5 mm-Depronmaterial für Flächen und Leitwerke. Sie ermöglicht durch feste Steckvorgaben für die Bauteile einen fehlerfreien, verzugsfreien und zügigen Aufbau.
Der Rumpf
Der Rumpfaufbau besteht aus einem Glasgewebelaminat. Ein Ausschnitt für das Fahrwerksrad ist noch vorzunehmen. Bei Verwendung eines Einziehfahrwerks sind die nötigen Fahrwerkklappen fein in der Gelcoat-Schicht angedeutet. Ein Rad ist aber nicht unbedingt nötig, sieht aber gut aus und passt zur Scale-Erscheinung. Perfekt ist natürlich ein Einziehfahrwerk
Ein elektrisches EZFW in im Maßstab 1 : 4 im Vertrieb vom Himmlischen Höllein ist optimal geeignet. Es baut sehr schmal auf, und aufgrund des elektrischen Antriebs benötigt es keine weiteren Gestänge und Servos. Einfach in einen Empfangskanal eingesteckt und fertig. Es wird vorzugsweise auf einem ….
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 7/2017 des MFI Magazins.