Black Widow

Northrop P-61 B

Der Nachtjäger P-61 Black Widow war der größte und schwerste Jäger des zweiten Weltkriegs. Die japanische Firma Marutaka hat vor etlichen Jahren einen Modellbausatz im Programm, der aber nicht mehr verfügbar ist. Gut, dass manche Firmen noch ein Herz für Holzwürmer haben, denn bei Fun-Modellbau ist der Bauplan noch erhältlich. Und so hat sich Hermann Wieking der schwarzen Witwe angenommen.

Abb.-01

Das Original: Diese Black Widow steht im USAF-Museum in Dayton / Ohio. Die Maschine ist in einem hervorragenden Zustand, wie ich mich selbst überzeugen konnte.

Das Original
Die P-61 Black Widow wurde vom amerikanischen Hersteller Northrop speziell für die Nachtjagd für die USAAF entwickelt. Die Black Widow war die erste Maschine, die gezielt für die Nachtjagd konstruiert wurde. Im Aufbau ähnelt die P-61 mit ihrem Doppelleitwerkträger der Lockheed P-38, wobei die P-61 jedoch erheblich größer war und eine höhere Waffenlast tragen konnte. Obwohl die P-61 gute Flugeigenschaften aufwies, kam es zu etlichen Abstürzen. Auch der Einsatz als Nachtjäger war nur mäßig erfolgreich. So wurde die P-61 auch als Aufklärer und als Begleitschutz für die Boeing B-29 Superfortress eingesetzt. Mit dem auf dem Rumpfrücken platzierten ferngesteuerten Waffenstand mit vier Bordkanonen Kaliber 12,7 mm wurden nur ca. 30 Maschinen ausgerüstet, da der Waffenstand zu einer Instabilität im Bereich des Leitwerks führte. Die P-61 kam sowohl im Pazifikraum als auch in Europa zum Einsatz. Je nach Einsatzspektrum bestand die Besatzung aus zwei oder drei Mann, dem Flugzeugführer und je nach Einsatz einen oder zwei Operator / Schützen.

Abb.-08

Die Verstell-Propeller stammen von Ramoser und wurden von Hacker speziell auf die P-61 abgestimmt.

Die P-61 war mit zwei 18-Zylinder-Doppelsternmotoren Pratt & Whitney, R-2800-65W Double Wasp ausgerüstet. Jeder Motor brachte eine Leistung von 2.250 PS und zusammen beschleunigten sie das Flugzeug auf fast 600 km / h. Der Erstflug war im Jahr 1942 und die Einführung bei der USAAF 1944. Insgesamt wurden 742 Maschinen unterschiedlicher Ausführungen gebaut.

Das Modell
Der Holzbausatz der P-61 wurde von der Firma Marutaka / Japan in den Neunziger Jahren entwickelt und über die Firma Speedmodels in der Schweiz vertrieben. Die Black Widow war für den Antrieb mit zwei Verbrennungsmotoren mit 6,5 bis 7,5 ccm ausgelegt. Weiterhin verfügte das Modell über ein festes Dreibeinfahrwerk mit gelenktem Bugfahrwerk. Im Bausatz enthalten sind die Motorengondeln aus gezogenem Aluminium sowie ABS-Fertigteile und die komplette Verglasung des Cockpits und des Heckstands sowie viel, viel Holz. Meine Auslegung der P-61 sah jedoch Elektroantriebe, originalgetreue Landeklappen, ein Einziehfahrwerk und einen Original-Vierblattpropeller vor.

Abb.-03

Meine P-61B beim Roll Out auf dem Sportflugplatz in Varrelbusch bei Cloppenburg. Hier waren im Zweiten Weltkrieg Focke Wulf Fw 190 D-9 stationiert, die im Luftkampf der P-61 überlegen waren.

Ursprünglich hatte ich den Einbau von zwei tschechischen Mega-Motoren vorgesehen, denn bei Beginn der Bauphase gab es noch keine Brushless-Motoren am Markt. Später habe ich diese durch Hacker Brushless-Motoren des Typs A40-L ersetzte. Zwei Hacker-Regler des Typs X-55-SB-Pro mit 60 Watt machten das Antriebssystem mit einem 4s – 5.800 mAh-LiPo für beide Motoren perfekt. Vierblatt-Verstellpropeller der Firma Ramoser, die von Hacker auf die Motoren abgestimmt wurden, sorgen für einen enormen Schub der beiden Antriebe. Auch die Spinnerkappen für die Vierblattpropeller, sie entsprechen in der Form dem Original, passen sehr gut zu dem …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 10/2017 des MFI Magazins.

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