Teilnehmerrekord in Dresden
Zufrieden mit der Jubiläumsveranstaltung waren am Sonntagnachmittag Piloten, Zuschauer und der ausrichtende Verein MFV Pirna. Der Vorsitzende Tobias Langnickel freute sich über die erneut gestiegene Zahl der Gastpiloten und den großen Zuspruch der Zuschauer. Dabei war wenige Tage zuvor noch nicht klar, in welchem Rahmen das 20. Elbefliegen in Dresden überhaupt stattfinden kann. Die seit April bekannten Änderungen im deutschen Luftrecht und die schrittweise Ausführung der neuen Luftverkehrsordnung (LuftVO) ohne Durchführungserlass stellten die beteiligten Behörden vor große Probleme. Hinzu kommt die besondere Lage des Veranstaltungsgeländes mitten in der Stadt Dresden. Im Landschaftsschutzgebiet der Elbwiesen gelegen, ist das Fluggelände eine Bundeswasserstraße, ein Abstand von 100 Metern zwischen Zuschauern und Fluggeschehen kann nicht gewährleistet werden, der gewählte Abschnitt des Flussufers befindet sich zwischen den Helikopterlandeplätzen zweier Krankenhäuser und noch dazu in der Flugplatzkontrollzone des Flughafens Dresden.
»Für alle diese Fälle braucht es eine Ausnahmegenehmigung«, erklärt Uwe Schönlebe, Vorsitzender der Bundeskommission Modellflug beim Deutschen Aero Club. Als Dresdner Modellflieger kennt er das Fliegertreffen an, auf und über der Elbe von Anfang an. Doch aufgrund der neuen LuftVO sei es in diesem Jahr kompliziert geworden, bei den Behörden die Erlaubnis zu erwirken. Uwe Schönlebe verweist auf die vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Behörden und Modellflugvereinen: »Grundsätzlich leben wir in Sachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern in einer Komfortzone.« Dies hat es, auch mit Rückblick auf die zurückliegenden Veranstaltungen, möglich gemacht, die zeitlich begrenzten Ausnahmegenehmigungen für den Veranstalter und die Gäste des Elbefliegens Anfang Juli in Dresden zu erwirken.
Die Piloten freute es. Insgesamt 33 kamen aus ganz Deutschland, Tschechien und der Schweiz in die sächsische Landeshauptstadt. Martin Steger aus Neuholland bei Oranienburg hatte drei Modelle dabei. Die Sikorsky S-39 mit 2,20 Metern Spannweite und 5,5 Kilogramm Gewicht machte Eindruck vor der Silhouette der Dresdner Altstadt. Das Modell mit Elektroantrieb ist der Semiscale-Nachbau eines Amphibiums aus den 1930er Jahren. Es war damals als Lufttaxi »Varney AirFerries« in San Francisco im Einsatz und konnte neben Pilot und Copilot vier Passagiere befördern. Für Martin ist das Fliegen am Fluss eine Herausforderung, die er gern annimmt. »Die Startrichtung ist durch Wind und Strömung klar vorgegeben. Und auch die Landung bei Fuß ist wichtig, damit das Modell in der Strömung nicht abtreibt«, erklärt er.
Zum ersten Mal war Fredi Schär aus der Nähe von Bern in der Schweiz nach Dresden gekommen. Das Wasserfliegen interessiert den erfahrenen Modellflieger schon länger. Bisher hat er ausschließlich Erfahrung mit Segel- und Motorflugzeugen gesammelt. Am Grundlsee knüpfte er Kontakte zum Dresdner Ausrichter und entschied sich zwei Tage vor dem Treffen spontan mit seiner gerade fertig gewordenen robbe-Beaver nach Sachsen zu fahren. Das Schwimmerflugzeug mit 1,50 Metern Spannweite erlebte am Samstag den Erstflug auf der Elbe. Fredi – jetzt erfolgreicher Wasserflieger – war danach begeistert: »Mein erster Flug vom Wasser war unproblematisch und auch …
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 11/2017 des MFI Magazins.