Hanna Reitschs Sperber Junior als Modell
Nach der erfolgreichen Rohbauabnahme des Fafnir XL im Maßstab 1 : 5 mit einer Spannweite von 3,80 Metern im letzten Jahr war es auch dieses Jahr wieder einmal so weit. Der bekannte Oldtimer-Modellflieger Heinz Hauptmann aus dem schwäbischen Bobingen lud einmal mehr zur feierlichen Abnahme des Rohbaus seiner neuesten Kreation ein: Hanna Reitschs Sperber Junior des Konstrukteurs Hans Jacobs aus dem Jahre 1936.
Das formschöne Modell ist eine reine Holzkonstruktion im Maßstab 1 : 3,9 mit exakt vier Metern Spannweite, also 20 cm mehr als sein Vorgänger Fafnir XL. Der krumme Maßstab entstand wohl in dem Bestreben, in die Vier-Meter-Klasse einzusteigen, frei nach dem Motto »Big – bigger – Oldie«! Als Vorlage wählte Heinz Hauptmann den FMT-Bauplan von Gernot Hubinger aus dem Jahre 2003. »Der Maßstab lässt eine noch einigermaßen handliche Größe für den Handstart zu. Der große, elegante Rumpf hat mich überrascht!« so der Erbauer. Der Neue sollte neben F-Schlepp auch am Hang einsetzbar sein.
Die »Abnahmekommission« setzte sich aus Manfred Kistler, dem Vorsitzenden des LSV Ried, Raimund Erdle, seines Zeichens ASW-28- und UL-Storch-Pilot, Rudolf Martin, Frästeilhersteller und Bellanca-Spezialist, sowie meiner Wenigkeit, Fafnir-Pilot und Berichterstatter zusammen; fachmännische Beurteilung war also garantiert.
Die Kommission war spontan voll des Lobes über die exzellente Bauausführung des reinen Bauplan-Holzmodells. »Leider passten nicht alle der im Plan dargestellten Bauteile in den Strak. Nur dank der schnellen Hilfe von Rudolf Martin konnte ich den Rohbau so vollenden, wie er heute da steht.« schilderte Hauptmann die Mängel des Bauplans. Zirka drei Monate benötigte er für den Rohbau. Das Modell wurde mit elektrischen Dymond-Störklappen, MPX-Multilock-Flügelanschlüssen und innenliegender Anlenkung des Höhenleitwerks ausgestattet. Gesteuert wird es mit einer Hitec Aurora 9. Das Rohbaugewicht mit Ballast und Akku betrug 4.800 Gramm.
Nach ausgiebiger Begutachtung und Fotoshooting des neuen Oldtimers ließ der Jungfernflug nicht lange auf sich warten und der Sperber Junior startete wie das Original mit blauen Kunstflugstrahlen versehen per F-Schlepp beim Antikflugtreffen in Sirchenried.
Das Original
Der Sperber Junior entstand 1936 als Spezialausführung des von Hans Jacobs konstruierten Sperber Senior mit einer geringfügig reduzierten Spannweite von 15,60 statt 16 Metern sowie neuem maßgeschneidertem Rumpf. Beide Sperber sind Weiterentwicklungen des Rhönsperbers, den Hans Jacobs 1935 beim Flugzeugbau Karl Schweyer in Ludwigshafen entworfen hatte. Mit 100 gebauten Exemplaren war er sehr beliebt. Martin Simons schreibt in seinem Buch Segelflugzeuge 1920 – 1945: »Der Sperber Junior, zweifellos eines der …
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 12/2017 des MFI Magazins.