Wie man den Modellflugvirus verbreitet
So ein Tag am Flugplatz ist spannend, weil man da hingehen und schauen kann, wo man sonst nicht hin darf. Eltern dürfen nicht mit –schließlich ist ja Kinderferientag. Der Verein Pro Luftfahrt Jesenwang veranstaltet regelmäßig Ferientage für Kinder aus den umliegenden Gemeinden. Die Kinder sind neugierig und haben viele Fragen. Der Bau eines eigenen Flugmodells, das natürlich auch richtig fliegen kann, steht dann im Mittelpunkt.
Ferienspiel Ein Selbstbauprojekt in Kleinserie
In den vergangenen Jahren entstanden am Ferientag kleine Vollbalsa-Wurfgleiter, dieses Jahr sollte es etwas Größeres werden. Die Motivation ergab sich aus einer Erklärungsnotlage im vergangenen Jahr: »Warum fliegt denn ein Flugzeug?« wollte einer der Teilnehmer wissen. Der Erklärung mit dem Tragflächenprofil, der gekrümmten Oberseite und dem Luftstrom wollten die Bastler nicht so richtig glauben, der Balsagleiter hatte ja schließlich auch nur Brettchen als Flügel. Also bauen wir dieses Jahr etwas mit einem richtigen Tragflächenprofil. Der heiße Draht der Styrosäge lag schon allzu lange unbenutzt im Keller. Also steht in diesem Jahr der »Ferienspiel«, unser eigener Entwurf auf dem Bauprogramm.
Die Anforderungen für ein Flugmodell, das in einer Gruppe von Vor- und Grundschulkindern an einem Nachmittag gebaut werden soll, sind schnell zusammengestellt. Fliegen soll es natürlich, auch wenn ein wenig Wind weht. Einfach zu bauen bedeutet vor allem, dass das Modell unempfindlich gegenüber kleinen Ungenauigkeiten sein muss. Die für das Fliegen wichtigen Details wie die EWD, sollen in den Teilen »eingebaut« sein. Die Trockenzeiten der Klebstellen müssen zum Geduldsfaden der Teilnehmer passen. Und dann darf das Ganze nicht gar zu schnell kaputt gehen, oder zumindest auf der Wiese schnell reparierbar sein.
Der Prototyp entsteht
Ein Styroporflügel mit etwa 50 cm Spannweite, angeklebte Balsaohren und ein Stabrumpf aus 10 x 10 mm-Balsa, so sah der erste Entwurf aus. Um den Schwerpunkt an die richtige Stelle zu bekommen, musste ein »gewichtiger« Rumpfkopf angeklebt werden. Nach einigen Experimenten fiel die Wahl auf ein Stück Kiefernleiste. Die Leitwerke entstanden aus 1,5 mm Balsa, das Seitenleitwerk wird in einem eingesägten Schlitz eingeklebt. Die EWD von drei Grad entsteht durch eine Abschrägung der Rumpfleiste. Die Holzklebungen werden mit Uhu ausgeführt.
Die ersten Versuche mit einer Gummiringbefestigung der Tragfläche funktionierten nicht. Also klebten wir die Fläche auf den Rumpf. Und schon konnten mit dem Prototyp die ersten Flugversuche unternommen – und einiges gelernt werden. Der fliegerische Teil klappte besser als erwartet, wir waren von den Gleiteigenschaften beeindruckt. Aber die aufgeklebte Tragfläche war schnell abgerissen. Für die Serie gehört da unbedingt ein Auflagebrettchen darunter. Die Klebung Holz auf Holz am Rumpfstab ist fester und die Klebung der Styrofläche hat mehr Auflage. Und auch die Fläche selbst hatte schnell die ersten Brüche. Fazit: So fürs Kinderfliegen ungeeignet.
Eine Idee der Flächenverstärkung war das beliebte Paketband. Damit es aber wirklich Festigkeit bringt, muss es sorgfältig aufgeklebt werden. Unsere Versuche konnten uns nicht überzeugen, also doch ein Tragflächenholm. Eine hochkant eingeklebte 12 x 2 mm-Balsaleiste verstärkt die Fläche. Dazu wird der Flügelrohling der Länge lang auseinander geschnitten und die Leiste eingeklebt. Der hierfür zu verwendende Klebstoff …
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 2/2018 des MFI Magazins.