3D-Druck oder Fräse? Wo liegen die Unterschiede
Nachdem wir in den letzten vier Teilen der Serie 3D-Druck im Modellbau etwas in die Tiefe der Materie eingetaucht sind, sehen wir uns diesmal die Unterschiede bei den Fertigungstechniken 3D-Druck und Fräsen an. Fräsen sind in vielen Modellbau-Werkstätten zu finden und dementsprechend geübt sind viele Modellbauer im Umgang mit der Fräse. Die beiden Verfahren haben einige Gemeinsamkeiten, aber natürlich auch Unterschiede. Wo liegen die Vor- und Nachteile beim 3D-Druck?
3D-Druck hat sich zu einem richtigen Renner entwickelt. Schaut man z. B. im Internet, so findet man zahlreiche Seiten und eindrucksvolle Druckbeispiele zu diesem Thema. Die niedlichen kleinen Eulen auf der Abbildung 1 z. B. waren zum Testdruck meinem Drucker beigegeben. Obwohl sie nur wenige Zentimeter hoch sind, ist die detailreiche Gestaltung schon beeindruckend. Auch viele Flugmodellbauer sind inzwischen auf diesen Zug aufgesprungen und drucken ganze Flugzeuge auf einem solchen Drucker (siehe z. B. den Bericht Iljushin Il-2 in MFI 7 / 2020). Die Abbildung 2 zeigt den von mir verwendeten Anycubic-Drucker. Die Frage drängt sich auf, warum diese Herstellungsart solchen Anklang findet? Ist sie wirklich so effektiv? Grund genug also, sich mit diesen und weiteren Fragen im Rahmen dieser Serie auseinanderzusetzen. Dabei geht es ausschließlich um die Praxis. Sowohl der interessierte Neuling, der sich mit der Frage auseinandersetzt, ob er den Einstieg in den 3D-Druck wagen soll als auch der bereits praktisch tätige Anwender werden hier sicherlich fündig werden. Um folgende Themen wird es daher in dieser Serie gehen:
- Was ist 3D-Druck? Was unterscheidet ihn z. B. vom Fräsen?
- Welche Hard- und Software-Voraussetzungen sind erforderlich, um selbst erfolgreich 3D-Druck durchführen zu können?
- Was ist möglich bzw. wo sind die Grenzen? Was ist generell beim Entwurf zu beachten?
- Wie sieht ein Entwurfsverfahren für ein Flugmodell aus?
- Lohnt sich 3D-Druck im Flugmodellbau?
Was ist 3D-Druck
Vielen Lesern wird der Begriff in irgendeiner Form bereits untergekommen sein, doch wer könnte genau erklären, um was es dabei eigentlich geht? Schauen wir doch einfach mal bei Wikipedia, was dort dazu gesagt wird: »Der 3D-Druck (auch 3-D-Druck), auch bekannt unter den Bezeichnungen Additive Fertigung, Additive Manufacturing (AM), Generative Fertigung oder Rapid-Technologien, ist eine umfassende Bezeichnung für alle Fertigungsverfahren, bei denen Material Schicht für Schicht aufgetragen und so dreidimensionale Gegenstände (Werkstücke) erzeugt werden. Dabei erfolgt der schichtweise Aufbau computergesteuert aus einem oder mehreren flüssigen oder festen Werkstoffen nach vorgegebenen Maßen und Formen (siehe CAD / CAM). Beim Aufbau finden physikalische oder chemische Härtungs- oder Schmelzprozesse statt. Typische Werkstoffe für das 3D-Drucken sind Kunststoffe, Kunstharze, Keramiken und Metalle. Inzwischen wurden auch Karbon- und Graphitmaterialien für den 3D-Druck von Teilen aus Kohlenstoff entwickelt. Obwohl es sich oft um formende Verfahren handelt, sind für ein konkretes Erzeugnis keine speziellen Werkzeuge erforderlich, die die jeweilige Geometrie des Werkstückes …
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 8/2020 des MFI Magazins.