Geburtstag von Gottlob Espenlaub

beim Deutschen Segelflugmuseum mit Modellflug

Vor 120 Jahren, am 25.10.1900 wurde Gottlob Espenlaub, kurz »Espe« genannt, geboren. Er entdeckte in den 1920er Jahren seine Leidenschaft für die Fliegerei bei den jährlichen Wettbewerben auf der Wasserkuppe. Einen ersten schwanzlosen Gleiter, den Espenlaub E2, der stark an einen Hängegleiter erinnert, baute er 1922. Danach konstruierte und baute er eine ganze Reihe von Segel- und Motorflugzeuge. Er gilt als einer der Väter des Flugzeugschlepps und experimentierte mit Raketen- und Nurflügelflugzeugen. Nach seinem Erfolg 1922 mit der damals gigantischen 17 m freitragend spannenden E3, angelehnt an den Vampyr, verbrachte Gottlob Espenlaub auch den Winter 1922 / 23 wieder auf der Wasserkuppe um seine Konstruktionen zu überarbeiten und zu verbessern. In der Halle entstand so die E4. Etwas kleiner als seine E3, weist die Espenlaub 4 erstmals jene Konstruktionsmerkmale auf , die »Espe« bei den meisten seiner folgenden Konstruktionen, mit kleinen Abwandlungen immer wieder erfolgreich verwendete: Einen freitragenden dreiteilige (zum leichteren Transport) einholmigen Flügeln mit sperrholzbeplankter Nase und einen ovalen bis kreisförmigen Rumpf. In der Zeitschrift Flugsport- Illustrierte technische Zeitschrift und Anzeiger (Jahrgang 1923) steht dazu geschrieben: »Emsige arbeitet Espenlaub an der Fertigstellung seinen neuen sehr sauber ausgefallenen Eindecker! Der Flügel ist dreiteilig, hat 14 m Spannweite, eine Furniernase und ist stoffbespannt. Die Rumpfbekleidung besteht aus Sperrholz. Die normale Knüppelsteuerung betätigt Stoßstangen. Der Führer sitzt unter der Flügelnase. Der tiefe Sitzausschnitt wird für den Flug durch Stoffverkleidung verkleinert, so das im Betrieb nur der Kopf des Führers herausschaut. Das Leergewicht beträgt 120 kg. Es stellt in Anlehnung an den Hannovertyp eine aerodynamisch recht günstige Bauart dar!« Der bekannte Vorkriegsfliegers Alexander von Bismarck begann im Frühjahr 1923 mit dem Einfliegen der E4 und schafft mit ihr sogar einen 9 km langen Überlandflug mit Überhöhung von rund 300 m und einer Flugzeit von 42 min. Mit beiden Flugzeugmustern nahm er am vierten Rhönwettbewerbteil.
Ab 25.10. 2020 im Museum: Martin Atzwanger aus Österreich hat neben anderen Espenlaub-Typen auch die E4 als flugfähiges Modell nachgebaut und wird im Museum ausgestellt. Dazu gibt es viele Informationen zu Gottlob Espenlaub, einem der Pioniere des Segelflugs.
Deutsches Segelflugmuseum mit Modellflug, Wasserkuppe 2, 36129 Gersfeld
Tel. 06654 7737; www.segelflugmuseum.de

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