LaGG-3 – Die Geschichte des russischen Jagdflugzeugs
im Großen Vaterländischen Krieg
Die Lavochkin-Gorbunov-Gudkov LaGG-3 war eines der modernsten Jagdflugzeugen, die den sowjetischen Luftstreitkräften zum Zeitpunkt des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion 1941 zur Verfügung standen. Wolfgang Zähle stellt in seiner Flugzeug-Dokumentation die Jagdmaschine vor.
Der schwere Beginn
Im Frühjahr des Jahres 1939 wurde in der UdSSR eine Gruppe von ca. 25 alten und jungen Flugzeug- und Flugmotoren-Konstrukteuren des Landes in einen Wettbewerb zur Schaffung neuer Waffentechnik einbezogen. Am besten kamen die Flugzeugentwicklungen LaGG, MiG und Jak voran (die Konstrukteurnamen waren zu dieser Zeit in der UdSSR noch nicht geläufig, sondern erst ab März 1942). Resultate der Bemühungen waren dann von Jakowlew die Jak-1, Jak-3, Jak-7, Jak-9 (rund 37.000 Stück), von Lawotschkin die LaGG-3, La-5, La-5FN, La-7 (ca. 16.000 Stück), Iljuschins Schlachtflugzeug IL 2 (über 36.000 Stück), Petljakows (nach dessen Tod 1942 von Mjasistchew weitergeführt) zweimotoriger Sturzkampfbomber Pe-2 (über 11.000 Stück) und weiterer Typen. Die jungen Flugzeugkonstrukteure hatten den alten Hasen wie Polikarpow (Po-2, I-16, I-15, I-153 Tschaika) den Rang abgelaufen. Hinter diesen Stückzahlen verbirgt sich eine gigantische Wirtschaftsleistung, die Verlagerung der Rüstungsbetriebe ab Herbst 1941 aus dem europäischen Teil der UdSSR in den Osten, hinter die Wolga, in den Ural, nach Sibirien.
Der damalige Volkskommissar (Minister) für die Flugzeugindustrie Schachurin beschreibt in seinen Erinnerungen die Probleme beim Aufbau der neuen industriellen Basis. Durch den schnellen Vormarsch der deutschen Wehrmacht waren fast alle Zulieferer aus dem Westteil der UdSSR weggebrochen. Das vierte Quartal 1941, speziell der Dezember, war der kritischste Moment für die Flugzeugproduktion. Alles, was im Westteil verloren ging, musste im Osten neu geschaffen werden. Ein Jagdflugzeug bestand aus über 10.000 Einzelteilen. Nur ein Beispiel: …