Die Vicomte von
Nachwuchs-Modellbauer Maxi
Schon seit ich mich erinnern kann, bin ich von Flugzeugen aller Art umgeben. Es waren Papierflieger, z. B. von meinem Opa gefaltet, bis hin zum ersten selbstgebauten Balsagleiter. Das erste »richtige Modell« zusammenzubauen begann mit den Cobi-Standmodellen und Lego-Bausätzen. Wenn es die Zeit erlaubte, drückte ich mich bei Papa im Bastelkeller herum oder ich war auf dem Flugplatz mit dabei. Später kam die Frage, ob ich mal in die Fernsteuerung reinlangen darf und so flog ich meine ersten Loopings.
Meine ersten wirklichen Flugstunden machte ich im Lehrer-Schüler-Modus mit meinem Easy Glider, der wie für mich geschaffen war. Im Alter von 11 Jahren wollte ich endlich auch mal ein richtiges Holzmodell mit Hilfe eines Plans selbst bauen. Mein Papa war logischerweise sofort mit dabei und hat in der MFI 9 / 2020 eine kleine Geschichte über unser Bauvorhaben »Wenn der Vater mit dem Sohn« geschrieben. Seit letztem Jahr fliege ich meinen Easy Glider komplett allein,
aber die Holzbauerei will mir nicht aus dem Kopf gehen. Mein Vater und ich teilen uns die Leidenschaft für Warbirds. Ich habe meinen Papa oft mit der Fokker genervt, weil ich diese Maschine toll finde. Ein Kompromiss war der Hannibal, der dem Aussehen einer Fokker sehr nahe kommt. Als ich beim Mithelfen erlebt habe, wie riesig dieses Teil von der Firma Modellstudio wird, hat mich der Mut verlassen, und da für das Modell nur Verbrennungsmotor in Frage käme, habe ich letztendlich aufgegeben.
Die Benziner liegen mir nicht wirklich, aber vielleicht kommt das ja noch. Ich habe mich erinnert, dass mein lieber Vater vor längerer Zeit eine Vicomte von Svenson gekauft hatte. Ich bin ja nach der Schule vor Papa daheim, darum weiß ich, welche Pakete in die Werkstatt gehören, die der Postbote manchmal bringt. Nachdem ich den Baukasten das erste Mal geöffnet habe, war ich geschockt – so viel Holzteile – da hab ich die Schachtel gleich wieder zugemacht.
