Jetzt haben wir die letzten zwei Saisons die beliebtesten Modelle von X-models bzw. Glider-it geflogen und viel Spaß damit gehabt. Dachten wir jedenfalls. Da ruft Edi Ramsenthaler vom Modellbauparadies an und sagt: »und ich hab da immer noch das Kultmodell aus dieser ganzen Serie an Bolzgeräten hier; den Stingray in der verstärkten Power Dynamics-Version. Damit habt ihr richtig Spaß! Ich habe hier noch ein Original von X-models, den müsst ihr als nächstes fliegen. Der macht wirklich Spaß und problemlos gehen 300 Sachen. Und den kannst du auch gleich bei mir abholen, ich habe das Modell hier in einem Superdesign für dich«. Warum nicht, wenn die Stimme aus dem Modellbauparadies Gutes verspricht.
Edi’s Modellbauparadies ist immer eine gute Adresse, wenn man mal ein besonderes Modell sucht. Besonders in den Kellerräumen gilt es zu stöbern; da findet man garantiert etwas, was man schon lange haben wollte. So auch nun diesen Stingray. »Ok, ich nehme ihn in dieser schrill grünen Farbgebung, der sieht gut aus. Und ich nehme auch noch den Kohlesteckungsstab für eine Gewichtsreduzierung bei Bedarf, das komplette weitere Zubehörset und die Schutztaschen mit dazu«. Das Sorglospaket also. Schnell war alles eingeladen und gute 1.000 Euro schmolzen mir aus der Hand. Dann wird bei Edi immer noch ein wenig über die Modellbauwelt gefachsimpelt; man erfährt aus erster Hand, was gerade so im Trend liegt. »Ja, es gibt schöne neue Modelle, der Stingray ist aber ein Evergreen; der verkauft sich immer …« Und so ist es auch.
Der originale Stingray wurde vom italienischen Designer und Ingenieur Giuseppe Ghisleri entwickelt. Er ist vielfach kopiert, mit unterschiedlichen Detailveränderungen besonders im Composite-Aufbau versehen worden und auch mit unterschiedlichen Spannweiten und Profilen ausgestattet. Alles gut; der Stingray in seiner originalen Form mit 2,9 m Spannweite und einem modifizierten S6061 9 % dünnen Profil wird exklusiv für die ehemalige Firma X-models, jetzt Glider-it in einem polnischen Fachbetrieb gefertigt. Vertrieben wir das Modell weltweit vom Fachhandel. Oder auch direkt bei Glider-it, wenn man seinen Stingray im Aufbau und Design individualisieren möchte. Auf deren Website findet man für jedes angebotenes Modell einen Konfigurator für Aufbau und Farbgebung. Wartezeiten sind dann einzuplanen.
Modell und Profil
Der Konstrukteur Giuseppe Ghisleri hat bei seinem Design schon einige Anleihen z. B. beim Swift genommen. Der Rumpf zeigt da einige Ähnlichkeiten auf. Das ist aber nur ein optischer Aspekt, denn eigentlich wollte Ghisleri das Modell ausschließlich für den Kunstflug optimiert ausgelegen. Und das bezieht sich natürlich hauptsächlich auf die geometrische Auslegung und die Profilierung. Dazu kommt natürlich auch noch ein wenig das »italienische Design« der Flächen; die 66 dm2-Stingray-Flächen unterscheiden sich erheblich von denen anderer Kunstflugmodelle.
Und der Erfolg gibt dem Konstrukteur Recht, nicht umsonst wurde der Stingray so oft kopiert und ist immer noch aktuell. Alles nach dem Motto: wer keinen Stingray geflogen hat, der weiß gar nicht was »bolzen« bedeutet. Natürlich legt man sich dann auch vornehmlich aus diesem Grund so ein Modell zu; das ist aber nicht seine einzige Fähigkeit. »Der nimmt ja sogar gut die Thermik an … und zwar gar nicht schlecht«. Erstaunlich bei der Flächenbelastung eines 2,9 Metern spannenden Modells mit mindestens 6 kg Abfluggewicht. Weniger geht nicht, weniger will man aber auch nicht. Im Gegenteil: eher deutlich …