Florian Kühn hat sich das neue Flaggschiff der JETI-Sender-Reihe zugelegt, berichtet über Neuerungen und zieht – wo möglich – Vergleiche zur DC-24 V1.
Nachdem JETI für einige Modelle seines Sendersortiments bereits überarbeitete bzw. erneuerte Versionen (in der Automobilbranche auch als »Facelifts« bezeichnet), auf den Markt gebracht hat, war nun auch das Flaggschiff der Pultsender an der Reihe. Da ich bereits seit vielen Jahren überzeugter JETI-Pilot bin und schon mehrere Jahre die alte DC-24 nutze, war das natürlich eine überaus erfreuliche Nachricht. JETI hat sich seit Jahren einen Platz an der Spitze der hochwertigen und zuverlässigen Fernsteuersysteme im Flugmodellbau erarbeitet. Die generelle Verarbeitungsqualität, die hochwertige Hardware und die gut designte Software zur intuitiven Bedienung sprechen eindeutig für sich. Damit werden natürlich hohe Maßstäbe gesetzt und ebenso hohe Erwartungen geweckt. Kein Wunder also, dass nach der Ankündigung der DC-24 II in der Fan- und Kundengemeinde die Vorfreude groß war.
Nach anfänglichen Lieferverzögerungen wurden im Sommer 2023 endlich die ersten Sender an die Händler und Kunden ausgeliefert. Ich war leider einen Moment zu spät mit der Kaufentscheidung und musste daher auf die »zweite Welle« warten. Das vorliegende Besprechungsmuster im Design »Carbon Line Bronze« wurde bei Hacker (hacker-motor-shop.com) bezogen. Der Sender ist dort zum Zeitpunkt der Berichtserstellung auch in den meisten Varianten lieferbar. Hacker übernimmt weiterhin den Service der individuellen Umrüstung; im vorliegenden Fall auf Knüppelschalter auf beiden Steuerknüppeln (3-stufig links, 2-stufig rechts). Da die Grundstruktur des Menüs sowie die Programmierung nicht grundsätzlich geändert wurden, gehe ich im Folgenden hauptsächlich auf die Neuerungen ein, nicht jedoch auf die beispielhafte Programmierung eines Modells. Hierzu gab es bereits ausführliche Berichte, deren Schemata auch weiterhin Gültigkeit haben.
Lieferumfang und Äußerlichkeiten
Was beim Auspacken in die Hände und auch direkt ins Auge fällt, ist der Transportkoffer aus Aluminium in neuem Design: Knallig rot und im Gegensatz zum alten Koffer mit geprägter Oberfläche. Beim Öffnen kommt der Sender zum Vorschein: Wie zu erwarten mit einem hochwertigen, aus Aluminium gefrästen Gehäuse in gewohnter Form, einzig das Display und der damit verbundene Antennenträger heben sich merklich vom bekannten Design der DC-24 ab. Um es vorweg zu nehmen: Design und Konzept im Allgemeinen sind aus meiner Sicht sehr gelungen, der Sender wirkt überaus hochwertig und sieht – für meinen Geschmack – verdammt gut aus. Weiterhin findet man im Lieferumfang den Kreuzgurt, einen Empfänger REX 12 Assist , Ladegerät und passendes USB-C-Kabel (gleichzeitig Datenkabel), eine Duplex-Unterlage, ein Reinigungstuch, Anleitungen und den Bindestecker. Ein 900-MHz-Empfänger (Backup-System) ist im Gegensatz zur »alten« DC 24 nicht im enthalten. Dafür ist der erwähnte, hochwertige REX 12 Assist dabei.
Wie bereits angesprochen, ist das Display ein deutliches Unterscheidungsmerkmal zur Vorgängerversion. Dieses ist nun von der Senderoberfläche in den Antennenträger gewandert, welcher schräg nach oben aus der Senderebene ragt und dem Display einen Anstellwinkel verleiht. Durch dieses neue Design des Antennenträgers mit dem integrierten, schräggestellten Monitor, ergibt sich eine hervorragende Ergonomie und Benutzerfreundlichkeit. Man blickt quasi immer senkrecht auf das Display – egal ob beim Programmieren oder beim Ablesen von Anzeigen während des Flugs. Das quadratische 4-Zoll-Farb-Display (72 x 72 mm) selbst sorgt mit seiner hohen Auflösung und vor allem dem hohen Kontrast, für eine deutlich verbesserte Lesbarkeit der dargestellten Inhalte. Auch generell störende Lichteinstrahlung ist dank der automatischen Displayhelligkeit kein Problem: Die LCD-Hintergrundbeleuchtung des Displays wird bei direkter Sonneneinstrahlung automatisch sehr hell und die dargestellten Inhalte bleiben damit weiterhin gut lesbar. Eine manuelle Einstellung in elf Schritten ist ebenfalls möglich.
Ein kleines störendes Element ergibt sich dennoch, auch wenn man eigentlich nicht wirklich von störend sprechen kann: Das Display verfügt über fünf mechanische Tasten am unteren Rand mit variabler Funktionalität (die aktuelle Funktion wird im Display dargestellt). Allerdings ist der Abstand zwischen Display und Tasten relativ groß. Zudem sind zwischen Display und Taster weiße Linien angedeutet. Nach der alltäglichen Gewohnheit von Displays dieser Art ist man geneigt, diese Felder fälschlicherweise als berührungssensitives …