Wolfgang Mache hat sich erneut einen Bhyon– diesmal aber in der vollgasfesten Ausbaustufe – aufgebaut und berichtet.
Mein sehr gut fliegender Bhyon wurde mir vor geraumer Zeit nach nur einer halben Einsatzsaison abgeschwatzt, und ich dachte, mit dem dann folgenden Stingray aus gleichem Haus wäre ein besserer Nachfolger gefunden. Dachte ich aber nur… Der Stingray hat zwar zweifelsfrei einen deutlich höheren Kultstatus, meines Erachtens ist er fliegerisch in gleicher Auslegung aber unterlegen. Für mich ist der Bhyon das bessere Bolzgerät. Zudem verfügt er auch über die besseren Allroundeigenschaften; wenn man ihn denn so einsetzen möchte.
Edi hat (fast) alles
Das gesamte Tragwerk des neuen Bhyon wurde in einer speziellen, zweifarbigen Vollgasversion bei Glider_it bestellt und dann direkt vom Produzenten aus Polen geliefert. Edi’s Modellbauparadies lieferte den gesamten benötigten Rest plus Schutztaschen sowie Zubehör – und auch die Beratung zum Modell: »Hab ich doch gesagt, dass der Bhyon super ist. Du hättest ihn mal besser nicht weggegeben. Das ist die modernere Konstruktion mit neuem, sehr dünnem Profil. Jetzt nimmst du aber gleich die vollgasfeste Version, oder?« Tat ich. Und nicht nur bei Flächen und Rumpf sollte jetzt nachgelegt, auch bei der elektronischen Ausstattung und beim Antrieb sollte aufgerüstet werden. Die Besuche in Edi’s Modellbauparadies sind immer spannend. Bei ihm ist es besonders im Keller mit dem endlos erscheinenden Fundus an Modellbauprodukten auch aus längst vergangenen Zeiten (Stichwort: Retrowelle) eine Herausforderung, nicht mit irgendeinem Modell wieder herauszukommen, was man schon immer haben wollte.
So jetzt auch mit diesem Bhyon. »Davon habe ich leider kein Tragwerk mehr, der Rumpf ist aber die verstärkte Kevlar-Version. Und den alternativen Kohlestab zur Flächensteckung nimmst du hierfür besser nicht. Nimm die schwerere 16-mm-Vollstahlsteckung. Du wirst das eine Kilo Mehrgewicht für den Durchzug brauchen.« Gesagt, getan. Der Rumpf war rot, also wurde das Tragwerk dann in Rot mit weißen Außenstreifen am Randbogen bestellt. Andy Brunnlechner von Andys Folienwelt sollte dann noch ein schönes und auch nicht so häufig anzutreffendes Design dafür entwerfen; Individualisierung liegt im Trend. Nach drei Wochen wurden die noch ausstehenden Modellteile direkt nach Hause geliefert. In Edi‘s Modellbauparadies gab es dann noch zusätzlich gut gepolsterte Schutztaschen für Tragwerk und Rumpf. Die sind perfekt gemacht mit Trageschlaufen und Zusatztaschen für das Zubehör. Eine super Ausführung, die in jedem Fall mit erworben werden sollte. Diese Schutztaschen sind auf das Modell maßgeschneidert. Sie werden aber auf Wunsch auch für andere Modelle hergestellt. Wie gesagt: Edi hat fast alles!
Modellauslegung
Der Konstrukteur des ursprünglichen Bhyon-Projektes G-66-C, Giulio Cornia, hatte schon für den Prototypen ein dünnes Profil genutzt, um das Modell für den dynamischen Flugeinsatz zu optimieren. Der heute verfügbare Bhyon hat ein modifiziertes, noch dünneres und damit sehr widerstandsarmes Profil HN 163/8% TA. Aktuell wird der Bhyon als Version 3.2 angeboten. Das bezieht sich dann hauptsächlich auf die verwendete Spannweite von 3,2 Metern. Für ein Modell dieser Größe erscheint der Bhyon ungewöhnlich wuchtig; so gar nicht zu vergleichen mit den ganzen Besenstielrümpfen in dieser Klasse. Er ist gut zu greifen und perfekt zum Einbau jeglicher RC- und Antriebskomponenten im vorderen Rumpf geeignet. Das Modell verfügt für den dynamischen Flugstil und den Kunstflug über optimale Hebelverhältnisse und Geometrien. Die Flächen weisen an der Wurzelrippe eine enorme Tiefe auf und verlaufen zum Randbogen relativ spitz zu. Mit ca. 77 dm2 hat der Bhyon für die Spannweite …