4-Meter-Elektrosegler von D-Power
Obwohl Peter Wessels kein Fan von Seglern mit V-Leitwerk ist, sprach ihn das giftgrüne Design des Streamline 400V von D-Power sofort an, so dass das Modell allen Vorurteilen zum Trotz geordert wurde. Hier berichtet er über seine Bau- und Flugerfahrungen.
Der Name Streamline existiert mittlerweile seit mehr als 7 Jahren und ist synonym für klassische E-Segler und einen sehr weit gehenden ARF-Vorfertigungsgrad. Je nach Größe sind diese Modelle binnen weniger Stunden bzw. Tage flugfertig. Ich hatte schon etliche Streamline-Versionen, angefangen mit dem 3.500 mm messenden Streamline 350 bis hin zum 2.700 mm spannenden 270X und konnte diesen immer ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis attestieren. Der hier vorgestellte 400V ist mit 4 Metern Spannweite das aktuelle größte Modell von D-Power. Hatte ich bisher immer eine Abneigung gegen Modelle mit V-Leitwerk und dieses auch noch so im Bericht über den Streamline 270x erwähnt, so stellt sich zu Recht die Frage, woher nun der Sinneswandel zu einem Segler mit V-Leitwerk kommt. Der Grund ist simpel und einfach: Das griftgrüne Design gab in Verbindung mit dem recht langen Rumpf den Ausschlag. Das markante Design weckte bereits bei der Vorstellung des Modells den Wunsch, dieses mal in der Luft zu sehen. Also wurde nicht lange gewartet, sondern direkt Ende 2023 bestellt.
Nach den guten Erfahrungen mit den anderen D-Power Modellen und dem dazu passenden Zubehör, wurde auch zum 400V das vorgeschlagene Equipment mitbestellt: Als Steller der Avicon 80A, der D-Power Akku Kraftpaket 6s/5.000 mAh, ein 18,5×10“-Propeller, D-Power-Servos DS-340BB MG für Leitwerk und Querruder sowie DS-840BB MG für die Wölbklappen. Bereits nach wenigen Tagen traf das große Paket ein und es wurden zunächst einmal alle Teile ausgepackt. Lobenswert ist dabei schonmal die sehr gute Verpackung. D-Power liefert mit der Streamline-Serie maximal weit vorgefertigte Modelle an, die binnen weniger Tage flugfertig sind; getreu dem Motto »minimale Zeit im Bastelkeller und maximale Zeit auf dem Flugplatz«. Der Brushless-Motor C5030-310KV nebst Motorspannt ist bereits eingebaut. Der ARF+-Vorfertigungsgrad nimmt dem Piloten die zeitinvestivsten Arbeiten ab. Alle Kabel sind komplett verlegt, so dass elektronischen Komponenten lediglich am fertig durchgezogenen Kabelbaum und entsprechend am Empfänger angeschlossen werden müssen. Eine erste grobe Untersuchung der gelieferten Teile ergaben keine Überraschungen. Allerdings sollten sich im Lauf der Fertigstellung einige unschöne, aber lösbare Dinge zeigen.
Aber fangen wir von vorn an: Los ging es mit der Fertigstellung der Flügel; eigentlich keine große Sache, denn es mussten nur die Servos für Querruder und Wölbklappe eingeschraubt und die fertig beiliegenden Gestänge eingehängt werden. Bevor aber die Servos eingeschraubt werden, sollte der Modellspeicher fertig angelegt werden – und zwar mit allen Funktionen, Flugphasen, Telemetrieansagen, Alarmen usw. Wichtig ist hier, dass die Servomitte zunächst auf Null stehen muss; die beiden Servoarme für die Querruder sollten dann senkrecht stehen und die beiden Servoarme für die Wölbklappen sollten um einen Zahn versetzt werden, damit später für Butterfly der volle Weg erreicht wird. All dies sollte so erfolgen, dass an den Servomitten der Querruder und Wölbklappenservos so gut wie nichts verstellt wird. Wer das nicht mechanisch korrekt einstellt, sondern meint, dass er ja einen Computersender habe und mit der Servomitten-Verstellung alles erledigen kann, der wird später sein blaues Wunder erleben. Folge derartiger Mittenabweichungen sind völlig asymmetrische Klappenausschläge über den gesamten Steuerweg, der dann per Servobalancer nochmals angepasst werden muss. Unsere modernen Computersender ersetzen nicht …