Als ein Fliegerkamerad von Wolfgang Mache sich Gedanken machte, welches Modell man denn mal bauen könnte, kam man schnell zu dem Schluss, dass doch die Piper Pawnee von Hangar 9 ein schöner Flieger sei. Wolfgang Mache berichtet von den Bau- und Flugerfahrungen
mit dem ARF-Modell.
»Und was bauen wir als Nächstes?« »Es könnte doch mal ein ARF-Modell sein, selbstverständlich mit einem starken Motor und besten Flugeigenschaften.«, meinte mein Fliegerkamerad Michael. Damit war klar: Er wollte ein neues Modell, und ich sollte es aussuchen. Die Lindinger-Website wurde hin- und hergeblättert, einige Modelle nach Michaels Vorgaben ausgewählt und dann zur Entscheidung vorgetragen. Nach einigem Hin und Her fiel die Wahl auf die Piper Pawnee Brave 20cc von Hangar 9. Etliche Videos im weltweiten Netz zeugen von den guten Flugeigenschaften des Modells – egal, ob von einem Verbrenner angetrieben oder von einem E-Motor. Der Bestellklick war schnell gemacht, und der Postbote brachte den riesigen Karton nach einer Woche. »Na, schon wieder ein neues Modellflugzeug?« Unser Postbote kennt sich mittlerweile aus …
Montagesatz
Die Modellteile waren perfekt im Karton verpackt: Jedes Einzelteil war noch einmal in Folie eingewickelt, und die diversen Kleinteile lagen in Beuteln bei. Die Hauptbauteile wurden aus ihren Kunststoffhüllen herausgeholt und in Augenschein genommen. Das Modell ist eine Konstruktion aus lasergeschnittenem Balsa- und Sperrholz. Alles sieht auch im Detail durchkonstruiert aus. Es wird aber schnell klar, dass trotz ARF-Bezeichnung noch einiges zu montieren und zu kleben ist, bevor das Modell abheben kann. In der Werbung bei Lindinger heißt es auch ganz klar: Die ungefähre Montagezeit beträgt 15 bis 20 Stunden. Das ist akzeptabel. Sämtliche Holzteile sind mit mehrfarbiger UltraCote-Bespannfolie bebügelt. Auf allen Bauteilen zeichneten sich jedoch etliche Falten ab. Das sah zunächst unschön aus, aber mit dem Fön und leichtem Andrücken mit einem Baumwolltuch ließ sich die Folie wieder auf die Holzoberflächen anlegen. Das war allerdings zeitraubend, denn im Grunde musste alles nachgebügelt werden.
Besser waren die lackierten Teile: Die GfK-Motorhaube, das lackierte Alufahrwerk, die Einfassungen der Verkleidungen für die Landescheinwerfer, die Pilotenfigur und die große Kabinenhaube – alles war picobello ausgeführt. Die Funktionalität der Bauteile wird am Beispiel des sehr großen Rumpfdeckels deutlich. Er bietet einen einfachen Zugang zur Elektronik oder den Antriebskomponenten, wie z. B. dem Flugakku. Beigefügte Bohrschablonen erleichtern die Montage und Ausrichtung aller empfohlenen Antriebsoptionen. Die beiliegende Motorspant-Erweiterung für die Integration eines E-Antriebs sah zunächst gut aus, reichte aber letztlich nicht in den Dimensionen. Hier musste etwas in Eigenregie angefertigt werden; die beiliegenden Bauteile dienten jedoch als Basis dafür. Ein passender Kunststoffspinner, ein Dekorbogen und eine sehr gut bebilderte englische Bauanleitung runden den Montagesatz ab.
Baubeginn
»Womit fangen wir an?« »Zunächst einmal mit dem Studium der Bauanleitung; das hat sich noch nie als nachteilig erwiesen!« Ist diese gute Anleitung verinnerlicht, ist es letztlich egal, ob mit dem Rumpf oder den Flächen begonnen wird. Wir entschieden uns für die Flächen – das erschien zunächst als das Einfachste. Hier sind nur die Ruder mittels Fleißscharnieren anzuschlagen und die GfK-Ruderhörner einzusetzen. Das gelingt am besten mit dünnflüssigem Sekundenkleber, der in die Schlitze geträufelt wird. Eine Dosierkanüle hilft hier enorm, damit der dünne Kleber in geringsten Mengen eingeträufelt werden kann. Ein schnell weglaufender Überschuss ist in jedem Fall zu vermeiden, da er das schöne Finish des Modells beeinträchtigen würde. In vorgesehene Ausbuchtungen in der Nasenleiste wird je eine kleine LED mit einer Silikonnaht eingeklebt und die Ausbuchtung anschließend mittels tiefgezogener Klarsichtabdeckungen verschlossen. Das sieht gut aus. Zusammen mit den Servokabeln werden die Kabel bis zur Wurzelrippe geführt. In der Fläch sind dünne Fäden zum Durchziehen eingelegt. Jedes Ruder hat sein eigenes Servo, das in vorbereitete Schächte eingebaut wird.
Diese Servos werden unter die Abdeckungen der Schächte geschraubt und dann mitsamt diesen in den Rahmen eingesetzt. Die Montage ist supereinfach, und eine mögliche spätere Wartung ist äußerst bequem. Das war’s auch schon mit den Flächen, denn die Steckungen und Verschraubungen zum Rumpf sind fix und fertig.
Nun zum Rumpf. Damit dieser ohne unbeabsichtigte Kollateralschäden aufgebaut werden kann, wurde zunächst das Fahrwerk montiert. Die Alubügel des Hauptfahrwerks und der Hecksporn werden einfach unter den Rumpf geschraubt. So steht die Pawnee sicher auf eigenen Beinen. Bevor es nun an die Heckmontage mit dem Aufbringen von Höhen- und Seitenleitwerk geht, sollte zunächst der Antrieb eingebaut werden. Jetzt ist der Rumpf noch nicht zu sperrig und kann gut auf dem Baubrett bewegt werden. Im Bausatz liegen lasergeschnittene Holzteile bei, aus denen ein Motorträger für einen E-Motor aufgebaut werden soll. Dieser Träger ist nicht schlecht; er kann sogar durch Verschieben der Frontplatte in der Länge verändert werden. Obwohl unser Motor über für diese Klasse übliche Baumaße verfügt, fehlten trotzdem ca. 15 mm in der Länge, damit die Propellerwelle auch ausreichend weit aus der aufgeschobenen Motorhaube heraussteht. Mit zwei Sperrholzplatten als Abstandshalter wurde Abhilfe geschaffen. Der große Regler kann unterhalb dieser Holzkonstruktion positioniert werden, so liegt er gut im Kühlluftstrom. Der Vollständigkeit halber: Auch die Montage eines ca. 20 ccm großen Verbrennermotors ist gut in der Bauanleitung beschrieben. Um unterschiedliche Akkugrößen im Rumpf einsetzen zu können, haben sich die Konstrukteure etwas Praktisches einfallen lassen: …
Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 02/2025 MFI Magazin.