Erlkönig – Spektrum DX18

»Wow – endlich ein ‘großer’ Handsender von Spektrum!« dachte ich mir, als ich die DX18 im Februar bei Horizon zum ersten Mal zu sehen bekam. Schnell mal eingeschaltet und geschaut, ob es nicht am Ende noch ein Dummy ohne Funktion war, wie man es immer öfter erlebt. Aber nein, da war schon eine Software drin, deren Bedienung sich auch ohne Anleitung schnell erschließen sollte. Im April kam dann ein Anruf von Horizon, ob wir Interesse hätten, einen der ersten Sender dieses Typs in Europa unter die Lupe zu nehmen. Anleitung gäbe es noch keine, und auch die Verpackung wäre noch nicht endgültig fertig.

Dieses Angebot nahm ich als neugieriger Modellbauer natürlich dankend an, und eine Woche später lag der schlichte weiße Karton mit der DX18 auf meinem Schreibtisch. Neben dem Sender mit eingebautem LiPo-Akku enthielt er auch noch einen Empfänger vom Typ AR9020, der mit einem X-Plus-Modul von neun auf 18 Kanäle erweitert werden kann. Die DX18 selbst ist natürlich auch in der Lage, eben diese 18 Kanäle zu übertragen; es stehen die Protokolle DSMX oder DSM2 zur Verfügung. Außerdem beinhaltete der Karton ein Netzteil zum Laden des Senders, den Binde-Stecker, eine SD-Speicherkarte und einen Sendergurt. Ob es sich dabei um den endgültigen Lieferumfang handelt, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, denke aber, dass es zumindest nah dran ist.

Äußerlichkeiten

Das Gehäuse der DX18 wurde vollständig neu erstellt, aber an das Design der DX8 bzw. DX6 angelehnt. Es besteht komplett aus Kunststoff; seitlich hat man wieder die Gummi-Einsätze eingelassen, wie sie auch schon bei der DX8 für ein angenehmes Griffgefühl sorgen. Insgesamt macht der Sender einen sehr hochwertigen Eindruck und liegt auch gut in der Hand. Für die Kommunikation mit dem Benutzer verfügt die DX18 über ein großes hintergrundbeleuchtetes Grafikdisplay mit einer 3D-Rotary-Walze auf der rechten und zwei Tastern auf der linken Seite. An der hinteren Gehäuseseite findet man den Schacht für den Senderakku, in diesem Fall ein 2s-LiPo mit einer Kapazität von 2.600 mAh. Hier ist auch der SD-Karten-Einschub untergebracht. Oberhalb des Akkufachs sitzt die Trainer-Buchse.

Der Lieferumfang umfasst neben dem Sender mit eingebautem Akku einen Empfänger AR9020 mit zwei Satelliten, das Netzteil, einen Sendergurt und eine SD-Karte. Da die vorgestellte DX18 noch aus der Vorserie stammt, könnte sich daran natürlich noch etwas ändern.

Die Steuerknüppel laufen sehr leicht und sind in ihrer Federhärte auch ohne Öffnen des Senders verstellbar. Will man den Gas/Pitch-Knüppel verlegen oder ihn von der voreingestellten Bremse auf eine Rastung umstellen, muss das Gehäuse allerdings geöffnet werden. Die Trimmungen sind digital und mit Tastern ausgeführt. Die insgesamt acht Schalter zur Betätigung der Zusatzkanäle und Mischer sind Handsender-typisch oben rechts und links in der DX18 untergebracht. Zusätzlich findet man dort noch zwei Trimmtaster, ein Drehpoti und den Lehrer-Schüler- bzw. Bindungs-Taster, dessen Position für ein gutes Erreichen während des Flugs zumindest für meine Hände nicht wirklich optimal ist. Weitere zwei Drehschieber findet man griffgünstig an den Seiten. Alle Schalter und Geber sind übrigens in der Software annähernd frei belegbar. Außerdem unterstützt die DX18 alle gängigen Steuerknüppelbelegungen.

Der beiliegende AR9020 hat neun und kann mit dem X-Plus-Modul auf bis zu 18 Servoanschlüsse aufgerüstet werden. Er kann mit bis zu drei externen Satelliten betrieben werden.

Den oberen Abschluss eines Senders bildet üblicherweise die Antenne. Bei Spektrum hat man sich zu dem Thema offenbar einige Gedanken gemacht, und so stellt man verwundert fest, dass die Antenne nicht wie gewohnt dreh- und schwenkbar, sondern starr ist. Das hat zwei Gründe: Zunächst einmal kann die Antenne rein mechanisch betrachtet nicht mehr so leicht beschädigt werden. Doch viel wichtiger ist, dass damit ihre Ausrichtung zum Sender und der zweiten Antenne, die im Tragebügel untergebracht ist, nicht verändert werden kann. Als erster Spektrum-Sender arbeitet die DX18 nämlich mit zwei, im 90-Grad-Winkel zueinander angeordneten Antennen. Somit wird immer auf beiden Polarisationsebenen abgestrahlt, was die Übertragungssicherheit weiter erhöht. Clever gemacht!

Das hintergrundbeleuchtete Display ist auch bei Sonne sehr gut ablesbar.

Software

Wie bereits angesprochen, habe ich den Sender sehr früh und noch ohne Anleitung erhalten. Auch die Software war zunächst noch in einem Beta-Stadium. Nichtsdestotrotz sprach sie bereits fließend und annähernd fehlerfrei Deutsch. Auch Übersetzungsfehler konnte ich nirgendwo ausmachen. Die Bedienung mit der 3D-Rotary-Walze ist sehr intuitiv. Man muss lediglich wissen, dass es zwei Bedienebenen gibt: das System- und das Hauptmenü. …

Einen ausführlichen Bericht über weitere technische Merkmale und Daten  lesen Sie in der Ausgabe 09/2012 des MFI Magazins.

Fazit
Ich könnte jetzt noch jede Menge zur DX18 schreiben. Generell kann man sagen, dass ich nichts gefunden habe, was ich an einem Sender vermissen würde. Eher im Gegenteil: Die Programmierer haben mit einigen mir neuen und sinnvollen Features bewiesen, dass die Software absolut auf der Höhe der Zeit ist. Die Bedienung ist kinderleicht – auch ohne Anleitung kann man problemlos einen Heli programmieren. Zudem liegt der Sender gut in der Hand und hinterlässt auch optisch den Eindruck, dass es sich hier um ein Oberklasse-Gerät handelt. Inwieweit Preis und Leistung am Ende zueinander passen, vermag ich aufgrund bislang fehlender Preisangaben nicht zu sagen. Wenn aber auch dieser Punkt passt, wird die DX18 sicher schnell ihre Freunde  finden.

Markus Fiehn

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