T 18 MZ – Der teuerste Sender von robbe/Futaba

Nach längerer Wartezeit konnte ich im Frühjahr endlich die lang ersehnte neue Anlage in Händen halten und ausprobieren. Insbesondere die integrierte Telemetriefunktion für das Fliegen mit Vario hatte bei mir eine große Vorfreude entfacht. Ich fliege sehr gerne größere und kleinere Segler mit Variometer am Hang und in der Ebene. Der bisher dazu notwendige zusätzliche Funkempfänger hat mich doch immer etwas gestört. Diese Last entfällt nun. Das neue Flaggschiff der Firma robbe löst die im Jahr 2004 erstmals vorgestellte T 14 MZ als Spitzensender im Handsenderprogramm ab. Viele Modellflieger sind der Meinung, die Anlagen von Futaba würden von der Firma robbe einfach nur in Japan bestellt und nach Europa eingeführt. Dies ist jedoch nicht der Fall. Vielmehr werden die Produktkonzeption insgesamt und die spätere Weiterentwicklung durch Softwareupdates und andere Veränderungen für den europäischen Markt zum großen Teil in Deutschland durch die Ingenieure von robbe erbracht. So konnten bei der T 18 MZ viele Punkte, die Kunden von robbe/Futaba für den Nachfolger der T 14 MZ wünschten, realisiert werden. Für potentielle Käufer der T 18 MZ ist natürlich von großem Interesse, welche neuen Features gegenüber dem bisherigen Sender hinzugekommen sind oder verbessert wurden. Im wesentlichen sind hier 11 Punkte im Überblick anzuführen:

  1. 1) Empfangsfunktion für Telemetrie­daten
  2. 2) 3 neue Modulationsarten (18-Kanal-, 12-Kanal-High-Speed, S-FHSS-Modu­lation)
  3. 3) Neues sensitiveres und hochauflösendes Touchscreen-Farbdisplay
  4. 4) Reaktionszeit beim Programmieren deutlich verkürzt
  5. 5) Betriebszeit wesentlich verlängert
  6. 6) Programmierfunktion für S-Bus-Servos und Telemetriesensoren
  7. 7) Vibrationsalarmgeber
  8. 8) Senderspeicher vergrößert
  9. 9) Steuerknüppel nochmals verbessert
  10. 10) Kamera integriert
  11. 11) Anschlussmöglichkeit von Maus, Tastatur und USB-Stick

Punkt 1:
Telemetrie Viele Benutzer von robbe/Futaba-Fernsteueranlagen haben sehnsüchtig auf die Einführung eines Telemetriesystems gewartet. Nun, das Warten hat sich wohl gelohnt. Nachdem die 2,4-GHz-Anlagen von robbe/Futaba sich durch einfache Handhabung und extrem hohe Übertragungssicherheit einen sehr guten Ruf erworben hatten, scheint auch das neue Telemetriesystem eine Spitzenposition im Markt einnehmen zu wollen. Eine Sendeleistung von 50 mW sorgt für eine Reichweite von über 900 Meter, und 32 Datenkanäle können alle 0,1 Sekunden zum Boden gefunkt werden. Beim Einsatz von zwei Empfängern R 7008 SB sind sogar 64 Datenkanäle übertragbar. Der dem Set im edlen Alukoffer beiliegende Empfänger R 7008 SB überträgt auch ohne zusätzlich angeschlossene Sensoren schon die Werte von Empfangsqualität, Empfängerakkuspannung und die Spannung einer externen Spannungsquelle (beispielsweise Antriebsakku in einem Elektromodell, der über ein dünnes Spezialkabel mit integrierter Sicherung an den Empfänger angeschlossen wird). Sind weitere Telemetriedaten gewünscht, so werden die entsprechenden Sensoren einfach hintereinander (in der Elektrotechnik gemeinhin als Bus-System bezeichnet ) an die im Empfänger vorhandene S-Bus-2-Anschlussbuchse gesteckt. Die neue Empfängergeneration bietet also zwei Bus-Systeme: einmal für die Servos oder Regler das S-Bus-System und für die Telemetriesensoren das S-Bus-2-System. Vor dem erstmaligen Einsatz müssen die entsprechenden Sensoren noch durch Anschluss an eine spezielle Buchse des Senders T 18 MZ angemeldet und die gewünschte Reihenfolge der Datenübertragung festgelegt werden. Telemetriedaten können vom Sender optisch, akustisch und durch einen Vibrationsgeber mitgeteilt werden. Die optische Darstellung der vom Empfänger ausgestrahlten Datenblöcke kann sehr stark variiert werden: n Im normalen Grundmenü (Homedisplay) werden nur die Werte der Empfängerakkuspannung und die Spannung eines evt. an den Empfänger angeschlossenen Akkus angezeigt. n Im Home2-Menü im Modus 1 können zwei Stoppuhren mit sehr großen Ziffern, die Empfangsqualität und drei beliebig wählbare Telemetriedaten angezeigt werden. n Im Modus 2 erscheinen statt der Stoppuhren zusätzlich zum aktuellen Wert die bisher erreichten Max- und Min-Werte der maximal drei vom Benutzer ausgesuchten Telemetriewerte. n Im Telemetriemenü sind neben der Empfangsqualität bis zu neun verschiedene Telemetriedaten gleichzeitig darstellbar. In allen Darstellungsformen wird immer auch die Senderakkuspannung in Prozent und in Balkenform angezeigt. Bei der Neuprogrammierung eines Modellspeichers kann auch die Zeitspanne eingestellt werden, in der Telemetriedaten durch Aussendung neuer Datenblöcke vom Empfänger zur T18 aktualisiert werden. Diese Wiederholrate reicht von 0,1 bis zu 2 s Für Werte, die sehr schnell akualisiert werden sollen (beispielsweise Variowerte oder Stromspitzen ,) ist die kürzestmögliche Zeitspanne sinnvoll. Mit größeren Zeitspannen reduziert man die Belegung des Freuquenzbandes. …

Einen ausführlichen Bericht über weitere technische Merkmale, lesen Sie in der Ausgabe 11/2012 des MFI Magazins.

Fazit
Der Sender ist hardwaremäßig der Preisklasse entsprechend sehr sauber und hochwertig aufgebaut. Er liegt sehr gut in der Hand, ist angenehm leicht, und die hochpräzisen Knüppel schaffen ein angenehmes Steuergefühl. Die Schalter sind gut zu erreichen, und insbesondere das sehr schnelle und sensible Display macht die Bedienung zum Vergnügen. Der Preis von rund 2.500 Euro für das Komplettset mit Empfänger, Ladegerät und Zubehör erscheint auf den ersten Blick recht hoch. Betrachtet man allerdings den heutigen Preis eines etwas größeren Voll-GfK-Seglers oder eines turbinenbetriebenen Jet-Modells, relativiert sich der Preis doch sehr schnell. Letztendlich entscheidet die Qualität und mit absolutem Vorrang die Zuverlässigkeit eines Fernsteuersystems über den …

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