Entgegen dem Schaumstoff-Trend
Mit dem 2012 neu vorgestellten Doppeldecker Albatros D.V geht robbe ein wenig gegen den allgemeinen Trend, ist das Modell doch in Holzbauweise erstellt und mit hochwertiger Oracover-Folie bespannt. Durch die ARF-Vorfertigung bedarf es allerdings wenig Zeit, um diese fliegende Legende in die Luft zu bekommen. Zusätzlich gibt es ein Weathering-Set, mit dem man dem Modell auf einfache Weise ein originalgetreues Aussehen verpassen kann. Das sind doch gute Argumente, die Albatros in seinen Flugzeugpark aufzunehmen.
Bausatzinhalt und Bau
Nach dem Öffnen des Verpackungskartons kommen die sehr gut geschützten und einzeln in Folie verpackten Bauteile der Albatros D.V zum Vorschein. Die erste Begutachtung hinterlässt einen positiven Eindruck. Angenehm fällt auf, dass die mit Oracover-Folie bespannten Bauteile fast keine Blasen aufwiesen. Ebenfalls enthalten ist eine mehrsprachige Bauanleitung mit vielen Bildern und einer Beschreibung der einzelnen Bauabschnitte.
Zu Beginn der Montagearbeiten steht das Einbauen der Ruder in das Seiten- und Höhenleitwerk an. Hier gab die Anleitung an, dass die Vlies-Scharniere mit Sekundenkleber oder Weißleim einzukleben wären. Ich empfehle dafür auf jeden Fall Weißleim, denn das anschließende Ausrichten der Ruder würde mit Sekundenkleber nur sehr kurz möglich sein, da dieser sehr schnell trocknet. Dasselbe gilt für das Einkleben des Höhen- und Seitenleitwerks in den Rumpf aus gleichem Grund. Anschließend kann man bereits die vorgefertigten Gestänge für das Höhen-/Seitenleitwerk sowie die zugehörigen Ruderhörner einbauen. Angesteuert wird das Höhenruder von einem S3001 und das Seitenruder von einem FS61BB MG von robbe.
Auch für das Fahrwerk sind alle benötigten Teile im Bausatz enthalten, und ich musste nur den in der Bauanleitung vorgegebenen Schritten folgen. Leider ist dabei nicht ganz klar, welche Strebe beim Zusammenbau wohin gehört; hier heißt es zunächst einmal »trocken« ausprobieren, bis alles richtig zusammenpasst. Eine genauere Angabe der Anordnung der Fahrwerkstreben in der Anleitung wäre hier wünschenswert, da die beiden Schenkel unterschiedlich lang sind. Zudem musste ich feststellen, dass die Stahl-Radachse ein wenig kurz geraten ist; 5 mm länger wäre hier besser gewesen. Mit Mühe konnte ich den zweiten Stellring auf der Achse festziehen.
Zur Befestigung der kompletten Fahrwerkeinheit sind im Rumpf entsprechende Aufnahmen vorgesehen. Nach Prüfung auf korrekten Sitz ging es ans Verkleben mit 30-min-Harz. Lobenswert ist, dass das Fahrwerk eine Federung besitzt und härtere Landungen locker wegstecken kann.
Die Antriebseinheit, bestehend aus 3s-Akku mit 3.300 mAh, dem Regler Roxxy Control BL 950-06 und als Motor dem Roxxy BL-Outrunner 5250/07, fand ihren Platz unter dem Deckel mit der Motorattrappe im vorderen Teil der Albatros. Über den genauen Einbauort des Reglers im Rumpf schweigt sich die Baubeschreibung aus. Ich schob ihn in den Spalt zwischen Akkubrett und rechter Seitenwand.
Wie schon bei den Leitwerken, fügte ich zuerst die Vliesscharniere und Ruder in die obere Tragfläche ein und verklebte sie wieder mit Weißleim. Anschließend stand der Einbau des rechten und linken Querruderservos FS61BB MG auf dem Programm. Das Einfädeln der Servokabel sollte durch einen Faden erleichtert werden. Doch bei mir verschwand dieser auf beiden Seiten im Nirgendwo, war also nicht verwendbar! So verwendete ich einen Blumen-Messingdraht, mit dem ich es nach einigen Versuchen schaffte, das Kabel einzuziehen.
Nach dem Einbau der Servos und der Montage der Ruderhörner konnten die vorgefertigten Gestänge zur Anlenkung der Ruder eingehängt werden. Doch diese waren zu kurz, so dass hier Löthülsen mit dem passenden Gewinde zur Verlängerung aushelfen mussten.
Im nächsten Arbeitsschritt ging es um die Montage der Tragflächenstreben und der für die Verspannung benötigten Wirbellager. Deren genaue Position ist aus den Bildern der Bauanleitung ersichtlich. Die beiden Tragflächen werden mit insgesamt acht Schrauben M2 x 10 mit dem Rumpf verbunden. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass die Tragfläche für den Transport nicht abgenommen werden kann. Im nächsten Schritt kann das Einziehen der Verspannungsdrähte erfolgen. Diese bestehen aus drei Strängen (A,B,C), wofür auch die entsprechenden abgelängten Seile beigefügt sind. Schade, dass in der Bauanleitung zur Position nicht auch die Länge des jeweiligen Strangs angegeben ist; wer hier nicht aufpasst, wird möglicherweise einen eingefädelten Spanndraht wieder ausfädeln müssen. Die Sicherung des jeweils eingezogenen Strangs erfolgt durch Quetschhülsen und Spannschlösser. Ist das erledigt, kommt bei unserer kleinen Albatros schon richtiges Drahtkommoden-Feeling auf!
Einen ausführlichen Bericht über die Flugerfahrungen lesen Sie in der Ausgabe 3/2013 des MFI Magazins.