Elektrosegler der Drei-Meter-Klasse kristallisieren sich als die Universaltalente unter den ambitionierten Modellfliegern heraus. Sie sind finanziell erschwinglich und bieten bei passender Auslegung einen ausgezeichneten Flugspaß. Bei Valenta hatte die Seglerfamilie um den Espresso Ende 2010 mit dem 290 cm spannenden Macchiato entsprechenden Zuwachs bekommen. Die erste Variante hatte einen Rumpf mit Kreuzleitwerk, später gesellte sich eine Version mit ungeteiltem V-Leitwerk hinzu. Seit Oktober 2012 ist auch eine Variante mit geteiltem V-Leitwerk erhältlich. Der Rumpf ist mit 1.410 mm um 80 mm länger als die Kreuzleitwerksvariante und dürfte den Macchiato mit einer etwas besseren Richtungsstabilität ausstatten.
Der Macchiato ist in drei unterschiedlichen Festigkeitsversionen erhältlich. Begonnen wird mit einer für den Normalflieger vollkommen ausreichenden Voll-GfK-Version, die mit 590 Euro in einem recht angenehmen Preissegment angesiedelt ist. Gesteigert wird die Auslegung der Tragflächen mit der D-Box-Version, die mit 660 Euro zu Buche steht. Als oberste Festigkeitsversion ist die Tragfläche in Voll-Carbon ausgeführt; diese Variante ist für 725 Euro erhältlich. Wer schon einmal ein GfK-Modell von Valenta in den Händen gehalten hat, weiß, dass diese nicht zu den leichtesten in ihrer Klasse gehören. Dafür sind sie entsprechend für den raueren Alltagsbetrieb konzipiert und nehmen nicht jede Fremdberührung krumm. Alle drei Varianten können als Segler oder Elektrosegler in Kreuz- oder V-Leitwerksvariante geordert werden. Ich habe die Voll-Carbon-Version geordert, weil das Profil HD45 8,4% hohe Fluggeschwindigkeiten mit entsprechenden Belastungen erwarten ließ.
Das Qualitätsmanagement bei Valenta hat sich in der letzten Zeit erheblich verbessert. So glänzen die neueren Entwicklungen mit einer inzwischen beachtlichen Fertigungsqualität. Der Rumpf hat eine hoch glänzende, homogene Oberfläche. Die Rumpfnähte sind sehr sauber verarbeitet, und die früher oftmals mit kleinen Unsauberkeiten versehenen Kanten und Sicken der Durchbrüche und Übergänge sind beim Macchiato erheblich sauberer hergestellt. Für dieses Preissegment ist die Verarbeitungsqualität wirklich prima. Gleiches gilt für die Tragflächen. Alle Nähte sind sehr fein ausgeführt, und die hochglänzende Oberfläche braucht keinen Vergleich mit wesentlich teureren Seglern zu scheuen. Auch die Leitwerkhälften weisen eine saubere Verarbeitung auf. Ergänzt wird die Bausatzausstattung durch einen kompletten Kleinteilesatz mit brauchbarer Qualität.
Was immer noch fehlt, ist eine Bauanleitung und die Auflistung der Einstellwerte in schriftlicher Form. Bei Bedarf kann man sich die Anleitung des ähnlich gestalteten Capuccino bei Schmierer von der Homepage herunterladen.
Nach der ersten Begutachtung wurde der Bausatzinhalt auf die Waage gelegt: Rumpf inklusive Haube 305 g, Tragfläche links / rechts 533 / 529 g, Leitwerkshälften 110 g, Flächenverbinder 70 g, Kleinteile 50 g. Bei dem Bausatzgewicht von 1.597 g sollte das von Schmierer ausgewiesene Abfluggewicht ab 2.400 g keine Phantasieangabe sein. Vom anschließenden probeweisen Zusammenstecken der Einzelteile gibt es nur Gutes zu berichten – alle Teile passen und überzeugen durch Maßhaltigkeit.
Es wird angerichtet
Die nicht vorhandene Bauanleitung überlässt dem fortgeschrittenen Modellbauer die Reihenfolge der Fertigstellung. Ich begann mit der Ausrüstung der Tragflächen. Je Flächenhälfte sind zwei Servos einzubauen. Die maximale Dicke für die Querruderservos liegt bei 11 mm; die Wölbklappenservos dürfen für 10 mm dick sein. Die vom Hersteller beigefügten Sperrholzeinbaurahmen sind für Hitec HS 125 bzw. HS 5125 vorgesehen und müssen je nach verwendetem Servo eventuell angepasst oder durch spezielle Exemplare von Zulieferern ersetzt werden.
Mich hatten die D-Power-Servos von Derkum Modellbau durch ihre günstige Preislage neugierig gemacht. Also wurden für die Tragflächen vier der gerade mal 10 mm dicken Servos DS-840 BBMG und für die Leitwerksbetätigung zwei Exemplare DS-340 BBMG geordert. Wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, handelt es sich um Digitalservos, die mit Metallgetriebe ausgestattet und doppelt kugelgelagert sind. Da ich bei Servos dieser Preisklasse immer etwas skeptisch in Sachen Qualität bin, wurden die Servos zunächst einem ausführlichen Test unterzogen. Hierzu wurden die Servos auf einem vorbereiteten Servobrett installiert und ein Gewicht von 1.000 g am innersten Loch des Servoabtriebshebel mittels Schnur befestigt. Dieses Gewicht musste jedes Servo 30 Minuten lang zur Hochstrecke bringen – was alle Kandidaten problemlos absolvierten. Es wurde lediglich eine leichte Erwärmung der Servogehäuse festgestellt. Die Getriebe sämtlicher Servos arbeiten äußerst spielarm, und die Servos hinterlassen einen schnellen und kräftigen Eindruck. Die Servos haben etwas andere Abmessungen als die …
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 9/2013 des MFI Magazins.