Die elegante Versuchung im Segelflug, die Ventus 2C

Thermikfliegen in der etwas flotteren Gangart; das Abturnen von Höhe, gewürzt mit Kunstflugeinlagen; rasante Vorbeiflüge in Augenhöhe unter markantem Fauchen: Wer sich dafür begeistern kann, sollte einen näheren Blick auf den hier vorgestellten Ventus von Valenta werfen, der bei Modellbau Schmierer zu haben ist!

Ventus_2C_1Das Original des Ventus in der Version 2C ist der jüngste Spross dieser Seglerfamilie aus dem Hause Schempp-Hirth, die durch ihre spezifische Flügelgeometrie ins Auge sticht. Das von Modellbau Schmierer vertriebene Modell entspricht in der Flügelgeometrie und den Rumpfmaßen sehr genau der Originalmaschine. Lediglich im Bereich des Höhenleitwerks wurden geringfügige Korrekturen für ein unproblematisches Handling im Modellflug vorgenommen. Wie man es bei einem Voll-GfK-Bausatz erwarten kann, ist der Vorfertigungsgrad hoch. Zusätzlich kann das Einziehfahrwerk bereits fertig eingebaut geordert werden. Der stattliche, stabile Versandkarton ist bis oben vollgestopft mit edlen Komponenten und Zutaten, alles sorgsam in Noppenfolie verpackt und nach Baugruppen geordnet.

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Die doppelstöckigen Landeklappen haben eine ausgezeichnete Wirkung und überzeugen durch einwandfreie Funktion.

Bemerkenswert ist die mittlerweile saubere Verarbeitung der von Valenta hergestellten Bauteile – ein Bausatz, bei dem es wirklich nichts zu meckern gibt. Der hochglänzende Rumpf mit feiner, ebenmäßiger Trennnaht besticht mit sauberer Oberfläche und vorbereiteten Durchbrüchen für die Tragflächenhalterungen. Auch die Klappen für das Einziehfahrwerk wurden bereits in der Form mittels feiner Trennnaht gekennzeichnet.

In die in Carbon-D-Box-Bauweise gefertigten Voll-GfK-Tragflächen sind die Steckungen fertig eingebaut, die Torsionsstifte passgenau eingeklebt, Querruder und Wölbklappen als Elasticflap angeschlagen und mit Dichtungslippen ausgestattet, die doppelstöckigen Landeklappen eingebaut und mit Abdeckungen versehen. Lediglich die Durchbrüche für die Servos-Anschlussstecker sind in Eigenregie herzustellen; die dafür vorgesehenen grünen Hochstromstecker von MPX liegen bei. Die Tragflächenunterseiten sind mit sauber ausgeformten Servoschächten ausgestattet.

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Üppige Platzverhältnisse sorgen für einen problemlosen RC-Ausbau. Die Antriebskombination von Andreas Reisenauer wirkt schon fast verloren in dem geräumigen Rumpf.

Das Höhenleitwerk ist ebenfalls weit vorgearbeitet und für die Befestigung vorgebohrt. Sogar der als Ruderhorn vorgesehene Kugelkopf ist bereits an vorgesehener Stelle eingeklebt. Das Seitenleitwerk liegt in Voll-GfK-Bauweise vor.

Der Kabinenhaubenrahmen mit angeformten Instrumentenpilz ist fix und fertig mit der Kabinenhaube verklebt und sauber an den Rumpf angepasst. Cockpit-Instrumente liegen als Selbstklebebilder bei. Der Haubenverschluss ist funktionsfähig installiert. Ergänzt wird der Kabinenausbau durch eine mattgrau lackierte Sitzschale aus Kunststoff. Die beigefügten Zubehörteile glänzen in alltagstauglicher Ausführung. Alle Ruderanlenkungen sind in hochwertiger Kugelkopfausführung vorgesehen. Das Servoeinbaubrett ist bereits ausgefräst. Lediglich die Verkabelung und das Material für die Gestänge der Anlenkungen muss der Erbauer noch beisteuern.

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Die Aufnahmen der Kugelkopf-Ruderhörner hat der Hersteller bereits fertig eingeklebt. Alle Ruderanlenkungen, so auch beim Seitenruder, werden durch Kugelkopf-Anlenkungen realisiert. Die dem Bausatz beigelegten Materialien sind
auf das Modell zugeschnitten und haben sich in der Praxis bewährt.

Eine Bauanleitung in herkömmlicher Form ist nicht vorhanden. Ein beigefügtes DIN A3-Blatt ergänzt den Bausatz. Hierauf sind sämtliche Servohebel- und Gestängelängen und alle Einstellwerte von Schwerpunkt und Ruderausschlägen gelistet. Zusätzlich sind Angaben über Servo-Stellkräfte aufgeführt und eine Pinbelegung für die Verlötung des Kabelbaums. Der erfahrene Modellbauer kann also durchaus zufrieden ans Werk gehen.

Bauphase
Ein erstes Zusammenstecken der Teile zeigte: Alles passt prima. Der obligatorische Gang zur Waage brachte folgende Einzelgewichte zu Tage: Rumpf 684 g, Kabinenhaube 124 g, Sitzschale 52 g, Höhenleitwerk 68 g, Seitenleitwerk 45 g, Tragfläche links 735 g, Tragfläche rechts 731 g, Tragflächensteckung 92 g. Für die Kleinteile blieb der Zeiger bei 90 g stehen. In der Summe sind das 2.711 g, und das ist für ein Semiscale-Modell mit immerhin 400 cm Spannweite ein wirklich passabler Wert. Damit sollte ein Abfluggewicht um die 3.800 g erreichbar sein, was gute Allroundqualitäten erwarten lässt.

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Der von Andreas Reisenauer zusammengestellte Antrieb kann durch ausgezeichnete Leistung und hohe Effizienz überzeugen.

Begonnen habe ich mit dem Rumpf. Hier sind folgende Bauabschnitte bereits erledigt: fertige Aufnahme der Flächensteckung, angepasste Kabinenhaube mit funktionsfähigem Haubenverschluss, verlegter Bowdenzug für das Seitenruder, eingeklebter Einbauspant für das Höhenleitwerksservo, angebrachte Aufnahmen für die Verbindungsstecker der Tragflächenservos, Befestigungselement für das Höhenleitwerk eingeklebt, fertig aufgebrachte Kennung.

Zunächst habe ich die Rumpfnase amputiert, um den Motorspant für den Peggy Pepper 2524-2410 mit Reisenauer Edition 4-Getriebe 5 : 1 einzubauen – ein Fertigteil, das ich mit der Antriebseinheit bei Reisenauer bezogen habe. Er wurde sorgfältig mit einem Motorsturz von ca. 3 Grad ausgerichtet und mit UHU endfest 300 in die vorher angeschliffene Rumpfnase geklebt. Hierzu wird der Spant mit montiertem Motor eingesetzt und mit stramm montiertem Spinner (Reisenauer Turbo-Spinner mit 40 mm Durchmesser) entlang der Schnittkante mittels Klebeband fixiert. Bei sorgfältiger Vorgehensweise wird man dann mit einem sauberen Rumpf-Spinner-Übergang belohnt. Der Rumpf wird dann mit der Rumpfspitze Richtung Boden 24 Stunden lang aufgehängt. Nach beendeter Trocknungszeit wird der Antrieb demontiert und der Spant noch einmal mit angedicktem UHU endfest 300 sorgsam an der Innen- und Außenseite verklebt.

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Die herstellerseitig eingebaute Kugelkopf-Anlenkung des Höhenruders überzeugt
durch Spielfreiheit.

Das HLW-Servo kommt in einem im Seitenleitwerk eingeklebten Befestigungsspant unter. Ich habe ausschließlich Hochvoltservos verwendet, da die Empfangsanlage problemlos mit einem 2s-LiPo betrieben werden kann. Am Höhenruder ist ein Servo der 10-mm-Klasse optimal. Für das von mir verwendete Futaba S 3172 SV musste die Aufnahme leicht abgeändert werden, was aber kein Akt ist. An die Rumpfinnenseite hat der Hersteller ein Kunststoffrohr (ø 5 mm) eingeklebt, durch das sich das Servokabel wunderbar zum Empfänger führen lässt. Ein kurzes Carbonröhrchen, in das ich eine 2-mm-Gewindestange eingeklebt habe und es mit beigefügtem Gabelkopf und Kugelkopfpfanne ergänzte, ergibt eine steife und spielfreie Anlenkung.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 10/2013 des MFI Magazins.

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