Carbon-Z Cub von E-flite – Die eierlegende Wollmilchsau?

»Oh nein, nicht schon wieder eine Schaumwaffel!«, höre ich im Geiste den einen oder anderen Leser sagen, während ich die Testergebnisse niederschreibe. Doch ich kann versprechen: Wer den Bericht liest, wird dieses Fast-fertig-Modell am Ende mit anderen Augen sehen. Einschränkend gilt mein Versprechen allerdings nur für die Modellflieger, denen es vorrangig um den Spaß am Fliegen geht und weniger um das Modellbauen, denn zu bauen gibt es nicht viel. Ich möchte es dann dem Urteil des Lesers überlassen, ob in diesem Modell die so oft zitierte »eierlegende Wollmilchsau« zu sehen ist.

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Das Modell
Die Carbon-Z Cub von E-flite ist in zwei Versionen im Handel erhältlich. Die BNF-Basic – gewissermaßen die Vollversion – wird inklusive angeschlossenem Spektrum-Empfänger AR635 (6 Kanäle) geliefert, in den das Dreiachs-Kreiselsystem AS3X integriert ist. Voraussetzung zum Betrieb ist ein Spektrum-Fernsteuersender, der die DSM2/DSMX-Modulation beherrscht. Das Testmodell wird mit einem DX7-Sender gesteuert. Wer die Anlage eines anderen Herstellers betreibt, greift zur rund 50 Euro billigeren PNP-Version, die bis auf den fehlenden Empfänger absolut identisch mit der BNF-Basic ist.

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Frisch aus dem Karton: Nur wenige Montagearbeiten sind erforderlich, um den Flieger flugbereit auf den Platz zu stellen.

Von der Bauausführung her gibt es keine Minuspunkte. Im Gegenteil! Die Oberfläche ist für ein Schaumstoff-Modell erstaunlich glatt. Besonders gelungen sind die imitierten Flügelrippen mit der dazwischen leicht einfallenden Bespannung. Das ist schon sehr nahe am Original. Hält man die Tragfläche gegen das Licht, ist der Aufbau der Carbon-Z-Technologie zu erahnen. Die beiden Flügel sind aus Ober- und Unterschale in Hohlkammer-Technik aufgebaut. Um hohe Festigkeit zu erreichen, werden vor dem Zusammenfügen der Schalen vorne und hinten Sperrholzstreifen über einen Großteil der Spannweite und in der Mitte ein starkes CfK-Rohr eingelassen; dieses ist gleichzeitig Gegenlager der CfK-Flügelsteckung.  Auch an Höhen- und Seitenleitwerk sind an sinnvollen Stellen Verstärkungen eingeschäumt. Im Rumpf sieht es ähnlich aus. Alles in allem macht der Aufbau der Carbon-Z Cub einen sehr soliden Eindruck und lässt ahnen, dass mit diesem Flieger unbedenklich geturnt werden kann.

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Die Vortex-Generatoren werden mit doppeltem Klebeband in die vorgesehenen Vertiefungen geklebt.

Zu montieren gibt es nur wenig, gleich ob in BNF- oder PNP-Ausführung. Alle zum Aufbau benötigten Teile – bis hin zur kleinsten Schraube – werden mitgeliefert. Eine übersichtliche Zuordnungsliste für die diversen Schrauben ist jetzt beigelegt. Alle Schraubentypen sind mit Verwendungszweck, Maßen und einer Bebilderung aufgelistet. Das ist vorbildlich! Bis auf das im Bausatz fehlende Servo zur Betätigung der serienmäßig im Rumpfdach integrierten Schleppkupplung sind alle Rudermaschinen nicht nur eingebaut, sondern z. B. in den Tragflächen über Kugelkopfanschlüsse mit den Ruderhebeln von Querrudern und Landeklappen verbunden. Auch die Servos von Höhen- und Seitenruder sind verbaut und die Gestänge mit Kugelkopfanschlüssen nach hinten anschlussfertig verlegt.

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Das zweiteilige Höhenleitwerk ist einschließlich Ruder und Ruderhebel montagefertig. Es wird auf das im Rumpf gelagerte GfK-Rohr aufgeschoben und von unten mit jeweils zwei Schrauben gesichert; so kann es bei …

Für die Anlenkung der Schleppkupplung habe ich ein 13-mm-Servo mit ca. 4 kg Stellkraft montiert. Für diese Servogröße musste ich die vorgesehene Kunststoffaufnahme in der ­Höhe und seitlich rechts um ca. 2 mm auffeilen. Der vorgebogene Kupplungsdraht ist im Kleinteile-Beipack vorhanden und musste leicht nachgebogen werden. Kupplungsseitig hat mein Schleppseil eine Schlinge aus dünnem Drahtseil, so wie es für Ruderanlenkungen verwendet wird. Damit klappt das Einführen einwandfrei. Lediglich war die Öffnung für das Einführen des Schleppseils zu klein geraten. Mit Augenmaß und entsprechender Feile war das Problem aber schnell gelöst.

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Unter der großen Rumpfklappe, gleich hinter der Schleppkupplung, sitzen der Spektrum-Empfänger AR635 (nur in der BNF-Basic-Version) …

Der Motor wird mit vier Schrauben auf den Motorspant geschraubt und über farblich gekennzeichnete Kabel mit dem eingebauten Regler verbunden. Die Motorhaube wird von vorn durch die Lüftungsöffnungen mit zwei Schrauben befestigt. Schalter und Akkuhalterung (inkl. zwei Klettbänder) sind ab Werk an Ort und Stelle, bei der BNF-Version auch der Empfänger. Achtung, die beiden lose im Rumpf liegenden Antennen müssen noch mit ihren blanken Enden im 90-Grad-Winkel und möglichst nicht parallel zu Kabeln oder Metallgestänge verlegt werden.

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Die Flügel werden auf ein CfK-Rohr (hier nicht montiert) aufgesteckt und jeweils mit zwei Schrauben am Rumpf gesichert. Die Buchsen für die Servostecker sind im Kunststoff-Flächenanschluss gelagert und mit AILE (Querruder) bzw. …

Weitere »Arbeiten« beschränken sich auf wenige Handgriffe: Festschrauben des Höhenleitwerks am Rumpf; die bereits im Seitenruder verklebten Vliesscharniere mit dünnflüssigem Sekunden- oder Styro-Kleber in der Dämpfungsfläche einlassen; das Fahrwerk von unten in den Rumpf einstecken und mit vier Schrauben sichern; die Flügelstreben befestigen; die Vortex-Generatoren mit doppeltem Klebeband (ist enthalten) in die Markierungen der Tragflügel kleben und last but not least den Propeller mit Spinner auf die Motorwelle schrauben – fertig! Aus Sicherheitsgründen montiere ich den Propeller erst nach Beendigung aller Arbeiten und Einstellungen! …

Resümee
Die in der Überschrift gestellte Frage kann ich abschließend ganz klar beantworten: Ja, es gibt sie wirklich, die eierlegende Wollmichsau, das Kunstwesen, das alles kann! Ihr Name steht auch schon fest: Carbon-Z Cub, ein echtes Quique-Somenzini-Modell der feinsten Machart mit besten Kunstflug-Genen! Aber auch die Sonntagsflieger, die Seglerschlepper und die Wasserflieger werden hinreichend bedient, und mit den Schwimmern ist auch ein Einsatz im Schnee denkbar. Es macht einfach nur Freude, das breite Einsatzspektrum des Fliegers zu genießen! Und wer die großen Tundra-Reifen nicht mag, kann sie …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 6/2014 des MFI Magazins.

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