ZEFIROS – Windgott von Valenta Model

Im Größenbereich um vier Meter Spannweite gibt es etliche Modelle mit sehr guten Flugleistungen. Hier reiht sich nun der neue Zefiros des tschechischen Herstellers Valenta ein, in bezahlbarer, hervorragender Voll-GfK-Bauweise. Er ist mit dem gewählten HQW1,5/12 % besonders für den dynamischen Flugeinsatz zweckoptimiert. Gleichzeitig ist er aber auch sehr gut als Allrounder in weiteren Disziplinen einzusetzen. 

Zefiros-ValentaModell_1Meinen »Windgott« (Zefiros ist ein griechischer Windgott, verantwortlich für den Westwind, der den Frühling bringt) bezog ich von Valenta direkt. Damit war dann auch das Design meiner Wahl möglich und zudem die gewünschte zusätzliche Festigkeit.

Es gibt bei Valenta grundsätzlich immer drei verschiedene Versionen eines Voll-GfK-Modells: die Standardausführung in Glasgewebe, die mit Kohlefaser verstärkte Version mit so genannter Carbon-D-Box und die Voll-Kohle-Variante. Bei allen sind die Holme gleichermaßen üppig mit Kohlegewebe armiert. Äußerlich unterscheiden sich diese Versionen nicht, die inneren Werte sind hier entscheidend. Die Glas/Standard-Version ist schon ordentlich stabil und verträgt den vorgesehenen Flugeinsatz problemlos. Eine Kohlearmierung ist für diejenigen sinnvoll, die das Modell in den rauen alpinen Einsatz bringen und hier besonders Wert auf Robustheit bei den Landungen legen. Ich entschied ich mich aus diesem Grund für die Edelversion in Voll-Kohle, weil ich diese zusätzliche Stabilität nicht mit zusätzlichem Gewicht erkaufen wollte: Mein Modell ist nicht schwerer als die Standardversion.

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Das Zubehör ist bei Valenta übersichtlich; mehr braucht es aber auch nicht. Alle Abdeckungen für die Servoschächte liegen in GfK bei, auch gibt es einen stabilen Servorahmen für den Einbau des HLW-Servos. Das Holzbrett eignet sich für den Rumpfbug sehr gut. Alle notwendigen Stecker, Gabelköpfe, etc. sind beigefügt. Die beiliegende Skizze gibt Auskunft über alle zum Aufbau und …

Der Rumpf ist bei allen Versionen im Aufbau immer gleich und schon in der vorliegenden Bauweise auch für den ruppigen Hangeinsatz ausreichend stabil. Die Grundlage ist eine Glasgewebekonstruktion, die entlang des Rumpfs mit Rovingsträngen aus Carbon zusätzlich armiert wurde; diese sind konsequent bis in die Seitenflosse hochgeführt und sichern somit gleichzeitig eine erhöhte Stabilität im Bereich des HLW-Anschlusses. Außerdem erhielten die Kanten des Kabinenhaubenausschnitts etliche Kohleverstärkungen. Zur Aussteifung der Tragflächensteckung ist diese ebenfalls mit Kohlegewebe im Bereich der Wurzelrippe ausgekleidet und das üppige Führungsrohr für die Steckung kraftableitend an die Seitenwände des Rumpfs anlaminiert.

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Keinerlei Sorgen braucht man sich um die Flächensteckung bezüglich ihrer Festigkeit zu machen. Ein mit Doppelsteg versehener 30 x 20 mm Kohlestab als Rechteck liegt schwimmend im Rumpf. Er wiegt nur 102 Gramm. Gut für eine geringe Flächenbelastung für die Thermikfliegerei. Und wenn’s zur Sache gehen soll, kann man bequem einiges an Gewicht in die Hohlräume einschieben.

Das Rumpfvorderteil ist so voluminös, dass es keinerlei Probleme mit der Integration der RC- und Antriebskomponenten gibt. Es können ohne weiteres üppige Außenläufer und Antriebsakkus bis 5s / 7.500 mAh untergebracht werden. Ein gefrästes Sperrholzbrett zu deren Aufnahme liegt dem Bausatz bei. Trimmblei ist nicht notwendig.

Das Antriebsservo für das Pendelhöhenruder wird von hinten in die Seitenleitwerksflosse eingeschoben. Dafür liegen dem Montagesatz alle fertig gefrästen Holzteile bei. Sie werden zusammengesteckt, mit Sekundenkleber gesichert und inklusive des eingeschraubten Servos und der Heckabschlussleiste in die Flosse eingeschoben. Nach letzter Ausrichtung der Konstruktion im Rumpf wird alles dauerhaft mit Harz verbunden. Auf zwei Dinge sollte man dabei achten: zum einen die Verwendung eines mindestens 3,5 kg zugfähigen, 11-mm-Flachservos mit Metallgetriebe, zum anderen auf dessen Einbau möglichst dicht an der Seitenflossenwand, die dem Servohebel gegenüber liegt. Das erlaubt die Nutzung eines großen Servohebels, denn man braucht bei diesem Modell einen großen Ausschlagsbereich des Pendelruders, insbesondere bei Langsamflug und Landung.

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Die Störklappen beim Zefiros wirken enorm. Von der sonst üblichen Butterfly-Programmierung von Querrudern und Wölbklappen kann abgesehen werden, vielmehr sollte man bei diesem Modell zu den Störklappen die Querruder und Wölbklappen nach unten verwölben. Und wenn man diese Mischfunktion dann noch auf einem einzigen Knüppel legt (vorzugsweise Gasknüppel), …

HLW ist ein spezielles Aluteil in die SLW-Flosse eingelassen; der Kohlestab selbst lagert in einem nahezu reibungsfreien Teflonröhrchen. Unter leichter Spannung werden die beiden HLW-Hälften an die Flosse angesteckt; sie bedürfen keinerlei weiterer Sicherung. Das Seitenruder hat nur zwei Aufnahmepunkte als Anschlag. Es lagert in einer Hohlkehle und wird durch einen seitlich am Rumpf verlegten, betriebsfertigen Bowdenzug angesteuert. Alle Beschläge zur Ansteuerung der Ruder gehören zum Lieferumfang und sind von hervorragender Qualität.

Der Einbau von Elektroantrieben ist absolut kein Problem. Platz ist in der Rumpfnase in Hülle und Fülle vorhanden. Leider vergrößert sich der Umfang der Rumpfnase in einem steilen Winkel. Dadurch fügt sich absolut kein handelsüblicher Spinner sauber in die Rumpfkontur ein. Der von mir verwendete 38er Turbospinner aus Alu ist ein optischer Kompromiss; er verfügt über einen Fronteinlass für Kühlluft, so dass andere Luftzuführungen zu Motor und Akku überflüssig sind. Mit dem von mir eingesetzten MVVS Brushless 5,6 Redliner und 14 x 8 Cam-Prop von aero-naut wird der 4s / 5.000-mAh-LiPo bei unter Volllast durchgeführten 60-Grad-Steigflügen nur handwarm. Die Kabinenhaube in Sichtkohleoptik passt hervorragend in den entsprechenden Ausschnitt des Rumpfbugs.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 11/2014 des MFI Magazins.

 

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