Stabilisierungselektronik von Bay-Tec
Die wenigsten Modellpiloten, egal ob Hubschrauber, Multicopter oder Flugzeug, werden ihr Fluggerät noch ohne irgendwelche Stabilisierungselektroniken fliegen. Oftmals scheiden sich an solchen elektronischen Hilfen allerdings die Geister, da sie das Fliegen nicht nur sicherer und einfacher machen, sondern so manchen Piloten auch zu gnadenloser Selbstüberschätzung verleiten. Dennoch sind die elektronischen Helferlein sinnvoll, da windiges Wetter zumindest subjektiv zunimmt. Zugenommen hat auch das Angebot an Stabilisierungselektroniken auf dem Markt; eines davon ist das A3X Pro Expert II V1.1 von Bay-Tec.
Erste Sichtung und Lieferumfang Die hier vorgestellte Version wird mit der aktuellsten Firmware 1.1 ausgeliefert. Der Lieferumfang der Combo umfasst das A3X-Modul, eine Programmierbox, ein USB-Adapter, die benötigten Kabel sowie ein Klebepad für das Modul. Für Piloten, die weitere A3X verbauen möchten, bietet Bay-Tec auch eine Version ohne Programmierbox an – schließlich benötigt man lediglich eine Box, um die jeweiligen Module zu programmieren. Es geht allerdings auch gänzliche ohne externe Box, da beiden Versionen der USB-Adapter beiliegt, der eine Konfiguration per PC oder Notebook ermöglicht. Für Einstellarbeiten auf dem Flugplatz ist die Programmierbox aber eindeutig von Vorteil; dazu später mehr.
Eine Anleitung im PDF-Format muss von der Seite des Herstellers heruntergeladen werden – bis vor kurzem in englischer Sprache, nun auch als deutsche Version. Der A3X Pro Expert II stellt sechs Flug-Modi zur Verfügung:
- Normale Stabilisierung
- 3D AVCS-Modus
- Self Balance
- Gyro abgeschaltet
- Auto-Hover-Modus
- »User-defined Mode«, also individuell konfigurierbarer Modus
Innerhalb dieser Modi kann das Regelverhalten noch in drei Stufen eingestellt werden. Unterstützt werden normale Leitwerke sowie Delta und V-Leitwerk mit entsprechenden Mischern.
Alle bisher von mir getesteten Stabilisierungselektroniken habe ich immer zuerst in günstige Schaummodelle eingebaut; ein Totalverlust dieser Flieger wäre noch am ehesten zu verschmerzen. Also wurde auch das A3X zunächst in Höhe des Schwerpunkts aufgeklebt, so wie es die Anleitung empfiehlt. Da es sich um ziemlich grobes Schaummaterial handelt, wurde nicht das beiliegende Klebepad, sondern Heißkleber zur Fixierung verwendet.
Einstellung via Software
Zunächst wurde der USB-Adapter plus PC-Software ausprobiert. Leider gibt es lediglich eine Windows-Version der englischsprachigen Software; Linux und MacOS bleiben außen vor, und eine deutsche Version ist nicht geplant. Über rudimentäre Englischkenntnisse sollte der Käufer verfügen, wie bei vielen anderen Elektronik-Komponenten der heutigen Zeit auch.
Die Windows-Version ist dafür simpel zu installieren: Die Software von der Seite des Herstellers herunterladen, die RAR-Datei (gepackte Datei; enthalten ist ein installierbares MSI-Paket) entpacken und dann den PC-Adapter in einen freien USB-Port einstecken. Wenn der Treiber nicht von Windows selbst zur Verfügung gestellt wird, muss noch das entsprechende enthaltene Treiberpaket installiert werden. Spätestens danach sollte im Config-Tool auch der Port des USB-Adapters auswählbar sein; das Tool lag zum Zeitpunkt meines Tests in der Version 1.0 vor.
Die einzelnen Einstellbereiche sind über insgesamt vier relevante Reiter erreichbar, wobei die Auswahl des Ports sowie der Debug-Modus auf der rechten Seite von jedem Reiter erreichbar sind.
Der erste Reiter (»Basic«) stellt folgende Funktionen zur Verfügung: Oben links wird ein 3-Stufen-Schalter konfiguriert, indem man die einzelnen Modi zuweist. Rechts daneben folgt die Festlegung des Leitwerkstyps, also Normal, Delta oder V-Tail. Darunter wird die Einbaulage des A3X festgelegt.
Auf dem Basic-Reiter kann zudem noch das Ansprechverhalten und die Frequenz der verwendeten Servos festgelegt werden.
Mitte links ist noch der Bereich »User-Defined Mode« konfigurierbar. Wenn der Pilot verschiedene Modi für die Achsen präferiert, kann dies hier eingestellt werden. Rechts daneben werden die maximalen Stellwege der Servos festgelegt, wobei dies für die jeweiligen Funktionen durchgeführt wird! Der letzte Punkt ist das mögliche Reversieren der Servos, wenn nötig.
Die Funktion Stick Center sollte man direkt ausführen, da hier die Mittelpositionen der Steuerknüppel festgelegt werden. Die Auto-Level-Kalibrierung wird für den Self-Balance-Modus benötigt.
Auf dem zweiten Reiter muss der entsprechende Leitwerkstyp ausgewählt werden.
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 11/2015 des MFI Magazins.