AERO zum Dreißigsten in Friedrichshafen

Bereits zu 30. Mal fand die AERO dieses Jahr in Friedrichshafen statt. Beatrix und Gero Dargel
haben die Jubiläums-Ausgabe der Messe besucht und berichten.

In Friedrichshafen hatte die Jubiläumsmesse einen Mix aus Neuheiten, Fachgesprächen und kleinen Erinnerungen an die vorhergehenden 29 Ausstellungen präsentiert, und über 30.000 Besucher waren gekommen. Mehr als 680 Aussteller brachten eine fast unüberschaubare Vielfalt an Pilotenbedarf, Business-Jets, Funkgeräten, Avionikbausteinen, Antriebssystemen, Ausbildungsprogrammen und Forschungsergebnissen mit. Halle A-1 war wieder den Segelflugzeugen gewidmet, und im Static-Display stand sogar ein Eurofighter. Es gab also viel Interessantes für flugbegeisterte Besucher. Wir haben einen großen Rundgang gemacht.

Ein Ausflug in die AERO-Geschichte

Die Wurzeln der heute größten und bedeutendsten Fachmesse für die Allgemeine Luftfahrt liegen in den 1970er Jahren. Im März 1977 gab es auf dem Messegelände Friedrichshafen erstmals eine Flugsport-Sonderschau als Teil der damaligen Rennsport-Motor-Freizeit-Ausstellung. Der Name »AERO« wurde in den 1980er Jahren das erste Mal verwendet. Der damals prägende Flugsport- und Freizeitaspekt ist heute nur noch einer unter vielen. Geschäftsfliegerei und deren Nachhaltigkeit, Innovationen und Zukunftskonzepte prägen heute die Ausstellung. Als permanenter Innovationsmotor der Entwicklung der leichten Fliegerei hat sich über die Messegeschichte die Ultraleichtfliegerei etabliert. Waren es in den Anfangsjahren noch vor allem Gleitschirme, Drachen und die ersten Rohr-Tuch-Fluggeräte, so dominieren heute vor allem Hochleistungsmaschinen, die den Vergleich mit Flugzeugen der »Echo«-Klasse nicht zu scheuen brauchen.

Leichte Luftsportgeräte

Die Bandbreite der Ultraleichtflugzeuge ist bemerkenswert. Im unteren Aufwands- und Leistungsbereich gibt es seit einigen Jahren die Klasse der »leichten Luftsportgeräte«. Die Zulassungsregeln für diese einsitzigen Fluggeräte, die eine maximale Leermasse von 120 kg nachweisen müssen, sind vereinfacht. Auch in diesem Jahr waren wieder einige Neu- und Weiterentwicklungen aus dieser UL-Klasse dabei. Der rumänische Hersteller AVI Aircraft hatte bereits in den vergangenen Jahren 120 kg-Geräte ausgestellt. Inzwischen sind einige der Swan 120 und Dracula 120 genannten Flieger auch auf den Flugplätzen angekommen. Auf der AERO 2024 war Dragonfly 120 vertreten, die neueste Entwicklung in verschiedenen Auslegungen und Antriebsvarianten. Die nun schon seit einigen Messen präsentierte 120 kg-Elektro-Corsair war auch wieder da, diesmal in einer ganz und gar unmilitärischen Farbgebung, rot-orange und blau. Inzwischen ist es das flugfähige Exemplar Nr. 7.

Ultraleichtes Kraftei

Die Zulassungsregeln für Leichte Luftsportgeräte erleichtern auch unkonventionelle Projekte. Von Besuchern besonders umlagert war das Eigenbauprojekt von Heinz-Dieter Sippel. Sein Ziel ist es, eine Me 163 B als Ultraleichtflugzeug in die Luft zu bekommen. Der Nachbau des legendären »Krafteis« entsteht in CfK-Bauweise. Der Scale-Nachbau überzeugt durch unzählige Oberflächendetails und Beschriftungen. Die Struktur ist wabenverstärktes Laminat ohne zusätzliche innere Stützstruktur und hat noch Reserven zum Abspecken. Angetrieben wird das imposante Fluggerät nicht wie das Original durch ein Raketentriebwerk, sondern durch eine JetCat-Turbine P1000 Pro. Diese schaut in dem voluminösen Rumpf einigermaßen verloren aus und bekommt ihre Ansaugluft durch zwei vergleichsweise winzige, durch Gitter geschützte, seitliche Cheater-Öffnungen. Die erwarteten 1.100 N Schub sollen dem 120 kg-Einsitzer ansprechende Flugleistungen ermöglichen.

Turbulenzkiller

Eine andere auf der Messe vorgestellte technische Innovation begann ebenso bei den Leichtgewichten. Turbulenzen sind auch für große Flugzeuge ärgerlich. Bei leichten Fluggeräten können sie durchaus für die Struktur der Zelle gefährlich werden, in jedem Fall schränken sie den Komfort und die fliegbaren Geschwindigkeiten ein. Die Firma Turbulence Solutions hat ein System zum aktiven Turbulenzausgleich entwickelt. Ähnlich der Active-Noise-Cancelling-Technologie in der Akustik hat man die Turbulenzen im Visier. Durch entsprechende Klappenausschläge wird die dazu passende Gegenturbulenz erzeugt. Die Theorie wurde durch …

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 9/2024 MFI Magazin.

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