beim Lufttransportgeschwader 62 in Wunstorf
Lang, lang ist es her: Vor fast genau 50 Jahren, im April 1967 stand ich vor der Hauptwache des Fliegerhorsts Ahlhorn und trat meinen Dienst beim Lufttransportgeschwader 62 (LTG 62) an, das als Transportflugzeug die N 2501 Noratlas im Einsatz hatte. Heute bin ich wieder beim LTG 62 auf dem Fliegerhorst Wunstorf und berichte für die MFI über das Geschwader und den strategischen Transporter Airbus A400M der Luftwaffe. Meine Kontakte liefen über die Pressestelle des LTG 62 zu Frau Oberleutnant Doris Lammers, die die erforderlichen Genehmigungen einholte.
Das LTG 62
Das LTG 62 wurde 1959 auf dem Flugplatz Celle aufgestellt und war mit der Noratlas ausgerüstet. Bereits 1963 wurde der Verband auf den Fliegerhorst Ahlhorn verlegt und verblieb dort bis zur offiziellen Auflösung am 30. September 1971. Ich war dabei, als die erste C-160D Transall im April 1968 an die Luftwaffe übergeben wurde. Die bereits auf dem Fliegerhorst Wunstorf beheimatete Flugzeugführerschule »S« ging am 1. Oktober 1978 im entsprechend umstrukturierten neuen LTG 62 auf. Am 19. Dezember 2014 landete der erste Airbus A400M, direkt aus dem Airbus-Werk Sevilla kommend, in Wunstorf und leitete eine neue Ära des Lufttransports ein.
Seit dem 24. November 2014 wird das Geschwader von Oberst Ludger Bette geführt. Die Landung des ersten A400M Atlas durfte er als Kommodore des LTG 62 hautnah miterleben. Dankenswerterweise hatte sich Oberst Bette die Zeit genommen, über das Geschwader, die Einführung des A400M Atlas und die Erfahrungen mit der Maschine im praktischen Flugbetrieb persönlich zu berichten. Für die MFI unschätzbar wertvolle Informationen.
Aktuell verfügt das Geschwader über acht A400M. Seit dem 1. Juli 2015 ist das Geschwader dem Luftwaffentruppenkommando Köln / Wahn unterstellt, wobei die Einsatzführung durch das European Air Transport Command (EATC) in Eindhoven erfolgt.
Das Geschwader heute
Die Struktur des heutigen Geschwaders gliedert sich neben dem Stab in die Fliegende Gruppe, die Technische Gruppe sowie die Ausbildungsinspektion. Die Fliegende Gruppe wiederum gliedert sich in die 1. und 2. Fliegende Staffel, die für die Abwicklung und Durchführung von weltweiten logistischen und taktischen Luftaufträgen eingesetzt werden. Die 3. Fliegende Staffel befindet sich noch im Aufbau und wird zukünftig die Unterstützung der SOF (Special Operating Force) übernehmen. Die 4. Fliegende Staffel ist in der Scharnhorst-Kaserne in Bremen stationiert und führt in Zusammenarbeit mit der Lufthansa Aviation Training GmbH die fliegerische Grund- und Fortgeschrittenenausbildung der Transportflieger der Luftwaffe durch. Die Flugbetriebsstaffel stellt u .a. die Flugsicherung sicher. Die Ausbildungsinspektion betreibt die A400M-Ausbildung der Flugzeugführer, der Technischen Ladungsmeister sowie der Bodencrews.
Um das Fliegen auf dem A400M möglichst schnell erlernen zu können, stehen zur Ausbildung ein »A400M Full Flight Simulator« (FFS) und ein »A400M Flat Panel – Flight Training Device« (FTD) zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um einen von den Flugsicherheitsagenturen zugelassenen Simulator. Der FF-Simulator ist ein originalgetreuer Nachbau des A400M-Cockpits. Die exakte Simulation aller Flugbewegungen ermöglicht eine realitätsnahe Ausbildung der Flugzeugführer und ist somit ein kostengünstiges, ressourcenschonendes und sicheres Ausbildungsmittel. Die Beschaffung eines zweiten FF-Simulators, um dem ansteigenden Bedarf an fliegerischer und taktischer Aus- und Weiterbildung der Besatzungen zu gewährleisten, ist geplant.
Das Cockpit ist für die ehemaligen C-160-Piloten ohne Frage gewöhnungsbedürftig. Angelehnt an den Airbus A380 wird auch der A400M mit einem Fly-by-wire-System über Sidesticks gesteuert. Zusätzlich verfügt der A400M über ein Head-up-Display (HUD), eine Ausstattung, die bei modernen …
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 9/2017 des MFI Magazins.