Nostalgisch? Ein wenig vielleicht. Antiquiert? Nein, sicher nicht. Hightech-GfK/CfK? Auch das nicht – aber in Sachen Flugleistung auf dem Stand der Dinge und eine preisgünstige Alternative für das gemütliche Thermikfliegen!
Nachdem mir die konstruktiven Auslegungsmerkmale bekannt waren, war mein Interesse an Pichlers neuem Segler Alpine geweckt. Warum nicht mal in Holzbauweise? Es muss ja nicht immer Kaviar sein, pardon, Voll-GfK/CfK. Etwa nach dem Motto: zu 25 bis 30 Prozent der Kosten eines Edelfliegers vielleicht 80 Prozent von dessen Flugleistungen? Das wollte ich genauer wissen und orderte das Modell, das als 2013er Neuheit bereits lieferbar war.
Alles ist bestens verpackt, und ein erster Blick zeigte die Qualität, wie ich sie von Pichler gewohnt bin, sehr schön! Die beiliegende Bauanleitung ist hauptsächlich in Englisch gehalten, reich bebildert und an wichtigen Stellen mit deutschen Kommentaren versehen
Das reicht allemal aus für eine problemlose Montage, und es bleibt keine Frage offen. Eine genauere Sichtung bestätigte die wirklich saubere Verarbeitung auch hinsichtlich der verarbeiteten Oracover-Folie, die – auf der Unterseite von Flügel und Höhenleitwerk transparent (gelb/rot) gehalten, auch einen Blick auf deren Aufbau und Verarbeitung zuließ.
Zur Tat geschritten
Legen wir mal los mit Rumpf und Leitwerk: Das übliche Nachbügeln hielt sich in Grenzen und war eine Sache von wenigen Minuten. Der Rumpf ist eckig, was mich aber überhaupt nicht stört, zumal er »griffig« ist – und reichlich Platz bietet für den Einbau des benötigten Equipments; da freut sich der Erbauer, kann er doch ohne mikrochirurgische Verrenkungen arbeiten.
Beginnen wir mal ganz vorn am Rumpf mit dem Einbau des Motors. Dieser, ein Boost 40 mit verlängerter Motorwelle, wird nach Offenlegen von vier Montageschlitzen von vorn befestigt. Hierfür empfehle ich dringend einen Inbusschlüssel mit Kugelkopf, da sonst ein Verkanten der Befestigungsschrauben vorprogrammiert ist. Die überlange Welle wird an der Rumpfspitze durch ein Stützkugellager abgefangen; hier muss sauber gearbeitet werden, um ein Verspannen zu vermeiden.Das Lager wird dann mit dünnflüssigem Sekundenkleber fixiert: Mit Hilfe einer Stecknadel gaaanz vorsichtig am Außenring angebracht, reicht das aus. Auch dabei bitte sorgfältig arbeiten, ansonsten ist das Lager fest. Hört sich alles schlimm an, ist aber ganz einfach. Nun können die Montageschlitze bereits wieder mit den beiliegenden Selbstklebestücken verschlossen werden, und der Urzustand ist wieder hergestellt.
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 7/2013 des MFI Magazins.