Seitdem es möglich ist, praktisch jedes Modellflugzeug mit Hilfe von elektrischer Energie in die Luft zu bekommen, hat der Einsatz potenter Schleppmaschinen im Verein unseres Autors Dieter Groß rapide abgenommen. Daher war eine Umorientierung zu einem handlichen Segler, der auch von kleineren Elektroschleppern in die Luft gebracht werden kann, die notwendige Konsequenz. Ich muss gestehen, dass mir die neueren Baumuster der ASW-Flugzeuge mit der eleganten Einschnürung hinter den Tragflächen und Mehrfachtrapezflügel schon immer sehr sympathisch gewesen sind. So habe ich in den zurückliegenden Jahren von diesen Baumustern eine Handvoll Exemplare verschiedener Maßstäbe und Hersteller zwischen drei und fünf Meter Spannweite gebaut und ausgiebig geflogen. Eines war bisher allen gemein: ausgeglichene Flugeigenschaften und ordentliche Leistung. Da die Flugsaison vor der Tür stand, machte ich Nägel mit Köpfen und orderte ein Exemplar der 300 cm spannenden Voll-GfK-ASW 28 im Vertrieb von robbe Modellsport.
Einblick Sehr sorgfältig verpackt, die wichtigen Teile durch Noppenfolie geschützt, ist alles im äußerst stabilen Verpackungskarton untergebracht. So kann es nur bei extremer äußerer Einwirkung zu einer Beschädigung der Bausatzteile kommen. Die Bauteile gehören nicht unbedingt zu den Leichtgewichten der Szene, glänzen jedoch durch stabile Bauweise und saubere Verarbeitung. Das Gesamtgewicht der Bausatzteile von 2.360 g gliedert sich wie folgt auf: Rumpf mit eingebautem Einziehfahrwerk 686 g • Kabinenhaube inklusive Cockpit 155 g • Seitenruder 58 g • Höhenleitwerk 84 g • Kleinteile 95 g • Flächenverbinder 214 g. Die Tragflächen machten mit jeweils 534 g eine Punktlandung. Abgerundet wird der Bausatz durch einen Dekorbogen mit konturgeschnittenen Aufklebern und einer sehr gut gemachten Bauanleitung, die logisch und sehr gut bebildert durch die Bauabschnitte führt; auch die Rudereinstellwerte und Tipps zum Einfliegen sind aufgeführt.
Durchblick Diesen erhält der Erbauer, wenn er sich in einer ruhigen Stunde mit der Bauanleitung vertraut macht. So kann auch der Neuling, der noch keinen Segler dieser Kategorie zusammengebaut hat, eigentlich nichts falsch machen. Folglich habe ich die Fertigstellung strikt anhand der Bauanleitung vorgenommen. Die Bauausführung des Rumpfs zeigt einen wirklich guten Standard. Die gesamte Gelcoat-Oberfläche strahlt mattglänzend, die Rumpfnaht ist sauber und fein. Für einen »normalen« Flugbetrieb geht die vorliegende Festigkeit vollkommen in Ordnung. Das Einziehfahrwerk ist – bis auf den Klappenmechanismus – betriebsfertig eingebaut. Hierbei wurde besonderer Wert auf eine stabile Fixierung im Rumpf gelegt. Eine 4 mm dicke Sperrholzplatte als Montageelement ist sauber mit dem Rumpf verklebt, die Verklebung großzügig mit Glasfasermatte verstärkt. Die Fahrwerksklappen sind sauber ausgetrennt und bereits fertig mit Scharnieren eingebaut. Schön gemacht ist auch der fertig installierte Kabinenhaubenverschluss.
Weiterhin kann der Rumpf mit einer sauber eingebauten Steckungsaufnahme des Tragflächenverbinders glänzen. Die Steckung besteht aus einem 10 mm dicken Stahlstab, der allen Belastungen des Modells im Flug gewachsen ist. Als Verdrehsicherung dienen im hinteren Wurzelrippenbereich Stahldrähte mit 3 mm Durchmesser. Auch hierfür hat der Hersteller die Durchbrüche bereits exakt in die Tragflächenanformung des Rumpfs eingearbeitet und zusätzlich ein Messingrohr eingeklebt. Nicht unerwähnt bleiben sollte auch die bereits fertig angepasste, mit dem Haubenrahmen verklebte, aus klarem Material bestehende Kabinenhaube. An den Rahmen kann später von unten die tiefgezogene Sitzwanne mit fertig gestaltetem Cockpitausbau entweder verklebt oder verschraubt werden. Ebenfalls fertig installiert ist die Höhenleitwerksaufnahme. … Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 6/2014 des MFI Magazins.