Nicht immer müssen Super-Power-Akkus mit brachial anmutenden Strömen geladen werden. Bei den wohl meisten Modellfliegern geht es darum, LiPo-Akkus mit bis zu sechs Zellen vernünftig bedienen zu können. Auf diesen Anwenderkreis zielt die Firma LRP mit ihrem neuen Ladegerät.
Blue is better – dieser Slogan verbindet hochqualitative Modellbauartikel in blauem Outfit mit dem Namen der Firma LRP. Weil LRP mittlerweile zusätzlich zum traditionellen und weltweit erfolgreichen Auto-Bereich den Flug- und Schiffsmodellbau bedient, war es sinnvoll und nötig, die Palette der LRP-Ladegeräte um einen leistungsstarken und einfach zu bedienenden Universallader zu erweitern, natürlich in der Farbe blau. Das Gerät hat die Bezeichnung Quadra Competition V1 und deckt alle drei Modellbau-Bereiche ab.
Alle im modernen Modellbau verwendeten Akkus können mit diesem Ladegerät aufgeladen werden, entweder zu Hause am 220-Volt-Netz oder unterwegs am 12-Volt-Autoakku. Die maximale Ladeleistung beträgt 80 Watt. Dabei ist bemerkenswert, dass diese 80 Watt nicht nur bei Speisung über den 12 Volt DC-Eingang zur Verfügung steht, sondern auch beim Betrieb am 220-Volt-Netz. Das interne Netzteil ist ungewöhnlich leistungsstark. Der Wirkungsgrad des Netzteiles sowie des Spannungswandlers ist offenbar recht gut, denn selbst bei Ausschöpfung der maximalen Ladeleistung erwärmt sich das Ladegerät nur so wenig, dass ein kleiner Mini-Lüfter ausreicht. Die maximale Leistung beim Entladen beträgt 25 Watt; auch für diese Leistung reicht der kleine Lüfter aus.
Falls das Ladegerät doch mal überhitzen sollte, zum Beispiel wenn versehentlich die Lüftungsöffnungen zugedeckt werden, wird abgeschaltet, und im Display erscheint die Meldung »Int. Temp. zu hoch«. Das Display hat natürlich eine LRP-blaue Hintergrundbeleuchtung und zwei Zeilen mit je 16 Zeichen. Weitere Sicherheitsvorkehrungen sind z. B. der Schutz gegen falsche Polung am Eingang und am Ausgang oder gegen falsche Wahl der Zellenzahl. Eine ausführliche Liste in der Bedienungsanleitung hilft bei Fehlermeldungen, wenn man etwas falsch macht.
Der maximale Ladestrom wird mit 10 A angegeben. Die maximale Ladeleistung muss natürlich beachtet werden. Somit ergibt sich beim Anschluss eines leeren LiPo-Akkus mit 6 Zellen ein maximaler Ladestrom von nur ca. 4 A. Ein 12-Volt-Autoakku (auch der kann geladen werden) bekommt nur ca. 6 A maximal. Ebenso verhält es sich bei der Entladung: Bei maximal 25 Watt Entladeleistung ergibt sich ein maximaler Entladestrom von 5 A nur dann, wenn der zu entladende Akku höchstens 5 Volt Klemmenspannung hat. Ein voller LiPo-Akku mit 6 Zellen hat rund 25 Volt. Das ergibt maximal 1 A Entladestrom. Übrigens soll man LiPo-Akkus nicht ohne wichtigen Grund entladen, weil jeder Lade-Entlade-Zyklus ein wenig an der Lebensdauer knabbert.
Die Anschlüsse des Ladegeräts
Auf der rechten Seite findet man den Gleichstrom-Eingang. Über die steckbare Anschlussleitung wird der Lader mit einer hinreichend ergiebigen Spannungsquelle von 11 – 18 Volt verbunden. Der zu ladende Akku wird über das mitgelieferte Ladekabel mit den 4-mm-Ausgangsbuchsen verbunden; wie üblich ist Rot = Plus und Schwarz = Minus. Der im Ladegerät integrierte Balancer für 2 – 6 Lithium-Zellen ist über einen EHR-Balancer-Stecker erreichbar. Hat der Lithium-Akku eine andere Balancer-Steckverbindung, muss man sich einen passenden Adapter besorgen; LRP bietet alle gängigen Adapter an. Im Einstellmenü muss man wählen, ob der Lithium-Akku vom Typ LiPo, LiFe oder LiIon ist; entsprechend stellt der Lader die korrekte Ladeschlussspannung ein. Neben dem Balancer-Anschluss findet sich ein Anschluss für einen Temperatursensor (optional), um die Akkutemperatur zu überwachen. Ein USB-Ausgang stellt 5 Volt bei 1 Ampere zur Verfügung. Hier schließt man Ladeadapter an für einzellige LiPo-Akkus, wie sie in Micro- und Mini-Fliegern oder in kleinen Quadrocoptern wie dem Gravit Micro von LRP zu finden sind.
Auf der linken Seite gibt es eine Normsteckdose für das Netzkabel und eine mit PC-Link bezeichnete USB-Minibuchse; sie dient dem Anschluss des Ladegeräts an einen Computer, um künftige Firmware-Updates durchzuführen.
Die Bedienungselemente
Auf der Oberseite des Geräts sind unterhalb des Displays vier Tasten angeordnet: MENU, DEC (–), INC (+) und START/STOP. Das Programmieren, Einstellen und Navigieren erfolgt mit Hilfe dieser 4 Tasten. Damit das schnell und zielgerichtet geschieht, nimmt man am besten die auf einer DIN A4-Seite abgedruckte Programmstruktur zu Hilfe. Ich habe mir diese Seite kopiert und verwahre sie in direkter Nähe zum Ladegerät. In den meisten Fällen reicht ein kurzer Blick auf diese Seite, um die Einstellprozedur zum Abschluss zu bringen.
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 12/2013 des MFI Magazins.