… für 45 bis 55 ccm große Verbrenner
Auf dem Bautisch steht eine 224 cm große Wilga, die elektrisch »befeuert« werden soll. Empfohlen wird ein Boost 140 – aber im vorliegenden Fall darf’s gern ein bisschen mehr sein: Das manntragende Vorbild ist schließlich ein exzellentes Schleppflugzeug, und diese Aufgabe soll auch das Modell übernehmen. Ein Boost 180 wird also das Triebwerk der Wahl sein, und dem wurde vor dem Einbau ins Modell zunächst einmal auf den Zahn gefühlt!Bereits die kleineren Brüder Boost 120 und Boost 160 hatte ich mit gutem Erfolg im Einsatz; sie wurden auch bereits in MFI vorgestellt, waren sie doch in den Modellen Ju 87 B Stuka und Fieseler Storch von Black Horse eingebaut, wie die Motoren im Vertrieb von Pichler Modellbau. Der hier vorzustellende Boost 180 stellt derzeit die obere Leistungsspitze der Boost-Serie dar und soll Benzinmotoren von ca. 45 bis 55 ccm leistungsmäßig ersetzen. Das schauen wir uns mal an, denn geplant ist der Einsatz in Pichlers hauseigener Wilga mit 224 cm Spannweite; diese hatte ich auf der Messe Sinsheim am Stand gesehen – und das Modell gefiel mir spontan, zumal mir die Qualität der Black Horse-Modelle geläufig ist. Für das normale Fliegen wird von Pichler der Boost 140 vorgesehen, was wohl auch völlig ausreichend ist; doch ich wollte schleppen und folglich Reserven haben.
Das war also die Vorgeschichte. Der Boost 180 ist ein 28-poliger, bürstenloser Außenläufermotor. Durch die offene Bauweise liegen Stator und Kupferwicklungen voll im Luftstrom des Propellers und werden somit optimal gekühlt. Nur ein kühl laufender Motor bringt bekanntlich konstante Leistung. Die integrierte Luftschraubenaufnahme ist praxisgerecht auf die entsprechenden Propellergrößen ausgelegt; hier werden keine Adapter oder übergroß aufgebohrte Propellernaben benötigt. Ein stabiler, CNC-gefräster Montagering erleichtert die Befestigung des Props.
Ein Highlight ist das zusätzliche im hinteren Bereich des Motors angordnete »Glockenstützlager«. Dieses Lager stützt den Mantel der Motorglocke wirklich bombenfest ab und sorgt so für absoluten Rundlauf – und nebenbei für Schonung der Wellenlager. Deshalb sollte auch von einer Demontage des Motors – nur mal so aus Neugier – verzichtet werden! Als Einsatzbereiche werden 3D-Flugmodelle bis 8,0 kg, Kunstflugmodelle bis 12,0 kg und Sport- und Trainermodelle bis 16,0 kg angegeben.
Vor dem praktischen Einsatz im Modell wurde der Motor in folgender Testkonfiguration auf dem Prüfstand vermessen: Motor Boost 180. • Regler Pichler Z-120HV. • Sicherheitsschalter und Antiblitz Schambeck 200A (hierzu eine Bemerkung: Der Regler besitzt ein Anti-Blitz-Kabel; durch Einsatz des Sicherheitsschalters wird das aber nicht benötigt). • Zwei 6s-LiPos Wellpower SE 40C von Lindinger. • Goldstecker Kontronik 6 mm. • Steuergerät Unitest 2 von SM-Modellbau (anstatt Fernsteuerung). Die damit ermittelten Werte sind in der Tabelle angegeben.
Zusammenfassung und erstes Fazit
- Der Motor überzeugt durch seidenweichen Lauf; das kannte ich im Grunde schon von den kleineren Brüdern und war von daher auch so erwartet worden.
- Die gemessenen Props sind natürlich auf einem Teststand nicht repräsentativ für den jeweiligen Einsatz, sondern können nur als Kenngröße verstanden werden. Hier muss in Abhängigkeit vom Modell die richtige Größe – angepasst auch an die Ströme – durch ein wenig Ausprobieren ermittelt werden.
- Dauerströme von ca. 100 A sind für den Motor zu viel; wer viel im Teillastbereich fliegt und somit die maximalen Ströme nur kurzfristig abruft, der kann das durchaus so machen. Der von mir gemessene Spitzenstrom betrug 108 A. …
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 5/2014 des MFI Magazins.