BS-1 Björn

Ein Nostalgie-Segler im Aufwind

Es war an einem Frühlingstag irgendwann in den 1970er Jahren. Bei einer Wanderung in unserem schönen St. Wendeler Land entdeckte ich ein Segelflugmodell, das ruhig über einem Hang seine Kreise zog. Es handelte sich um den Björn, ein Modell mit einer Spannweite von zwei Metern, das damals von der Firma WIK als Holzbausatz vertrieben wurde. Nun, die Firma WIK gibt es schon lange nicht mehr. Als ich aber beim Stöbern im Internet einen Bausatz eben dieses Björn bei Pichler / Extron wieder entdeckte, war es um mich als ewigen Nostalgiker geschehen und der Kauf schnell beschlossene Sache.

Der Inhalt

Der Björn ist ein reiner Holzbausatz. Das heißt, Rumpf, Leitwerke und Tragfläche müssen ganz klassisch Schritt für Schritt aufgebaut werden. Dennoch gibt es gegenüber der alten Version aus den 1970er Jahren gravierende Unterschiede. Sämtliche Teile sind heute Lasergeschnitten, die Rippen bereits einbaufertig vorbereitet und zum exakten Einhalten einer Schränkung mit Stützfüßchen versehen. Alle Bauteile sind nach Baugruppen geordnet in Tütchen verpackt und entsprechend gekennzeichnet. Die jeweiligen Nummern, sie sind selbst auf dem kleinsten Holzteil reingestanzt, findet man auch auf dem Bauplan, so dass die Zuordnung der Bauteile sehr einfach ist. Sogar die Verkastungsbrettchen für die Tragfläche liegen exakt abgelängt bei. Ein kleiner Wermutstropfen hat sich leider in die Bauanleitung mit ihren Bildern eingeschlichen. Sie ist in einem, sagen wir mal gewöhnungsbedürftigen Deutsch geschrieben und auch die Bilder sind etwas unscharf und nicht immer eindeutig zuzuordnen. Dennoch wird ein geübter Modellbauer damit zurecht kommen, zumal der bunt gemachte Bauplan keine Wünsche offen lässt. Auch die Hardware ist komplett und man muss, abgesehen von Bespannmaterial und RC-Einauten, nichts dazu kaufen.Ich wollte den Björn aber mit Elektroantrieb in die Luft befördern, so dass ein passender Antriebssatz noch zusätzlich zu ordern war.

So kommt der Björn beim Modellbauer an. Alle Bauteile sind nach Baugruppen geordnet in Tütchen verpackt und entsprechend gekennzeichnet.

Der Aufbau

Ich habe mich an die Reihenfolge der Bauanleitung gehalten und mit den Tragflächen begonnen. Man kann sie mit oder ohne Querruder bauen. Ohne erhält die Fläche ab Rippe 8 einen Knick, mit Querrudern, und dafür habe ich mich entschieden, bleibt sie gerade. Der untere Hauptholm soll mit kleinen beiliegenden Holzplättchen an einigen markierten Stellen im Plan unterlegt werden. Warum nur dort, war mir unklar. Ich habe deshalb den Holm über die gesamte Länge mit einem Streifen aus 1,5 mm-Balsa unterlegt. Die Endleiste wiederum soll erst nach dem Verleimen aller Rippen unter diese geschoben werden. Weil es aber das Ausrichten der Rippen sehr erleichtert, habe ich das gleich gemacht und dann Rippe für Rippe mit Sekundenkleber verleimt. Den Plan hatte ich dazu nicht unterlegt, da man ihn sonst verdecken würde. So entstand sehr schnell das Grundgerüst der Fläche und weil es so schön war, habe ich gleich die zweite Fläche bis zu diesem Bauabschnitt erstellt.

Die Tragflächen kann man mit oder ohne Querruder bauen. Ohne erhält die Fläche ab Rippe 8 einen Knick, mit Querrudern, und dafür habe ich mich entschieden, bleibt sie gerade.

Der Rest des Flächenbaus ist klassischer Modellbau. Aber Achtung. Die Maße für das Ablängen der Aluröhrchen für die Flächenstäbe sollten nicht laut Plan, sondern direkt an der Fläche abgenommen werden. Im Plan ist die Wurzelrippe nicht berücksichtigt, so dass die Röhrchen zu kurz wären. Außerdem lassen sie sich in die Löcher der Rippen nur einführen, wenn man sie in die Bohrmaschine einspannt. Im Nachhinein würde ich die Löcher in den Rippen vor deren Einbau anpassen. Sehr schön auch die beiliegenden Teile zum Aufbau der Kästen für die Querruder-Servos. Sie passen exakt bei Verwendung von zwei Master S706. Wer wie ich DES 488BB MG von Graupner einsetzt, muss entsprechend anpassen.

Der Rumpfaufbau beginnt mit dem Aufkleben aller Spanten auf den Rumpfboden. Verzapfungen sorgen für deren exakte Position. Danach werden die Spanten mit Gurten verbunden, so dass schnell ein Rumpfgerüst entsteht.

Die Randbögen


Sie müssen aus mehreren Teilen erst zusammengebaut, dann verleimt und verschliffen werden. Eine gelaserte Linie zeigt den Verlauf der Querruder. Sie wurden vorsichtig abgetrennt und vorne schräg angeschliffen. Eine Verkastung an Querruder und Fläche ist offenbar nicht vorgesehen. Ich habe dies aber mit einem 1,5 mm-Balsastreifen doch getan, weil es die Festigkeit erhöht und kaum etwas wiegt. Damit war der Rohbau der Tragflächen abgeschlossen.

Wenn das Rumpfgerüst steht, können die Seitenteile aufgeleimt werden. Meine uralten Hellingwinkel von Krick sind dabei immer wieder eine wertvolle Hilfe.

Das Höhenleitwerk


Es ist ein Pendelleitwerk und ich habe es im Gegensatz zur Tragfläche direkt auf dem Plan aufgebaut. Es besteht aus nur wenigen Teilen, ist schnell aufgebaut, einseitig beplankt und auch die Bauanleitung ist aussagekräftig. Nicht gefallen hatte mir, dass das Höhenruder über einen im Bogen verlegten Bowdenzug angelenkt werden soll. Solche Anlenkungen sind meist mit Spiel und Schwergängigkeit behaftet. Doch darüber später mehr. Ein Wort noch zum Beplanken von Leitwerk und Fläche. Man kann dies mit Holzleim machen, muss dann aber viele Nadeln einsetzen bzw. beschweren, damit die Beplankung überall satt aufliegt. Einfacher geht es mit Kontaktkleber, in meinem Fall von Bindulin. Nach dem Anpressen kann so direkt weiter …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 5/2021 des MFI Magazins

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