Condor und Stieglitz – die Wiederauferstehung von Fliegerlegenden

Anfang Oktober 2022: Eine Gruppe Luftfahrtenthusiasten versammelt am Rand des Flugfelds des
Modellflugclubs Dötlingen. Zum einen sind es Mitglieder der Focke Wulf Fw 200 Condor-Restaurierung, die in über 20-jähriger Restaurierungsarbeit eine Fw 200 Condor für die Nachwelt auf die Beine gestellt haben. In MFI 4 / 2019 wurde über die Restaurierung berichtet. Zum anderen sind es Mitglieder des Freundeskreises VFW 614 und ehemalige Mitarbeiter der Bremer Luftfahrtindustrie. Ein Zusammenschluss von ehemaligen Mitarbeitern der Bremer Luftfahrtinstitutionen mit der Vereinsbezeichnung »Bremer AIRbe«, um die Tradition der Bremer Luftfahrtindustrie aufrecht zu erhalten. Anlass des Treffens st das Miterleben des Flugs einer Focke Wulf Fw 200 Condor und einer Focke-Wulf Fw 44 Stieglitz. Zwei recht große Modellflugzeuge, die viele Jahre in einem Lager der Bremer Uni auf ihre Wiederauferstehung warteten und nun endlich wieder Luft unter ihre Schwingen bekommen.

Die Modelle
Zunächst einmal wurden die beiden Modelle einer eingehenden Befundung unterzogen, um den Handlungsbedarf und den Restaurierungsaufwand festzustellen. Bei der Fw 200 wurde das Antriebssystem unter die Lupe genommen und mit neuen Dreiblatt-Propellern versehen, so wie sie beim Original bei der Verwendung der Bramo 323R-2 zum Einsatz kamen. Mit der Unterstützung von Christian Ramoser wurden auf die vorhandenen Antriebsmotoren abgestimmte Dreiblatt-Einstellpropeller beschafft. Jeweil zwei rechts- bzw. linksdrehende Propeller mit der Propellerblattgröße 10,4 Zoll und Dreiblatt-Einstellnabe passen optisch perfekt zur Fw 200. Eine gute Wahl, die durch die ersten Flüge bestätigt wurde.

Als nächstes wurde das einziehbare Hauptfahrwerk unter die Lupe genommen. Es ist mit Stoßdämpfern versehen und wird über eine Torsionswelle, einem Messingrohr mit 8 mm Durchmesser, angesteuert. Ein im Mittelbereich der Tragfläche montiertes starkes Servo ist mit einer Schubstange und Hebelarmen mit der Torsionswelle verbunden, die wiederum mit Hebelarmen an die Knickstrebe des jeweiligen
Hauptfahrwerkbeins angeschlossen ist. Die Verriegelung der Fahrwerksbeine im ausgefahrenen Zustand wird erzielt, indem die Knick­strebe in die komplett gestreckte Position gefahren und somit der Einfahrvorgang blockiert wird. Eine gute Lösung für das sehr aufwendig im Eigenbau hergestellte Hauptfahrwerk, das im Aufbau dem Original sehr nahe kommt. Es bedarf jedoch einer exakten Einstellung des Fahrwegs der Schubstange zur Knickstrebe, um ein ungewolltes Einfahren zu vermeiden.

Nach der Überprüfung der Bordelektronik und einiger Schönheitsreparaturen war es dann soweit, dass man an einen Bodenlauf mit Rollversuchen denken konnte. Alle vier Motoren laufen ruhig und gleichmäßig und entwickeln einen beachtlichen Standschub, der mehr als ausreichend ist, wie sich beim Erstflug zeigen sollte. Perfekt! Die anschließenden Rollversuche auf dem …


Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 1/2023 MFI Magazin.


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