Das Großprojekt Do 27

Teil 1
Dornier Do 27als Systemflugzeug und Versuchsträger

Etliche High Tech-Einzelkomponenten aus dem Zubehör für den Modellbereich sammelten sich im Lagerschrank an. Einige waren schon mal irgendwo eingebaut, jedoch noch nie alle zusammen in einem Großmodell. Und da ohnehin ein Praxistest für den E-Antrieb KSG von Kontronik anstand, wurde entschieden, dafür ein großes Scale-Modell als Systemflugzeug zu nutzen und sämtliche anderen sinnvollen und passenden Zusatzkomponenten gleich mit in die Maschine einzubauen.

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Von Semiscale zu Scale
Eine Dornier Do 27 im Maßstab 1 : 3,85 mit 3,1 Metern Spannweite wartete schon einige Zeit im Lager auf ihre Fertigstellung. Sie wird von der Firma Thoma Balsaholz vertrieben, viel Werbung wird allerdings nicht um sie gemacht und bislang wurde sie nur als Semiscale-Modell vertrieben. Einige wichtige Details wie z. B. die Vorflügel an den Klappen und Querrudern fehlten im Lieferumfang. Das musste unbedingt geändert werden. Schließlich sind es ja gerade die vielen Klappen und Vorflügel, die wesentlich zum Charakter der Do 27 beitragen. Um es vorwegzunehmen: Unsere rumänischen Freunde des Drohnen-Herstellers AFT bauten das Urmodell für die Klappen und Ruder und formten sie ab. Die Form wurde nach Komplettierung und Fertigstellung der Do 27 der Firma Thoma Balsaholz für die weitere Verwendung zur Verfügung gestellt. Wer nun also die Scale-Version bauen möchte – bitte schön.

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Der Lebensnerv der Do 27 besteht aus dem Kontronik- Stirnradgetriebe KSG, angefeuert vom leistungsstarken E-Motor PYRO 850-50. Die Energie zieht der Antrieb aus den neuen robbe NXE Power LiPo-Hochleistungsakkus. 2 x 6s sind nötig, um den 28 x 10-Propeller mit 6.000 RPM zu drehen.

Mit der Do 27 ist es so wie mit vielen anderen Vorbildern: Entweder man mag sie oder eben nicht. In jedem Fall ist sie schon von der Auslegung her ein sehr gut fliegendes Modell und ermöglicht etliche Einsatzoptionen. Ab und zu wurde sie aus dem Lager in die Werkstatt verfrachtet und ein wenig an ihr herumgewerkelt. Aufgrund der sehr schmalen Motorhaube fand sich aber nie ein ausreichend starker Antrieb, der gänzlich unter ihr verschwinden wollte. Seitliche Ausschnitte in der Haube für die Zylinderköpfe sollten unbedingt vermieden werden. So richtig zügig ging es mit dem Bau also nicht voran. Mit der Kontronik-Ankündigung des neuen Antriebs KSG mit Getriebeuntersetzung und versprochener satter Leistung war der Enthusiasmus zur Fertigstellung des Modells für die beginnende Flugsaison wieder geweckt. Der potente Antrieb KSG passt komplett unter die Haube. Damit hat die Do das Potential zum Scale-Modell.

Der Rumpf ist hervorragend detailliert und mit den komplexen Klappen- und Vorflügelsystemen kann das Tragwerk bestens ausgestaltet werden. Damit die Oberflächen des Tragwerks nicht so glatt aussehen, wurden mit dem Ponal-Verfahren etliche Beplankungsstöße und Nietenimitationen aufgebracht. So hebt sich die Do 27 von vielen sonstigen Modellen in dieser Klasse wohltuend ab. Bei einem Freund tauchte noch ein Formteil für die Spaltruder auf, auf dessen Basis letztlich eine Form für die Reproduzierung der Spaltklappen und Spaltruder erstellt wurde.

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In der Frontansicht ist der Unterschied zu Verbrennern frappierend. Der DLA 128 von JSB-Modellmotoren wurde zur Probe eingesetzt und macht sich ganz gut. Wesentlicher komfortabler geht es aber mit dem neuen …

Der Bausatz der Do 27 wurde in der MFI 12/2015 beschrieben – allerdings in der Semiscale-Ausführung. Heute ist der Formensatz bei Thoma Balsaholz wieder komplett und die Flächen können entsprechend ausgebaut werden. Ein Tipp für die Bestellung: Die Flächen sind vorzugsweise mit Abachi-Furnier o. ä. zu beplanken. Die serienmäßige Balsabeplankung ist zwar sehr leicht, jedoch extrem weich und anfällig für Druckstellen bei Transport und Lagerung. Weiter sollte man für die Verglasung der großen Fenster- und Türflächen auf die Vivak-Platten von Rücker Modellbau zurückgreifen. Sie sind wirklich kristallklar, lassen sich hervorragend schneiden und schmiegen sich perfekt in die Rahmen der Fensterausschnitte ein. Die aufgebrachten Schutzfolien werden erst unmittelbar vor dem endgültigen Einbau abgezogen.

So eine große Maschine benötigt natürlich auch die entsprechenden Decals. Jörg Redl von JR-Foliendesign hat die Maße der Maschine und fertigt schnell und in bester Qualität das gewünschte Design. Durch die gute Einsichtmöglichkeit ins Rumpfinnere kommt man um einen zumindest minimalen Ausbau nicht herum; man kann so aber auch die RC- und anderen elektronischen Zusatzkomponenten hervorragend in Szene setzen.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 6/2017 des MFI Magazins.

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