Der 7 Meter Twin Astir von ROKE – Teil 2

Im ersten Teil wurde das Original des Twin Astir und seine Besonderheiten sowie der Superscale-Nachbau von ROKE im Maßstab 1:2,5 beschrieben. Um das Modell zu modernisieren und den heutigen Forderungen nach Transportfreundlichkeit und etwas dynamischeren Flugstil anzupassen, mussten etliche Umbauten vorgenommen werden. Im Weiteren soll jetzt die elektronische Ausrüstung, der TORCMAN-Antrieb, Cockpitausbau und der Umbau des Fahrwerks und damit Wandel vom Twin I hin zum Twin II behandelt werden. Und als Abschluss kommt natürlich der praktische Einsatz; im wahrsten Sinne des Wortes: gigantisch gut!

Cockpitausbau…

…fällt aus, jedenfalls zum Flug, dann kratzt dieses Modell an der 25 kg-Grenze. ROKE bietet einen tollen Ausbausatz an, der eigentlich zwingend ins Modell muss. Der Cockpitbereich des Zweisitzers ist wirklich riesig. Und leer sieht das nicht wirklich gut aus. Der Ausbausatz besteht aus vier tiefgezogenen ABS-Seitenteilen, die das Original nachbilden. Sie werden seitlich an kleinen Holzklötzchen an der Rumpfwand verschraubt. Sie sind an ihrer jeweiligen Unterseite so geformt, dass man eine geschwungene Sitzschale aus Balsa oder sehr dünnem Sperrholz mittels Klett einlegen kann. Um dann an die RC-Einbauten unten im Rumpf zu gelangen, können die Schalen so jederzeit wieder herausgenommen werden.

Das vordere und hintere Instrumentenpanel ist auch dabei, sie können nach eigenem Ermessen bestückt werden. Dann kommen natürlich noch Sitzbezüge, Gurtzeug, Hebel, etc. hinzu. Da könnte man vielleicht noch ein Auge zudrücken, für Pilotenpuppen gibt es aber zumindest zum Flug keinen Platz, die sind dann zu schwer. Die einzige Alternative wäre, die Akkus zu reduzieren.

Fahrwerk

Die von Roland Kern ausgelieferten Modelle hatten alle ein Einziehfahrwerk. Die Mechanik ist dem Original aus dem Twin Astir I nachempfunden und damit auch genauso komplex. Es öffnet sich zunächst eine große einteilige Abdeckung, das Rad wird dann seitlich ausgeklappt. Zwei superstarke Servos sind nötig, um das Rad auszuklappen und mittels einer Schubstange aus Stahl in dieser Position zu verriegeln. In umgekehrter Reihenfolge geht’s dann wieder zurück in den Rumpf. Es gibt keinerlei Federunterstützung bei dieser Mechanik, noch irgendeine Dämpfung im ausgefahrenen Zustand. Nicht gerade vorteilhaft für ein fast 25 kg schweres Modell. Scale hin oder her, der ganze Kram wurde ausgebaut; es sollte wie beim Twin Astir II ein festes Tandemfahrwerk eingesetzt werden.

Wartungsfrei, gedämpft und robust. Klaus Dräger von KD-Flugmodellbau hat so ein Fahrwerk für seine ASK-21 im Programm. Das passt in etwas modifizierter Form auch beim Twin Astir. Zunächst wurde die Öffnung für das alte EZFW wieder geschlossen, von außen mit Tape abgeklebt und von innen mit 200 g-HP-Textiles Köper Karbongewebe auslaminiert. Gleichzeitig wurden zwei Halbspanten mit eingesetzt. An diesen wurde dann die KD-Fahrwerksmechanik befestigt, ebenso der eingesetzte Gasdruckdämpfer. Ein neuer Ausschnitt für das Fahrwerksrad war nun wieder einzulassen; er richtet sich nach der Größe des zu verwendeten Rads. Es ist in jedem Fall ein robustes Vollgummirad von FEMA / TORCMAN vorzusehen. 

Das Fahrwerk muss so eingebaut werden, dass die Achse des Rads deutlich über den Rumpfboden hinaussteht. Das sieht zunächst einmal merkwürdig aus, der Astir II verfügt aber über eine GfK-Radabdeckung, die das Rad gut verkleidet. Wie beim Original wird diese Verkleidung an einigen wenigen Stellen mit dem Rumpfboden verschraubt. Die elliptisch geformte Verkleidung musste selbst hergestellt werden. Dazu wurde ein Positiv aus Hartschaum dem Rumpfboden angepasst, seitlich zurechtgeschliffen und mit insgesamt drei Lagen 160 g-HP-Textiles Glasgewebe belegt. Nach dem Aushärten wurde das Ganze außen schön beigeschliffen und abgespachtelt, dann der Schaumkern wieder herausgeprökelt. Fertig. Zu Wartungsarbeiten kann die Verkleidung leicht wieder abgenommen werden. Sie fügt sich elegant in die Linienführung des Seglers ein. Vorne ist dann noch das zweite Rad eingesetzt worden, auch Vollgummi von FEMA, dieses Mal jedoch ungedämpft. Beim Einsetzen des Hauptrads muss darauf geachtet werden, dass dieses maximal 2 cm hinter dem Schwerpunkt positioniert wird. Dies hat zum Vorteil, dass das Modell beim Beschleunigen am Boden und beim Landen lange auf dem Hauptrad rollt; Höhenrudereinsatz vorausgesetzt. Erst kurz vor Stillstand nach der Landung nimmt die Maschine dann die Nase endgültig herunter. Ein Supereffekt.

Lack und Dekor

Eigentlich ist so eine Orchidee weiß und verfügt nur über die Kennungen, eventuell noch über kleine Dekore am seitlichen Cockpitbereich oder am Seitenruder, etc. und fertig. Die ganze Maschine musste aber aufgrund des neu gestalteten Fahrwerksbereichs mit etlichen Spachtelarbeiten neu lackiert werden. Dabei sollten dann auch gleich einige Schrammen und kleine Dellen aus dem vorherigen Flugbetrieb beseitigt werden. Das ganze Modell wurde mit 600er Nassschleifpapier geschliffen und dann durch einen Profibetrieb mit einer dünnen 2K-Lackierung versehen. Schön weiß und wie neu! Aber ein Dekor muss trotzdem drauf. Andy Brunnlechner von Andys Folienwelt bekam wieder den Auftrag, etwas Vorbildähnliches für diese Maschine …

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 1/2024 MFI Magazin.

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