Die Geschichte der weltweit einzigen Focke-Wulf Fw 200 Condor, die derzeit in Bremen bei Airbus restauriert wird
Es ist im Jahre 1942, britische Lancaster-Bomber greifen den deutschen Luftwaffenstützpunkt Hommelvik in Norwegen an. Alarmstart! Leutnant Hans Tiedjen und seine fünfköpfige Besatzung können rechtzeitig den viermotorigen Seeaufklärer Focke Wulf Fw 200 in die Luft bringen, um dem Bombenhagel zu entgehen und nimmt Kurs auf die rettende offene See. Im Tiefflug geht es in wenigen hundert Metern über den Fjord bei Trontheim. Es ist nicht genau geklärt was dann passiert ist. Jedenfalls machte die Maschine eine Wasserlandung auf dem Fjord und versank. Heute geht man davon aus, dass ein Defekt an den Landeklappen vorlag, der eine normale Landung unmöglich machte. Im Bericht der Luftwaffe wurde lediglich erwähnt: »Notwasserung aus technischen Gründen, keine Toten, Totalverlust«.
Nach fast 50 Jahren kommt im Jahr 1988 die Erinnerung zurück, als norwegische Fischer Flugzeugteile der Fw 200 in ihren Netzen finden. Die Sensation ist perfekt, in rund 60 Metern Tiefe findet man die Maschine nahezu unversehrt auf dem Grund des Fjords. Als dies in Deutschland bekannt wurde, bekundete das Deutsche Technikmuseum sofort Interesse und man ging daran, Sponsoren für die Bergung der Fw 200 zu werben. Mit der Unterstützung von Spendern und Lottogeldern konnte man an die Bergung der Maschine gehen. Der norwegische Bergungsfachmann Dag Amerud wurde beauftragt die Aktion durchzuführen. Um die Fw 200 wieder an die Wasseroberfläche zu bekommen, war eine aufwendige Planung der Bergung notwendig. So mussten diverse spezielle Hebezeuge hergestellt werden, um die Aktion durchzuführen. Auf einem sollte dann die Maschine abgelegt werden, um sofort von den bereitstehenden Museumsmitarbeitern gereinigt und konserviert zu werden.
Nach diversen Verzögerungen war es am 26. Mai 1999 endlich soweit. Die Fw 200 wurde vorsichtig bis kurz vor die Wasserobfläche angehoben und mit Schrittgeschwindigkeit in einen naheliegenden Hafen geschleppt. Die Maschine befand sich während der gesamten Fahrt noch unter Wasser. Im Hafen nahm ein 80 Tonnen-Hafenkran die Fw 200 an den Haken und nach fast 60 Jahren kam sie sehr langsam wieder an die Wasseroberfläche. Nun konnte man endlich den Zustand der Maschine erkennen. Der erste Eindruck war enttäuschend: Ein Flugzeugwrack in schlechtem Zustand, bei dem unter anderem der Cockpitbereich abgebrochen und das Heck abgeknickt war.
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 4/2019 des MFI Magazins.