Die Gurken kommen! Tim Weißbach Modellflugzeuge

Mit dem Hang zum Holz und umgekehrt

Vor einiger Zeit tauchte einer meiner jüngeren Vereinskameraden mit der Gurke am Platz auf und flog sie recht spektakulär per F-Schlepp vor. Das wäre doch etwas für Hang, Deich und Bergehalde, waren meine Gedanken und mein Interesse war geweckt. Einen echten Flächenverwinder hatte ich letztmals bei einem guten Fliegerkollegen Anfang der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts gesehen, damals noch mit rein mechanischem Mischer; V-Leitwerk oder Deltamischer gab es seinerzeit noch nicht. Natürlich war der mechanische Aufwand recht hoch, benötigte Platz und auch die Servos waren deutlich größer. Somit blieb es schon damals eine Ausnahme im Modellflug.

00_P1100240

Also die Homepage von Tim aufgesucht  (www.tims-modellflugzeuge.de/modelle.html) und mir dort alles in Ruhe angeschaut. Die Videos vom Hangfliegen an der dänischen Küste machten klar, dass es sich hier um echte Spaßmaschinen handelt, mit denen man so richtig »die Sau rauslassen« kann. Wiesenschleicher sind sie nicht; und Strömungsabrisse kriegen diese Modelle auch – die Steuerung reagiert sehr direkt und Erfahrung im Umgang mit kleinen, schnellen Modellen ist angeraten. Man findet hier den berühmten »Wolf im Schafspelz« vor, Modelle für echte Männer eben.

Tim Weißbach und sein Werdegang
Modellflieger seit frühester Jugend – und herangeführt durch einen Nachbarn, der Modellflieger der alten Schule war, stellte sich nach den ersten gekauften Bausätzen recht schnell der Wunsch nach Individualität ein. Nur logisch, dass nach der mittleren Reife eine Ausbildung zum Modellbauer, Fachrichtung Produktionsmodellbau begonnen wurde. Das wurde gekrönt mit einem 1. Platz im Leistungswettbewerb des deutschen Handwerks der Handwerkskammer Dortmund, einem weiterem 1. Platz des Landes NRW und ein 3. Platz im Bundeswettbewerb. Darüber hinaus erwarb sich Tim weitere Qualifikationen in der CNC- und CAD/CAM-Technik. All diese erlernten Fähigkeiten werden sinnvoll im Flugmodellbau eingesetzt.

03_P1030039

Die beiden Flächenhälften mit dem CfK-Holm.

Tims Herz hängt am Werkstoff Holz und den Möglichkeiten, die die CNC-Technik bietet. Fast schon logisch, dass daraus eine Firmengründung als Nebenerwerb erfolgte. Seit der Gründung im Februar 2012 sind immerhin schon knapp 400 Modelle europaweit und auch bis Südafrika und Brunei geliefert worden. Rund 100 Modellbausätze im Jahr ist ja schon mal ein Wort und zeigt die Nachfrage auf. Bei einem Ein-Mann-Betrieb, wo wirklich alles, vom ersten Zeichenstrich bis zur Auslieferung selbst gemacht wird, ist das beachtenswert. Deshalb ist bei Bestellungen immer mit Wartezeiten zu rechnen, die sind aber überschaubar und zählen in Wochen.

Die Gurkentruppe
Einige wenige Bauzzles sind es, die angeboten werden. Das ist ein Kunstwort und setzt sich aus den Begriffen Bausatz und Puzzle zusammen. Denn hier wird kein Bauplan benötigt, alles wird passend zusammengesteckt. Übrigens ist es Tims Anliegen, eine Brücke zwischen den traditionellen Holzbausätzen und den allgegenwärtigen ARF-Modellen zu schlagen und aufzuzeigen,

 

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 5/2016 des MFI Magazins.

Kommentare sind geschlossen.