Als Eldorado bezeichnet man Orte, die einen perfekten Platz für eine
bestimmte Tätigkeit oder für jemanden darstellen. In diesem Fall beschreibt so der Betreiber der Elsenalpstube in Damüls, Herr Gilbert Wohlwend, das Areal um seinen Berggasthof in 1.850 Metern Höhe für die Modellfliegergemeinde. Schauen wir mal, ob die Bezeichnung zu Recht gewählt wurde. Modellfluggelänge gibt es viele in der Vorarlberger Bergwelt. Die Möglichkeiten jedoch direkt vor der Haustür des Gasthofs zu fliegen sind schon deutlicheingeschränkter zu finden. Das Gelände um die Berggasthöfe Elsenalpstube und die benachbarte UGA-Alp bietet eine Menge an Startmöglichkeiten, die sich aber untereinander schon deutlich unterscheiden.
Hangflug in Damüls / Elsenalpstube
Die Sommersaison neigt sich dem Ende entgegen und die Urlaubsplanungen für das kommende Jahr können so langsam wieder beginnen. Dass ein unbeschwerter Modellflugurlaub dann wieder möglich ist, ist anzunehmen. Und zugegeben, in diesem Jahr ging es auch sehr gut, denn oben auf der Elsenalpstube nahm man es mit den Hygiene- und Abstandsregeln trotz aller störenden Begleitumstände schon sehr ernst. »Einmal wieder einen richtigen Hangfliegerurlaub durchführen, so mit Sonne, Thermik, guter Laune, etc. Das wär doch mal prima«. Und für die Familie sollte es natürlich auch noch ausreichend Möglichkeiten geben, nicht nur an der Hangkante zuschauen zu müssen, sondern aus einem vielfältigen Angebot ein eigenes Freizeitprogramm gestalten zu können. »Und ab und zu kann man auch mal mitwandern; tut ganz gut …«, erzählt man sich so.
Für den Hangflug besonders herausragend sind aus allen Flugoptionen in der Region um Damüls der Berggasthof Elsenalpstube und die UGA-Alp. Letztere wird aber nur für den Unterkunftsbetrieb geöffnet, wenn auch ausreichend Nachfragen sind. Sonst wird nur die Elsenalpstube betrieben. Hier oben ist es schon beeindruckend, besonders für einen Flachländer. Nicht nur weil bei sonniger Lage in 1.850 m beste Aufwinde vom Tal hochwehen, egal aus welcher Himmelsrichtung der Wind weht, sondern auch, weil der Chef der Berggasthöfe den Modellfliegern gegenüber sehr aufgeschlossen ist und sich persönlich um deren Belange kümmert. Er weiß genau was die Modellflieger wollen und hat seine Sommerinfrastruktur darauf ausgerichtet. Besser geht’s doch nicht. So wird z. B. den
Modellfliegern ausschließlich ein riesiger Frühstücks- und Aufenthaltsraum zur Verfügung gestellt und zur Lagerung, Wartung und ggf. Reparatur freigehalten. Grundsätzlich kann dort oben jeder fliegen; die Piloten, die unten im Dorf ihre Unterkunft bezogen haben, müssen jedoch mit dem Sessellift auffahren. Wer direkt in den beiden Berggasthöfen gebucht hat, erhält eine Auffahrerlaubnis für den Pkw. Dann fährt man direkt vor den großen Abstellraum und lädt sein Flugmaterial aus; ach ja, und den Wanderrucksack auch. Äußerst bequem. Und ohne Wandern geht’s eigentlich nicht.
Die Hänge direkt vor der Unterkunft eignen sich besonders für kleinere und leichte Modelle. Grund sind die beschränkten Landemöglichkeiten und die Nähe des Sessellifts bei der Nutzung des Luftraumes gen Süden. Hier kommen natürlich auch die Touristen aus dem Tal herauf und bei schönem Wetter herrscht ein reges Treiben. Vorsicht ist also geboten. Und das gilt allgemein, oder besser gesagt Rücksichtnahme. Hier oben treffen viele Interessengruppen aufeinander und es gilt, sich zu verstehen und zu (be-)achten. Achten soll man auch das Vieh auf den Wiesen und wenn nicht gerade die Wiese gemäht wurde, sieht es der Bauer auch nicht so gerne, wenn man das Gras unnötig heruntertrampelt. Etwa 100 m unterhalb der Elsenalpstube befindet sich aber eine schöne große Wiese, mit deren Besitzer die Elsenalpstube eine Übereinkunft getroffen hat.
Gegen eine geringe Gebühr (z. Zt. 5 Euro für ein bis drei Tage und 10 Euro für eine Woche), die dem Bauern zukommt, ist diese Wiese mit abschüssigem Gefälle mit ca. 20 Grad zu nutzen. Dorthin läuft man crund. zehn Minuten. Eine weitere Wiese bietet sich auf gleicher Höhe etwas weiter westlich gelegen an. Hierher ist man ca. 15 Minuten mit seiner Ausrüstung unterwegs. Auch hier gibt es eine Übereinkunft zur Nutzung. Beide Plätze bieten hervorragende Start- und Landemöglichkeiten bei vorzugsweise südlichen Windrichtungen. Dann bläst die ganze ab mittags entstehende Thermik aus dem Damülser Tal herauf. Kommt der Wind aus nördlichen Richtungen geht’s entweder wieder mit kleinen und leichten Modellen (z. B. SAL) direkt an der Unterkunft, oder man wandert wieder etwa …
Einen ausführlichen Bericht und Interview mit einigen Teilnehmer, lesen Sie in der Ausgabe 12/2020 des MFI Magazins.