Elektroflug mit Warbirds von Derbee

Die D-Power-Eigenmarke Derbee hat sich in kurzer Zeit einen Namen für Schaummodelle mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis gemacht. Ende 2023 erschienen mehrere kleine, aber dennoch sehr detaillierte Warbirds dieses Herstellers – darunter auch eine Corsair und eine Skyraider. Hans-Jörg Messerschmidt stellt die beiden Modelle vor.


Die Firma D-Power hat seit Herbst letzten Jahres unter der Marke Derbee neue Modellflugzeuge aus Schaum im Programm. Diese richten sich jedoch nicht wie das bereits bekannte Portfolio an Segelflugbegeisterte oder Anfänger, sondern an RC-Piloten mit einer Vorliebe für Warbirds und etwas Flugerfahrung. Wer zudem Freude an kleinen Feierabend-Fliegern hat, ist mit der neuen Warbird-Staffel gut beraten. Die Auswahl umfasst verschiedene Varianten der P-51 Mustang, A1 Skyraider und Corsair. Die Modellgrößen liegen bei 750 mm bzw. 800 mm Spannweite, je nach Modell. Die Modelle sind als PNP-Variante (Plug and Play) erhältlich und benötigen daher nur noch einen Empfänger und einen passenden Akku. Da ich mich nicht entscheiden konnte, stelle ich gleich zwei dieser kleinen Warbirds vor. Ich habe mich für meine Favoriten, eine blaue Corsair und eine A1 Skyraider, entschieden. Denn kein Warbird geht allein auf eine Mission – er braucht immer einen Flügelmann.

Was bekommt man?

Die Modelle kosten nur 119 Euro, belasten alsoso die Hobbykasse kaum und kommen gut verpackt beim Kunden an. Alle Elemente wie Tragfläche, Leitwerk und Rumpf sowie die Kleinteile sind sicher befestigt und können nicht umherrutschen. Es wurden keinerlei Druckstellen oder Beschädigungen festgestellt. Eine gut bebilderte Anleitung in drei Sprachen, die technische Daten sowie Einstellwerte für die Ruderausschläge im Hochglanzformat enthält, liegt bei. Alle Komponenten sind zusätzlich in Folie verpackt. Hier gibt es nichts zu beanstanden.

Details

Was nach der ersten Sichtung sofort ins Auge fällt, sind die zahlreichen Details, mit denen die Modelle äußerlich aufwarten. Abgesehen von der Lackierung, die keine Lücken oder Schattierungen aufweist, sind beide Modelle mit Hoheitszeichen und vielen weiteren Kennungen versehen. Auch Details wie Funkantennen, Kühlbleche und Abgasrohre sind angebracht. Das Highlight für mich sind die lenkbaren Spornräder, die ebenfalls sehr gut nachgebildet sind. Zudem liegen noch viele Anbauteile wie Raketen und Zusatztanks bei, falls man diese anbringen möchte. Selbst das Fahrwerk besitzt Fahrwerksschacht-Abdeckungen und angedeutete Dämpfer. Auch die angedeuteten Strukturen und Stöße der Bleche am Tragwerk und Rumpf sind sehr detailreich. So findet man bei genauerem Hinsehen immer mehr Details, wie Motorattrappen und profilierte Reifen des Fahrwerks, bis hin zu lackierten Blattspitzen an der Luftschraube und entsprechenden Aufklebern für das »Hamilton Standard« Blatt. Die Passgenauigkeit der zu montierenden Stabilisatoren und der Flächenabschluss sind hervorragend. Hier ist kaum ein Spalt zu sehen.

Ausstattung

Die Ausstattung der Warbirds ist, soweit man das von außen beurteilen kann, sehr gut. Die jeweils vier verbauten 9-g-Servos laufen ruhig und haben so gut wie kein Spiel, was sich auch bei der Rückstellgenauigkeit bemerkbar macht – gerade bei kleineren und etwas flotteren Modellen nicht unwichtig. Alle Ruderklappen sind mit 1,2-mm-Stahlgestängen angelenkt und mit Kunststoff-Ruderhörnern versehen. Hier würden sicherlich auch dünnere Anlenkungsgestänge ausreichen. Auch an den Anlenkungen ist kein Spiel festzustellen. Die beiden Brushless-Motoren haben 1.200 kv bei der Skyraider bzw. 1.300 kv bei der Corsair. Sie wiegen zwischen 50 und 60 g und haben eine Leistung von etwa 250 W. Als Steller kommt ein 20-Ampere-Brushless-Typ mit XT60-Steckern zum Einsatz. Schön ist hier auch, dass man keine Wege mehr einlernen muss – einstecken, Zellen-Zahl wird erkannt und fertig. Die Skyraider hat einen stilechten 4-Blatt- und die Corsair einen 3-Blattpropeller. Gespeist wird die Skyraider mit einem 3s-LiPo mit 800 mAh und die Corsair mit einem 2s mit 1.000 mAh, die ich von SLS bezogen habe. Diese sind auch in ihren Abmessungen bestens geeignet. Die Akku-Größe sollte nicht überschritten werden, da sonst der Schwerpunkt zu weit vorn liegt und es nicht viel Platz gibt, den Akku im Rumpf zu verschieben.

Montage-Arbeiten

Montage-Arbeiten gab es eigentlich keine. Die Tragflächen werden mit einer M4-Metallschraube befestigt, wobei die Befestigungsmutter im Rumpf sehr gut eingebettet ist und sich auch bei vernünftigem Anziehen nicht löst. Bei beiden Warbirds müssen die Leitwerke eingeklebt werden, was am besten mit passendem Schaum- oder Depron-Kleber geht. Die Leitwerke sind sehr passgenau und müssen nicht groß ausgerichtet werden, da sie als Formschluss ausgeführt sind. Wer möchte, kann die Warbirds auch mit dem mitgelieferten Fahrwerk ausstatten. Ein 2,5-mm-Stahlbügel wird in einen Schlitz an vorgegebener Position geschoben und mit einer kleinen Schraube gesichert. Das hat auch schon viele Starts und Landungen gehalten. Wer auf das Gewicht achtet und ohne Fahrwerk fliegt, spart rund 20 g. Es bleibt nur noch das Einhängen der Anlenkungsgestänge in die Ruderhörner und ggf. eine leichte Justierung in der Länge. Als kleine Sicherheit werden die Kunststoff-Gabelköpfe mit einem kleinen Gummiring zusätzlich gegen das Öffnen gesichert. Die Luftschrauben sind bereits montiert, sitzen richtig und sind vernünftig angezogen. Etwas Zeit sollte man sich beim Verlegen der Kabel nehmen, da es recht eng im Rumpf ist.

Einstellungen

Für die ersten Flüge solcher Modelle empfiehlt es sich, die Daten für die Ruderausschläge vom Hersteller zu übernehmen. Diese wurden hier aus der Anleitung übernommen. Allerdings habe ich aus Erfahrung noch eine zweite Flugphase programmiert, in der die Werte nochmals um ein Drittel reduziert …

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 9/2024 MFI Magazin.

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