Die Udet Flamingo spielte eigentlich nie in der ganz großen Liga der berühmtesten oder bekanntesten Flugzeuge, weder in ihrer Zeit noch in der Geschichte der Luftfahrt. Außerhalb Deutschlands war sie wenig bekannt und die Produktion beschränkte sich auf knapp 250 Exemplare. Trotzdem übt sie auf mich und offensichtlich auch viele andere Modellbauer einen besonderen Reiz aus, gab (und gibt) es sie doch immer wieder in verschiedenen Maßstäben zu kaufen.
Eines der kleinsten Modelle, ein Kunststoffbausatz von Roskopf hat in 1: 87 das Format, um auf den Flugplatz einer Modelleisenbahn geparkt zu werden. Das Großmodell von Jörg Wonneberger (www.jwflugmodelle.de) im Maßstab 1 : 3 reißt auch mit 250 ccm-Sternmotoren noch nicht die 25 kg-Grenze. Dazwischen hat es eine Reihe von Baukästen von 1 : 8 bis 1 : 4-Scale, die auch für den »Otto-Normal-Modellbauer« interessant sind.
Teil 1 – Flamingo im Maßstab 1 : 5
Ernst Udet, 1896 geboren, sammelte erste Meriten als Jagdflugzeugführer im Geschwader des Roten Ernst Udet, 1896 geboren, sammelte erste Meriten als Jagdflugzeugführer im Geschwader des Roten Barons im Ersten Weltkrieg. Danach verdiente er sein Geld als Schauflugpilot, bis er 1921 unter anderem mit Hilfe eines amerikanischen Geschäftsmanns die Udet-Flugzeugbau GmbH in München-Ramersdorf gründete. Chefkonstrukteur wurde Hans Herrmann.
Ziel war es, noch lange vor dem Volkswagen ein Volksflugzeug zu bauen. Nach einer Serie von Prototypen entstand schließlich die zwölfte Konstruktion als U12 Flamingo. Ein einstieliger, zweisitziger Doppeldecker in Holzbauweise, mit offenen Kabinen und starrem, gummigefederten Fahrwerk. Als Antrieb diente ein unverkleideter luftgekühlter Siemens-Halske-Sternmotor in verschiedenen Ausführungen. Die U12 war für den Schul- und Kunstflug geeignet. Udet gab eine eindrückliche Vorführung der Eigenschaften des Flamingos in Mannheim bei einer Flugschau im Oktober 1927. Im Juli 1928 errang er bei der Deutschen Meisterschaft im Kunstflug Platz zwei hinter Gerhard Fieseler. …