Aero-naut hat eine attraktive Elektrosegler-Familie im Programm: Joker mit 150 cm Spannweite und T-Leitwerk; Scarlet mit 300 und Noemi mit 250 cm Spannweite, beide mit V-Leitwerk; und den Xenon, der baugleich ist mit dem Noemi, aber ein Kreuzleitwerk hat. Zur Nürnberger Messe 2013 stellte aero-naut dann den 200 cm spannenden Galaxy vor, der sofort das Interesse unseres Autors Dieter Perkuhn weckte!
In MFI 7/2012 hatte ich über den Noemi ausführlich berichtet. Dieser Segler hat mich ganz besonders interessiert, weil seine Tragfläche mit 250 cm so gerade eben in meinen VW Polo passt – ich kann mir daher die Montage und die Demontage der dreiteiligen Tragfläche ersparen. Eine weitere Eigenschaft ist das V-Leitwerk: Ich bevorzuge Segler mit V-Leitwerk aus optischen, funktionellen und aerodynamischen Gründen.
Zur Nürnberger Messe 2013 stellte aero-naut den Segler Galaxy vor: 200 cm Spannweite, V-Leitwerk, bildschön, dreigeteilte Tragfläche mit blau-gelber, durchsichtiger Folie bespannt, weiße GfK-Randbögen, kohleverstärkter Hauptholm – mein Interesse war geweckt wie seinerzeit bei der Vorstellung des Noemi! Beide Modelle sind sich sehr ähnlich, wobei der Galaxy einfacher gehalten ist: Er verzichtet auf Landeklappen wie auch auf einen abnehmbaren Rumpfdeckel vor der Tragfläche und ist dadurch 40 Euro billiger. Durch den Wegfall der beiden Klappenservos und Verwendung eines preiswerteren Antriebs kommt der flugfertige Galaxy insgesamt sogar rund 100 Euro billiger.
Der Bau des Galaxy
Im klassischen Sinn zu bauen gibt es nichts: Die drei Tragflächenteile sind fertig, ebenso die beiden Leitwerkshälften und der makellose weiße GfK-Rumpf. Aber es gibt einiges zu montieren bis zum flugfertigen Zustand. Weil der Galaxy durchaus auch anfängertauglich ist (z. B. unter der Obhut eines erfahrenen Klubmitglieds), ist die Bauanleitung ausführlich und detailliert gehalten. Ich glaube, dass ein umsichtiger Anfänger keine Schwierigkeiten haben wird, den Galaxy fertig zu stellen.
Allerdings gibt es einen Punkt, nämlich den Schwerpunkt, der Probleme bereiten wird. Die Bauanleitung schreibt eine Position von 65 – 76 mm von der Nasenleiste entfernt vor. Die soll man durch Verschieben des Flugakkus erreichen. Das funktioniert nicht, weil die Rumpflänge vor der Tragfläche zu kurz geraten ist. Mein dreizelliger Flugakku wiegt 190 g. Ich musste 300 g Blei zugeben, damit die Schwerpunktlage stimmt. Das Fluggewicht meines Galaxy beträgt somit 1.448 g und nicht 1.150 g wie in der Bauanleitung angegeben. Das Positive dabei: Den Flugeigenschaften schadet das Mehrgewicht überhaupt nicht – im Gegenteil, bei starkem Wind oder am Hang ist es sogar von Nutzen.
Der Servoeinbau in die Tragfläche ist genau erklärt, die Montage der Anlenkteile bereitet keine Probleme. Die Position der Steckungsdrähte für die beiden V-Leitwerkshälften ist am Rumpf markiert, auch hier kann man keinen Fehler machen.
Der Motoreinbau ist einfach, wenn man sich für die Verwendung des vorgeschlagenen Actro-Motors aus dem aero-naut-Programm entscheidet. Der wird so eingebaut, dass der Motorspant ganz vorne im Rumpf sitzt und die sich drehende Glocke des Motors hinten ist. Ich wollte zunächst – da vorhandenen – einen Motor verwenden, der genau anders herum hätte eingebaut werden müssen, also Spant hinten, Glocke vorn. Dieses Vorhaben stellte ich bald wieder ein wegen großer Schwierigkeiten und bestellte den Actro. Den Regler verbindet man vorteilhafterweise mit dem Motor, bevor dieser im Rumpfvorderteil verschwindet und am Motorspant angeschraubt wird. Wenn man Glück hat, stimmt die Drehrichtung des Motors; hat man Pech, muss der Motor wieder aus dem Rumpf hervorgezogen werden, und zwei beliebige von den drei vorhandenen Motordrähten müssen vertauscht werden. Ich warne davor, den Motor anlaufen zu lassen, wenn er nicht am Motorspant angeschraubt ist: Ehe man sich versieht, hat er alle Drähte in seiner Nähe gepackt und aufgewickelt.
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 1/2014 des MFI Magazins.