Bf 109? Spitfire? Mustang? Alles schon oft dagewesen, in allen möglichen Bauweisen und Größen. Manfred Dallmann stand der Sinn nach Abwechslung im »Warbird-Einerlei«. Auf der Suche nach einem entsprechenden Modell erfuhr er auf der ProWing 2012, dass FC-Scaleparts den Nachbau einer Heinkel He 219 »Uhu« in Arbeit habe, jenes Nachtjägers mit dem markanten Hirschgeweih an der Rumpfnase. Schon bald wechselte einer der ersten Bausätze den Besitzer!
Auf der ProWing-Messe im Mai 2012 am Stand von FC-Scaleparts hörte ich zum ersten Mal von Firmeninhaber Uwe Henn, dass man für die Saison 2013 als Neuheit einen Modellnachbau der He 219 Uhu plane. Neugierig geworden, fragte ich nach Einzelheiten. Dabei erfuhr ich, dass man den Prototyp wohl schon fertig habe und es zur Zeit um die Vorbereitung zur Serienherstellung gehe. Man suche noch einen unabhängigen »Tester« für den Zusammenbau und die Flugerprobung, um eventuelle Schwachstellen vor Anlauf der Serienherstellung aufzufinden und auszumerzen. Langer Rede kurzer Sinn: Ich holte mir vier Wochen später einen der ersten Kits bei FC-Scaleparts ab.
Zu Hause sichtete ich den Inhalt des Baukastens. Flügel und Leitwerke sind sauber gebaut in der bewährten leichten Balsarippenbauweise, mit Balsaholz beplankt; die Steckung ist bereits eingebaut. Der Flügel ist dreiteilig ausgeführt; das Mittelteil trägt die Motoren und das Fahrwerk und wird mit vier Schrauben am Rumpf befestigt. Querruder und Landeklappen sind vorgefräst; sie müssen nur noch abgetrennt und eine Seite verkastet werden. Das Höhenleitwerk ist zum einfacheren Transport ebenfalls abnehmbar, so passt die Heinkel ohne Probleme selbst in kleinere Autos.
Alle anderen Teile wie Rumpf, Motorgondeln oder diverse Abdeckungen sind leicht, aber dennoch stabil aus GfK gefertigt. Die Motorträger und die Rippen sind sauber gefräste Holzteile, die mittels Interlock-Technik gut zusammenpassen. Was mich besonders begeisterte: Selbst kleinste Schrauben oder Scharniere befinden sich im Beipack; das spart nicht nur Geld, sondern auch ein lästiges Beschaffen dieser Teile. Ein starres Fahrwerk liegt dem Bausatz bei; für ein Einziehfahrwerk braucht man nur die drei entsprechenden Mechaniken (die gibt’s mittlerweile bei FC-Scaleparts als Option); die Beine können aus dem starren Fahrwerk hergestellt werden.
Durch den hohen Vorfertigungsgrad ist die Fertigstellung des Modells in einem überschaubaren Zeitraum zu erledigen. Bilder von verschiedenen Bauphasen in der Anleitung machen es leicht, die Teile zuzuordnen und zu montieren. Als erstes trennte ich die Querruder und Landeklappen vom Flügel ab und setzte die Scharniere und die Ruderhörner. Nach dem Einpassen der Servos ist der Flügel auch schon fertig, denn die Steckungen sind bereits werkseitig eingebaut, und verschliffen ist er auch schon. Nun folgte der Zusammenbau des Leitwerks. Hier habe ich noch zwei Servoschächte in die Unterseite des Höhenleitwerks eingebracht. Jeweils zwei Servos für Seiten- und Höhenruder versehen hier nebeneinander angeordnet ihren Dienst. Die Motorgondeln werden nun auf den Flügel aufgeklebt und die schon vorbereiteten Motorträger eingebaut. Spätestens hier sollte man sich im Klaren sein, ob man Verbrenner oder Elektromotoren als Antrieb verwendet.
Die Kabinenhaube wird nun angepasst und die Abdeckung des Rumpfs über der Tragfläche montiert. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: entweder mittels Magnetverschluss für die vibrationsärmere E-Ausführung oder mit Haubenverschlüssen, wie wir sie von den Seglerhauben her kennen, für die Verbrennerversion. Gleiches gilt auch für die kleine Abdeckung am Höhenleitwerk. Eine so große Kabine sollte natürlich nicht leer bleiben. Ich entschied mich für einen moderaten Ausbau mit Armaturenbrett und Sitz für den Piloten nebst Pilotenpuppe, und einen Sitz für den Radarbeobachter nebst Puppe, die einen Blick auf das grob angedeutete Radar wirft. Bilder aus dem Flugzeug Profile-Heft Nr. 10 halfen mir bei der Ausgestaltung. Zwischenzeitlich gibt es einige Cockpit-Ausbauteile und die Besatzung von FC-Scaleparts. …
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 7/2014 des MFI Magazins.