So wirklich scale ist sie ja nicht, wohlwollend könnte man sie aber noch als vorbildähnlich bezeichnen. Fahrwerk, Motorhaube mit den markanten Lüftungsschlitzen, die Kabinenhaube, Seitenruder und Oberflächendetaillierung unterscheiden sich doch erheblich vom Original. Und das Modell ist dazu glatt wie ein Joghurtbecher. Aber diese Jak-54 ist von der Geometrie her auf Kunstflug optimiert, hat eine geringe Flächenbelastung, kann mit verschiedensten Antrieben bestückt werden und wird mit 2,6 m Spannweite in einer sehr attraktiven Größe angeboten.
Für die MFI ergatterten wir eine Maschine aus deutschen Lagerbeständen zu einem akzeptablen Preis. »Könnte sein, dass da einige Kleinteile fehlen, aber sonst ist alles in Ordnung«, hallte es vom Händler zu uns an die Küste. Und dann kam das große Paket. Und ja, es fehlten sämtliche Kleinteile und die Farbe war im ersten Eindruck auch nicht mein Favorit. Oha, hatte ich das wirklich so bestellt?
Im Original ist die Jakowlew Jak-54 (russisch Яковлев Як-54) die zweisitzige Trainerversion für die einsitzige Jak-55. Optisch unterscheidet sie sich vom Einsitzer erheblich. Ein bulliges Sportgerät, die Flächen in Mitteldeckeranordnung, Ganzmetall und von der Konstruktion her für über 20(!)G ausgelegt. Das hält kein Mensch aus und so wurde sie auf – 6 bis + 9 G limitiert; auch aus Gründen der Langlebigkeit der Zelle. Die Jak-54 als Trainer hat ein wuchtiges Erscheinungsbild im Vergleich zur einsitzigen Version. Mit der langgestreckten Kabinenhaube und dem größeren Seitenleitwerk wirkt sie auch viel moderner. Sicher ein Grund, warum gerade von dieser Version so viele Modelle in unterschiedlichsten Größen und Bauweisen angeboten werden. Bei XTreme-Composite wird im Bausatz ein komplettes Voll-GfK-Modell geliefert; bei Bedarf im Wunschdesign. Schutzbezüge für Flächen und Rumpf gehören mit zum Lieferumfang.
Rumpf
Der Grundaufbau in dieser Klasse ist bei XTreme-Composite immer gleich. Es handelt sich jeweils um eine Voll-GfK-Konstruktion, als Stützstoff wurde im gesamten Rumpf Herex eingelegt und das Laminat im Vakuumsack getrocknet. Nicht überall wurde jedoch bei diesem Rumpf auf eine Minimierung des eingebrachten Harzes geachtet. Das wird dann leider in einigen Harzseen deutlich; hier hätte man etliche Gramm einsparen können. Im Motorspantbereich sind zur Verstärkung und besserer Einleitung der Kräfte diverse Kohlegewebeeinlagen einlaminiert. Diese ziehen sich vom Aufnahmebereich für das Fahrwerk bis hinaus ins Heck der Maschine. Der Motorspant ist fertig eingeharzt, sämtliche Verstärkungsspanten sind sehr sauber einlaminiert.
Ein großes Querbrett, auf dem die RC-Komponenten platziert werden können, sollte dem Bausatz beiliegen. Zur Aussteifung der Seitenflanken des Rumpfes sind Balsastringer einlaminiert. Sie bestehen aus beidseitig GfK-beschichtetem 2 mm-Balsaholz. Diese Ausführung ist sehr leicht und für den Zweck ausreichend stabil. Qualitätsindiz für die Bauausführung im Bereich der Spanten und anderen Holzverstärkungen sind die sehr gleichmäßigen Klebefugen aus eingedicktem Epoxidharz und sämtliche feinverschliffenen Kanten der CNC-gefrästen Spanten.
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 8/2020 des MFI Magazins.