Wie sich die Technik doch weiterentwickelt. In meinen Modellbau-Anfängen wurden Modellen mit dünnen Flächen meistens die Servos im Rumpf platziert. Die Ruder wurden dann mit mehr oder weniger spielbehafteten Umlenkungen angesteuert. Echte, für den Einsatz in der Tragfläche optimierte Servos gab es nicht und die damaligen Miniservos waren eigentlich gar nicht so klein, dafür aber extrem teuer. Heute finden wir im Portfolio jedes Servoherstellers, der was auf sich hält auch mindestens ein Servo, das auf den Einsatz in der Tragfläche hin entwickelt wurde. Diese Typen bauen zum einen trotz hohen Stellkräften und Geschwindigkeiten sehr schmal bzw. flach (immer eine Frage der Sichtweise) und verfügen zudem über Befestigungslaschen, mit denen sie ohne weitere Anpassungen liegend im Modell verschraubt werden können. Baut man nun ein neues Modell, steht schnell die Frage an, wie es denn ausgestattet wird. Unsere Marktübersicht befasst sich daher mit explizit als Flächenservo ausgewiesenen Typen bis zu einer Dicke (oder Breite) von 12 mm.
Kriterien
Wie bereist angesprochen, soll es hier um echte Flächenservos gehen. Daher wurden nur solche Typen in die Übersicht aufgenommen, die fest am Gehäuse verbaute Laschen zur liegenden Befestigung haben. Manche Hersteller haben auch noch Servos im Sortiment, die mit Adaptern für liegende Montage ausgeliefert werden. Diese haben wir – nicht zuletzt zugunsten der Übersichtlichkeit – verzichtet. Die maximale Breite wurde auf 12 mm festgelegt, da die Stellkräfte dieser Typen erfahrungsgemäß für alle denkbaren Segelflugzeuge reichen. Weitere technische Kriterien das Servo betreffend wurden nicht festgelegt. Und so ist der einzige weitere Punkt, dass unsere Flachmänner im deutschsprachigen Raum verfügbar sein sollen. Das schließt die diversen günstigen Typen aus Asien, deren Herkunft man als Normalsterblicher nicht nachvollziehen kann, aus. Gerade im Servicefall – beispielweise beim Nachkaufen eines Getriebes – guckt man sonst schnell »in die Röhre«.
Erläuterungen
In unsere Liste haben es insgesamt 77 Servos von 18 Herstellern geschafft; 6 Stück mit einer Breite von bis zu 6 mm, 18 mit maximal 8 mm Breite, 44 bis 10 mm und 9 bis zu 12 mm. Preislich bewegen wir uns dabei zwischen € 17,90 für das analoge D-Power AS-840BB MG und € 164,90 für die Brushless-Servos HBL6625 und HBL6625 Mini von MKS, die aber tatsächlich preislich die Ausreißer nach oben sind. Das nächstteurere Servo ist dann das mit € 109,99 deutlich günstigere Spektrum A7100 MT/MS MG HV. Der weitaus überwiegende Teil der Servos ist übrigens digital; nur zwei Elektroniken sind noch analog. Beim Gehäusematerial kristallisiert sich auch hier – wie insgesamt bei den Servos – Aluminium heraus. Nur bei 11 Typen kommt an dieser Stelle noch Kunststoff zum Einsatz. Beim Getriebe wird sogar vollständig auf Stahl, Aluminium oder Bronze gesetzt. Eine doppelte Kugellagerung kommt bei 67 Servos zum Einsatz und ist damit ebenfalls fast schon eine Selbstverständlichkeit.
Bei den Motoren setzen die Hersteller größtenteils (52x) auf Coreless- bzw. Glockenankertypen, normale Bürstenmotoren kommen bei 22 Servos zum Einsatz und Brushless-Motoren finden wir bei gerade mal 3 Servos. Wer den Servomarkt etwas beobachtet, stellt in letzter Zeit fest, dass es einen leichten Trend hin zu 12-Volt-tauglichen Servos gibt. Die höhere Spannung kann gerade bei langen Kabeln, wie wir sie in Tragflächen haben, zu niedrigeren Strömen und damit geringeren Spannungsabfall am Kabel führen, was ein echter Vorteil wäre. Nichtsdestotrotz hat bisher tatsächlich nur …
Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 11/2024 MFI Magazin.